2024-03-27T14:08:28.225Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Fortuna II steht sich im Abstiegskampf selbst im Weg

Nach der 0:1-Pleite in Ahlen war der zarte Aufwärtstrend von zuletzt drei Spielen ohne Niederlage in Folge und einer Ausbeute von fünf Zählern dahin.

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Die Gelegenheit war günstig, lag praktisch da wie auf einem Silbertablett serviert. Ausnahmslos hatten die Konkurrenten von Fortunas U23 im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga West verloren. Damit wäre der Vorsprung auf die Gefahrenzone auf sechs Punkte angewachsen.
Das Problem: Dafür hätten die Flingerner einen Sieg beim Vorletzten Rot-Weiss Ahlen benötigt. Doch statt die Gunst der Stunde zu nutzen, verpasste es die Elf von Trainer Taskin Aksoy, wieder einmal, einen Schritt nach vorne zu machen und verlor eine Partie, die man laut Teammanager Dirk Deutschländer "niemals hätte verlieren dürfen", trotzdem verdient mit 0:1.

Dahin war der zarte Aufwärtstrend von zuletzt drei Spielen ohne Niederlage in Folge und einer Ausbeute von fünf Zählern. "Das Ergebnis ist natürlich ernüchternd", sagte Aksoy konsterniert und fügte hinzu: "Ich habe insgesamt ein sehr schlechtes Spiel meiner Mannschaft gesehen." Schlecht auch deswegen, weil die Fortunen kaum an ihre guten Ansätze aus den Vorwochen anknüpften, sondern eher wieder an jene schwache Begegnung in Wuppertal, die mit 1:5 in die Binsen ging. Die Defizite im Überblick:

Chancenverwertung Das altbekannte Problem, das sich in Ahlen zahlenmäßig so las: Vier Großchancen, drei davon für Shunya Hashimoto. Allerdings schoss der Winter-Zugang entweder weit daneben oder ließ die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Auf der anderen Seite gingen die Hausherren zwar auch großzügig mit ihren Möglichkeiten um, nutzten aber wenigstens eine davon, als Cihan Yilmaz nach einer Flanke von links gegen die Laufrichtung von Keeper Lars Unnerstall traf (62.).

Taktische Disziplinlosigkeit Die Außenbahnen bleiben die verwundbaren Stellen der "Zwoten". Viel zu oft dürfen die Gegner über die Flügel durchbrechen. Besonders in Hälfte eins war die linke Seite viel zu offen, weil bei gegnerischem Ballbesitz entweder zu spät eingerückt wurde (Anderson Lucoqui) oder es kaum Unterstützung aus dem Mittelfeld (Marlon Ritter) gab. Die Folge: Unnerstall musste mehrmals die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln.

Einstellung Kämpfen, kratzen, beißen, spucken - Tugenden, die im Abstiegskampf unerlässlich sind, waren bei der U23 allenfalls in Spurenelementen zu beobachten. Die spielerische Lösung mit Schnörkeln steht bei den technisch versierten Akteuren mitunter höher im Kurs als die einfachere, pragmatischere Entscheidung. Gut zu sehen vor allem am Strafraum, wo der Ball lieber x-Mal herumgereicht wird, ehe mal der Abschluss erfolgt.

Eine insgesamt unbefriedigende Bilanz also, die durch die Ergebnisse der Konkurrenz zumindest ein wenig geschönt wurde. In den kommenden Spielen gegen Verl und Köln II wird der Faktor Glück jedoch nicht ausreichen. Erfolge müssen her. Nach Ahlen mehr denn je.

Aufrufe: 013.3.2017, 11:00 Uhr
RP / Maximilian LonnAutor