2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Wollen wieder jubeln: Frankfurts Artur Aniol, Dennis Hildebrandt, Narciel Mbuku, Kapitän Fred Garling und Erik Huwe (v.l.) Foto: Michael Benk
Wollen wieder jubeln: Frankfurts Artur Aniol, Dennis Hildebrandt, Narciel Mbuku, Kapitän Fred Garling und Erik Huwe (v.l.) Foto: Michael Benk

Frankfurter sind jetzt die Gejagten

Spitzenreiter 1. FCF will am Sonnabend gegen Preussen Eberswalde die Tabellenführung verteidigen / Stadtderby im Vorspiel

Zu einem Klassiker kommt es am Sonnabend ab 15 Uhr, wenn der Spitzenreiter 1. FC Frankfurt den FV Preussen Eberswalde zur 28. und drittvorletzten Runde in der Fußball-Brandenburgliga empfängt. Die Vereinsnamen haben sich über die Jahrzehnte geändert, die alte Rivalität aber ist geblieben.

„Der angestrebte Heimsieg wird nicht einfach“, ahnt Frieder Andrich angesichts der jüngeren Bilanz. Von den vergangenen sechs Vergleichen haben die Frankfurter (1./57 Punkte) zwar keinen verloren, sich aber seit der Saison 2013/14 viermal 1:1 von den Barnimern (10./33) getrennt – zuletzt in der Hinrunde am 6. Dezember. „Ein neuerliches Unentschieden würde uns nichts nutzen, würde uns im Aufstiegsrennen zurückwerfen“, urteilt der FCF-Trainer. „Wir sind jetzt die Gejagten, wollen die drei restlichen Partien gewinnen und müssen den ersten Schritt dafür tun.“ Andrich sagt auch klipp und klar: „Wenn wir Erster bleiben, wollen wir auch aufsteigen.“

Mit dem jüngsten 4:0 in Hennigsdorf landeten die Oderstädter als bestes Rückrunden-Team ihren fünften „Dreier“ in Serie. Artur Aniol führt mit 21 Treffern die Liga-Torschützenliste an. Er kam bisher in allen 27 Spielen zum Zuge. Hinsichtlich der Einsatzminuten jedoch ist Felix Matthäs an der Spitze (2335) vor Marcel Georgi (2329) und Aniol (2309).

Fehlen werden Dennis Hildebrandt (Studium) und der Langzeitverletzte Florian Matthäs. Der 19-jährige Sportschüler verletzte sich im vergangenen Heimspiel gegen Guben ohne gegnerische Fremdeinwirkung am Knie und wird am 21. Juli in Berlin am Kreuzband operiert. Paul Jäkel steht nach gleicher OP wieder im vollen Training und wird auch seine Einsätze im Endspurt der Brandenburger Meisterschaft bekommen. Zum Dienstag-Training hatte Andrich bemerkenswerte 19 Mann zur Verfügung.

Die Eberswalder haben sich nach Abstiegsgefahr und dem Trainerwechsel von Henrik Pohlenz zu Obrad Marjanovic Ende November erstaunlich stabilisiert, blieben von der 18. bis zur 24. Runde sieben Partien in Folge ungeschlagen. Vor dem jüngsten 1:0 gegen Hohenleipisch stand das 3:1 beim EFC Stahl. Stützen der Mannschaft, in der vier Japaner, drei Polen und ein Uruguayer stehen, sind immer noch solche Routiniers wie Steffen Sasse (38), Kristian Stelse (32) oder Kapitän Marcel Hellmich (31). „Und vorn müssen wir auf den langen Erik Mba aufpassen“, warnt Andrich. Verstärkt hat sich Preussen in den vergangenen Monaten unter anderem mit Schlussmann Lennard Peter (Tasmania Berlin), Kamil Fryska (Debno) und Mike Pagel (Sachsenhausen).

In einer Tabelle rangiert Eberswalde vor den Frankfurtern: in der Fairness. Die Preussen belegen hinter Werder (31 Punkte) mit 34 Zählern (28 Gelbe Karten und zweimal Gelb-Rot) den 2. Platz. Der 1. FCF ist Achter mit 62 Punkten (53-3).

Im Hinblick auf die kommende Spielzeit soll der Frankfurter Kader nicht aufgestockt werden. Einige Akteure halten sich dem Vernehmen nach noch zurück, halten ihre Entscheidung über Bleiben oder Gehen womöglich bis zum letzten Spieltag am 13. Juni offen. Andrich und sein Co-Trainer Mirko Schröder wissen also derzeit nicht, mit wem sie ab dem Sommer rechnen können – und lassen deshalb auch ihr „Ja“ noch offen.

Aus der Frage nach der Meisterschaft ist ein Vierkampf geworden – nur vier Punkte trennen den Spitzenreiter Frankfurt und den MSV Neuruppin auf Rang 4. Diese spielen genau wie der Zweitplatzierte RSV Waltersdorf bereits heute Abend und wollen mit einem Sieg die Oderstädter unter Druck setzen. Die Waltersdorfer könnten mit einem Dreier zumindest für eine Nacht sogar auf Platz 1 vorrücken. Chancen rechnet sich auch Victoria Seelow auf Rang 3 aus. Alle vier Teams wollen sich unbedingt die Meisterschaft sichern, da nur ein Team aus Brandenburgs höchster Spielklasse in die Oberliga Nordost Nord aufsteigen kann.

Im Vorspiel kommt es ab 12.30 Uhr zum prestigeträchtigen Stadtderby in der Kreisoberliga: Der 1. FCF II (7./40) empfängt den FC Union (8./40). Für beide Teams geht es ums Prestige und die Frage, wer hinter dem 1. FCF und Blau-Weiss Markendorf die drittbeste Mannschaft der Stadt ist. Das Hinspiel am Baumschulenweg endete 1:1. Auf mindestens einen Punkt hofft auch Union Booßen. Das Team von Trainer Thomas Liersch tritt bei Victoria Seelow II an und könnte mit einem Zähler auch rechnerisch den Klassenerhalt perfekt machen.

Aufrufe: 029.5.2015, 07:19 Uhr
MOZ.de / Hans Eberhard/Hubertus RößlerAutor