Frankfurt weiter ohne Sieg

Der 1.FCF wartet in der Brandenburgliga weiter auf den ersten Sieg. Die Frankfurter mussten sich wie beim Auftakt gegen Sachsenhausen nun in Hohenleipisch mit einem 3:3 (1:1) begnügen, stagnieren nach vier Runden mit nur zwei Zählern auf dem 13. Platz - mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Trainer Frieder Andrich zeigte sich angesichts des Eifers seiner Mannschaft und entsprechend des Spielverlaufs nicht einmal unzufrieden. „Ein gerechtes Resultat“, kommentierte der 65-Jährige. Allerdings hatte der Gäste-Coach sein Team beim Aufsteiger spielerisch dominanter erwartet und das auch abgefordert. „Aber man muss die Rechnung immer mit dem Wirt machen“, so seine neuerliche Erkenntnis.

Der VfB ging hart zur Sache, zeigte sich in den Zweikämpfen durchaus robust, bot aber auch einen herzerfrischenden Fussball - so ganz nach dem Geschmack der 290 Besucher, die gern die 4 Eintritts-Euro berappt hatten. Klar, die BB-Liga ist für den 2100-Seelen-Ort rechts der Schwarzen Elster absoluter Höhepunkt in der 100-jährigen Vereinsgeschichte. Nach zehn Jahren Landesklasse hatte man 2006 den Sprung in die Landesliga Süd geschafft. Als Staffelbester vor Cottbus-Ströbitz und Burg nun also das höherklassige Abenteuer mit durchaus gutem Start für den auf Rang neun rangierenden Neuling. „Der wird es vor allem zu Hause auch anderen Favoriten verdammt schwer machen“, ahnt Andrich.

In der ersten Hälfte zeigten sich die Oderstädter etwas reserviert, mussten bald das 0:1 durch Paul Werner hinnehmen. Die Gastgeber zeigten sich da munterer und offensiver, suchten den Torerfolg mit Weitschüssen und Flügeldurchbrüchen. Der junge Steven Giese im FCF-Kasten zeigte sich auf der Hut, verhinderte mit Winkelverkürzung einen höheren Rückstand.

Unmittelbar vor der Pause sorgte Lucas Kemmesies mit einem verwandelten Foulelfmeter für den Ausgleich. Das belebte die Aktionen nach dem Seitenwechsel. Der fleißige Enrico Below, neben Jackson Haußler der Beste der Gäste, schaffte sogar die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung, die Paul Werner mit Strafstoß jedoch bald eliminierte – der vierte Saisontreffer des 23-jährigen Stürmers.

Norman Freigang erwies sich für Hohenleipisch als echter Joker. Gerade für Martin Nitzscher eingewechselt, stocherte er das Leder über die Linie zum 3:2. Bei dieser unübersichtlichen Situation im Fünf-Meter-Raum bekam Giese den Finger eines VfB-Mannes ins Auge und musste ausgewechselt werden. Nur gut, dass Tobias Fiebig nach feinem Spielzug über den Flügel und Rückpass wenigstens noch der Ausgleich gelang und Matthias Kreutzer mit solider Torwart-Leistung den Punktgewinn festhielt.

Artur Aniol war diesmal als Spitze kaum wahrnehmbar, wurde nach Hüftprellung ausgewechselt. Der polnische Angreifer scheint derzeit weit weg von seiner einstigen Form, in der er Spiele ganz allein entscheiden konnte.

VfB-Coach Henrik Pohlenz haderte hinterher mit dem 3:3, „das den Gästen sehr schmeichelt, das aber auch durch eigene grobe Nachlässigkeiten in der Defensive begünstigt wurde“.

Andrich hatte die jungen Dustin Berger, Joe-Percy Sauer und Sebastian Pohl auf der Bank geschont. Die A-Junioren waren etwas müde von einem London-Ausflug angekommen. Möglich, dass sie kommenden Samstag in der Pokalpartie beim MOL-Kreisligisten Bruchmühle dabei sind. „Da werden wir personell einiges probieren, müssen aber mit Rückblick auf Hohenleipisch trainingsmäßig vorher einiges aufarbeiten“, so der Cheftrainer.

1.FC Frankfurt: Giese (72. Kreutzer) - Haussler, Jakubczak, Hildebrandt, Richter - Garling, Kemmesies - Fiebig, Below, Georgi - Aniol (55. Begier)

Tore: 1:0 Werner (22.), 1:1 Kemmesies (44./Foulstrafstoß), 1:2 Below (50.), 2:2 Werner (62./Foulstrafstoß), 3:2 Freigang (71.), 3:3 Fiebig (76.)

Zuschauer: 290

Schiedsrichter: Stefan Richter (Lübbenau)