2024-05-10T08:19:16.237Z

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November 2014: Eve Chandraratne traf mit dem BV Cloppenburg (links)  auf den VfL Wolfsburg mit  Nationalspielerin  Alexandra Popp imago
November 2014: Eve Chandraratne traf mit dem BV Cloppenburg (links) auf den VfL Wolfsburg mit Nationalspielerin Alexandra Popp imago

Frauen aus Nordwesten spielen vorn mit

Im Männerfußball hat außer Werder Bremen noch kein anderer Verein aus dem Nordwesten den Sprung in die 1. Bundesliga geschafft. Bei den Frauen ...
sieht das anders aus. Mehrere Clubs aus der Region waren oder sind Teil der 1. Liga, dazu spielten oder spielen zahlreiche Vereine des Nordwestens in der 2. Bundesliga (2004 eingeführt) oder in der (mehrgleisigen) Regionalliga, die bis 2004 die zweithöchste Klasse im Frauenfußball war. Ein Überblick:



SV Wilhelmshaven

In der Premieren-Saison der neu eingeführten Frauen-Bundesliga 1990/91 (es gab eine Nord- und eine Südstaffel, erst seit 1997 ist das Oberhaus eingleisig) war der SVW dabei. Der Auftakt war famos: Am 1. Spieltag traf Wilhelmshavens Iris Taaken gegen den 1. FC Neukölln aus Berlin nach 55 Sekunden ins Netz das erste Tor in der Frauen-Bundesliga überhaupt. Wilhelmshaven stieg am Ende aber als Neunter in der zehn Teams zählenden Liga ab. Im Jahr 2000 wurde die Frauenabteilung des SVW aufgelöst.



VfL Wildeshausen

Einige Jahre später schafften es die Wildeshauser Frauen in die Bundesliga. 1996/97 spielte der Verein, der es 1982 sogar bis ins DFB-Pokalfinale geschafft hatte (0:3 gegen SSG Bergisch Gladbach), im Oberhaus. Wie der SVW stieg auch Wildeshausen gleich wieder ab. In der Saison 2015/16 spielt der VfL in der Kreisliga.



Jahn Delmenhorst

Jahrzehnte lang war Delmenhorst die Frauenfußball-Hochburg im Nordwesten. Das machte sich auch bei der Ligenzugehörigkeit bemerkbar: 1992 gelang der Aufstieg in die Bundesliga. Doch auch hier war der Erfolg nicht langfristig. Nur eine Spielzeit (1992/93) verbrachte das Team um die damalige Nationaltorhüterin Marion Wagner im Oberhaus. In der kommenden Saison tritt Jahn als Aufsteiger in der Regionalliga an.



BV Cloppenburg

2010 schaffte der BVC den Sprung in die zweite Liga und feierte drei Jahre später unter Trainerin Tanja Schulte den größten Erfolg der Vereinsgeschichte Aufstieg in die 1. Liga. Nach nur einer Saison folgte der direkte Wiederabstieg als Tabellenvorletzter. In der abgelaufenen Spielzeit belegte die Schulte-Elf in Liga zwei den sechsten Rang.



Werder Bremen

Seit 2009 spielten Werders Frauen in der 2. Bundesliga und schafften in diesem Sommer erstmals den Aufstieg in Liga eins. Der Aufschwung ist eine echte Erfolgsstory, schließlich war die Frauenabteilung des SV Werder erst 2007 reetabliert worden.



SV Meppen

Die Meppenerinnen waren Gründungsmitglied der 2004 eingeführten 2. Bundesliga und haben die Klasse seitdem nicht mehr verlassen. Durch diese elf konstanten Jahre stehen sie sogar auf Rang drei der ewigen Tabelle der 2. Frauen-Bundesliga. 2013 stand der Club dicht vor dem Aufstieg in Liga eins, verzichtete damals aber aus finanziellen Gründen auf die Lizenz.



SUS Timmel

Der Spiel- und Sportverein Timmel aus Ostfriesland gehörte mit seinem Frauenteam ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der 2. Bundesliga im Jahr 2004. Drei Jahre hielt sich der Club dort ehe es zurück in die Regionalliga ging. Danach folgte ein sportlicher Abstieg, der mit der Abmeldung des letzten Frauenteams im Winter 2012 endete.



FSV Westerstede

Von 1994 bis 1997 und 2000 bis 2004 spielte der FSV in der Regionalliga Nord (damals zweithöchste Klasse), qualifizierte sich 2004 für die neu eingeführte 2. Bundesliga. Nach einem Jahr war Schluss, und die Mannschaft löste sich auf. "Unser Kartenhaus ist zusammengebrochen", stellte der damals neu verpflichtete Trainer Hans-Günter Haude fest. Heute spielen die FSV-Frauen in der 1. Kreisklasse.



TuS Büppel

2003 stieg Büppel in die Regionalliga auf und kämpfte direkt um die Qualifikation für die 2004 neu eingeführte 2. Bundesliga. Der Club verpasste den Aufstieg nur knapp. "Der Stachel sitzt bei mir noch heute tief", sagt Torsten Ahlers, Abteilungsleiter Mädchen- und Frauenfußball im Verein. Heute spielen die Büppelerinnen in der Oberliga.

Aufrufe: 01.7.2015, 17:00 Uhr
Lars Blancke und Hauke RichtersAutor