2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Tor für den FFC: Enrico Below (Mitte) trifft per Kopf.
Tor für den FFC: Enrico Below (Mitte) trifft per Kopf.

Frankfurt knackt Hennigdorfer Bollwerk spät

FC 98 Hennigsdorf nach Niederlage gegen den 1. FC Frankfurt stark abstiegsbedroht

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In einem wahren Geduldsspiel hat der 1. FC Frankfurt den abstiegsbedrohten FC Hennigsdorf mit 3:1 (0:0) besiegt. Die Frankfurter bleiben im siebten Vergleich in Serie ungeschlagen und bestätigten den 5. Rang in der Brandenburgliga.

Es war allerdings eine schwere (Zangen-)Geburt bis zum zwölften Saisonerfolg. "Wir machten uns das Leben gegen die defensiv eingestellten Gäste selbst zu schwer", urteilte Trainer Frieder Andrich. "Erst die späten Tore lockerten das Abwehr-Bollwerk." Bis auf Jackson Haußler, der nach Windpocken-Krankheit erst jetzt wieder trainieren kann, konnten die Oderstädter mit voller Kapelle antreten. Doch im Musik-Ensemble - um im Bild zu bleiben - gab es viele Disharmonien im Mühen um guten Klang.

In Strafraumnähe kam der finale Pass zu ungenau und landete so meist in der vielbeinigen Verteidigung der Havelstädter. Und aus Standards wurde zu wenig Torgefahr produziert. Artur Aniol köpfte nach Eckstößen zweimal drüber (20./30.). Und als er nach Pass von Marcel Georgi freie Bahn hatte, versagte der Pole abermals (34.).

Hennigsdorf störte erst ab der Mittellinie die Aufbaukreise des 1. FCF und suchte mit rigoros aus der Abwehr herausgeschlagenen langen Bällen die Kontermöglichkeit. So musste Schlussmann Tony Schnürer einmal in letzter Not gegen den schnellen Steven Nowark retten (32.). Eine an Höhepunkten arme erste Hälfte also - auch, weil den Gastgebern auf Kunstrasen nicht viel Gescheites gegen die massierte Defensive einfiel.

Das kalte Pausengetränk von Betreuer Dieter Schulz muss bei einigen wohl Konzentrationsschwächen und Schläfrigkeit potenziert haben, denn gleich der erste Konter saß: Hohe Eingabe von der linken Seite zum halbrechts völlig frei stehenden Nowark - Schuss - Tor. Die bis dahin dominierenden Oderstädter mussten völlig überraschend einem Rückstand hinterherlaufen. Dieser kleine, aber flinke Nowark hatte wenig später nach Vorlage von Emanuel Schaumburg sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch da verzog er knapp.

Nachdem Enrico Below mit einem etwas eigensinnigen Heber-Versuch und Georgi am Tormann gescheitert waren, führte ein Standard doch noch zum Treffer. Huwes weit geschlagenen Eckball von rechts nickte Below ins Netz ein. Einwechsler Paul Jäkel versuchte sich zweimal mit entschlossenen Schüssen von der Strafraumgrenze. Andererseits musste sich Schnürer gegen den steil geschickten Stephan Arndt im Herauslaufen behaupten (75.).

Die späte Führung schließlich bereitete Außenverteidiger Maximilian Will mit weitem Flugball von der rechten Seite vor. Aniol vollendete diesmal per Kopf und später noch einmal nach schneller Attacke.

Es geht also noch was nach vielen Fehlversuchen - nicht nur bei Artur Aniol, sondern bei der Mannschaft. Hat sie einen guten Lauf, klappt es auch mit den Toren spät, aber nicht zu spät. Wie zuvor in Eberswalde.

1. FCF: Schnürer - Will, Hildebrandt, Richter, Huwe - Begier (63. Matthäs), Garling - Georgi (87. Fiebig), Below, Bernwald (63. Jäkel) - Aniol - Trainer: Andrich

Hennigsdorf: Schlesing - Heilmann, Schaumburg, Schubert (84. Traffehn), Jose - Turkoska, Freudenberg - Nowark (63. Tokes), Frenz, Arndt - König - Trainer: Franke.

Schiedsrichter: Wedemeyer (Falkensee) - Zuschauer: 130

Aufrufe: 019.5.2014, 16:22 Uhr
Hans Eberhard / moz.deAutor