Frankfurt trotzt dem Meister ein Unentschieden ab

Die Frankfurter rutschten mit dem elften Remis - das ist Staffel-Spitze - auf den sechsten Platz ab. Ein durchaus möglicher 13. Saisonsieg unter anderem nach zwei "Riesen" für Enrico Below hätte noch den dritten Rang gebracht. Den nimmt nun Seelow nach einem 7:0-Kantersieg gegen Werder ein. Der Ex-Frankfurter Pierre Kruber war da gleich fünfmal erfolgreich und übernahm mit 21 Treffern die Torjägerkanone.

Anfangs spürte man doch, dass zum Halali die Luft raus war aus dem Liga-Wettbewerb. Alle großen Messen waren gesungen - oben wie unten in der Tabelle. Die Gäste um Kapitän und Abwehrchef Ronny Huppert präsentierten sich anfangs besser, genauer im Spielaufbau, waren bei Freistößen vor allem durch Daniel Wahl (18./37./43.) gefährlicher. Da musste sich der junge Steven Giese als Ersatz für Tony Schnürer (Knieverletzung beim Training) gewaltig strecken und per Faustabwehr klären. Philipp Karras setzte einen Kopfball knapp über die Latte (40.).

In der ersten Hälfte leisteten sich die Oderstädter in veränderter Formation noch zu viele Ballverluste, versuchten sich lediglich mit Weitschüssen. Es blieb bei Versuchen. Großchancen mussten da Mangelware bleiben. Das 0:0 zur Pause schmeichelte also etwas. Das Fehlen des schnellen Stoßstürmers Artur Aniol (verletzt) und die Ideen von Technicus Marcel Georgi (5. Gelbe Karte) waren kaum zu übersehen.

Nach dem Seitenwechsel kam der 1. FCF besser in Tritt, steigerte sich phasenweise zu schnellem Kombinationsspiel. Und hatte dadurch gleich gute Chancen. Nach Pass von Przemyslaw Begier setzte aber Below das Leder an den Pfosten. Im Nachsetzen freilich traf Tobias Fiebig (53.). Der unglückliche Ausgleich folgte bald. In den scharfen und flachen Querpass von Sturmspitze Alexander Schadow von der rechten Torauslinie rutschte Hildebrandt und erzielte so ungewollt einen blitzsauberen Treffer (60.).

Below (75./81.) und Begier mit gutem Freistoß (79.) hätten den Sieg noch klar machen können. Andererseits rettete Kevin Richter mit toller Reaktion auf der Torlinie nach Karras-Schuss (86.) den Frankfurtern wenigstens das Unentschieden. "Das geht vom Verlauf her auch in Ordnung", musste Frieder Andrich konstatieren. Der Coach bescheinigte dem kleinen, aber kopfballstarken Sebastian Henning einen guten Saison-Einstand in der "Ersten". Es war zugleich sein Ausstand vom 1. FCF. Er wechselt beruflich in die DB-Zentrale Frankfurt(Main) und wurde ebenso herzlich verabschiedet wie die künftigen Jung-Studenten Maximilian Will und Steven Giese sowie Dustin Berger (Bundespolizei Neustrelitz).

Auch Tom Persich zeigte sich nicht unzufrieden. Der Noch-Spielertrainer des SV Germania bilanzierte eine ordentliche Saison für den klaren Aufsteiger. "Im April hatte es grünes Oberliga-Licht von der Vereinsspitze gegeben. Der Stamm bleibt zusammen, aber wenigstens zwei punktuelle Verstärkungen muss es geben."

1. FC Frankfurt: Giese - Henning, Hildebrandt, Richter, Steigmiller (65. Reich) - Huwe 83. Jönson), Garling - Haußler, Begier, Fiebig - Below. Trainer: Andrich

Schöneiche: Küter - Kulecki, Huppert, Fiedler, Borchardt - Hörig, P. Karras, Wahl, Tuchtenhagen, Lorenz - Schadow. Trainer: Persich

Schiedsrichter: Buhl (Bernau) - Zuschauer: 130