2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligavorschau
Jahn-Trainer Michael Hutzler hatte zuletzt einige Rückschläge zu verdauen.  F: Zink
Jahn-Trainer Michael Hutzler hatte zuletzt einige Rückschläge zu verdauen. F: Zink

Forchheim will an der Verfolgerrolle wachsen

Vorschau 14. Spieltag: Niederlage in Karlburg hat Narben hinterlassen +++ Jahn-Coach Hutzler muss einige Ausfälle verkraften

Im Landkreis Kitzingen treffen am Samstag (16 Uhr) die beiden stärksten Offensivreihen der Landesliga Nordwest aufeinander. Ein völlig offenes Visier können sich im Verfolgerduell beim TSV Abtswind aber gerade die Gäste von der SpVgg Jahn Forchheim nicht leisten.

TSV Abtswind - SpVgg Jahn Forchheim (Sa, 16:00)

In den letzten fünf Spielen gelang dem selbsternannten Aufstiegsanwärter bei drei Niederlagen nur ein Sieg. Im obligatorischen Spielerkreis fand nach Schlusspfiff der Partie in Memmelsdorf eine längere Aussprache statt. Zwei Tage später wollte Jahn-Trainer Michael Hutzler nach dem neuerlichen Dämpfer zu Hause gegen Karlburg erst einmal mit niemandem sprechen.

Nachdem der Frust aber nachgelassen hatte, war der Gesprächsbedarf des Forchheimer Übungsleiters wieder umso größer. "Wir haben Gründe gesucht und gefunden", erklärt Hutzler. Sportlich hätten Leistungs- und Formkurve noch vor kurzem kaum Anlass zur Kritik gegeben, ehe späte Gegentreffer zum Ausgleich in Coburg und zur Niederlage gegen Schweinfurt für einen Knick sorgten. Nach mäßigen ersten 45 Minuten konnte der Heimsieg gegen Rimpar in Unterzahl nur vorsichtig optimistisch stimmen. Bei der folgenden Niederlage in Memmelsdorf sah man dann über den gesamten Spielverlauf zu wenig brauchbare Ansätze.

Einen "Schritt in die richtige Richtung", nennt Hutzler ausgerechnet die neuerliche Schlappe im Spitzenspiel gegen Karlburg (2:3) mit der dritten Roten Karte in vier Spielen als Schlusspunkt und passender Nebenwirkung der Negativ-Serie. Der 46-Jährige bezieht sich bei seiner Einschätzung auf Umstände, bei denen längst eine Portion Pech mitspielte, vor allem aber auf die Aufholjagd und Trotzreaktion seiner Mannen im zweiten Durchgang. "Soweit hätte es nicht kommen müssen. Wir müssen das Glück wieder aktiv auf unsere Seite ziehen", sagt der Jahn-Coach. Zwischen den Zeilen lässt sich erahnen, dass Hutzler ein Problem bei der mentalen Einstellung seiner jungen Truppe verortet, wenn er sagt: "Vielleicht ist der Anfang der Saison zu locker geflutscht. Als die Gegenwehr stärker wurde, haben wir nachgelassen."

Eine ähnliche Situation wie der Jahn hat derweil der kommende Gegner aus Unterfranken schon überstanden. Als Rangvierter der Vorsaison zum Meisterschaftsaspiranten erkoren, hielten die ersten acht Abtswinder Spiele mit vier Siegen und vier Niederlagen Licht und Schatten bereit. Aktuell läuft die Maschinerie unter Trainer Petr Skarabela rund. "Die haben eine Menge individueller Klasse an Bord", warnt Michael Hutzler vor dem 39-Tore-Sturm, der einen Treffer mehr als die SpVgg erzielt hat.

Beim Jahn-Trainer schwingt ein wenig Bedauern mit, weil der eigene exzellent besetzte Kader akut ausgedünnt daherkommt. Zwar steht Kapitän Thomas Roas nach Kurzurlaub wieder zur Verfügung. Aber neben den gesperrten Maximilian Bauernschmitt und Patrick Mai wird wohl auch Abwehrchef Dennis Weiler, dem eine Schienbeinprellung mit Einblutung in den Muskel schmerzhaft zusetzt, fehlen. Kurzfristig soll über den mehr als gefährdeten Einsatz des Co-Trainers entschieden werden. Im Defensivzentrum ist deshalb Improvisation gefragt. Als mögliche Kandidaten für die Innenverteidigung neben Sandro Gumbrecht gelten Maximilian Göbhardt und Sebastian Schäferlein. Im Mittelfeld vor der Viererkette muss der sonst frei waltende Spielgestalter Andi Mönius die Lücken schließen. Mit Tobias Eisgrub verpasste indes ein für die Abräumer-Stelle prädestinierter Akteur das Abschlusstraining ebenso wie Steffen Müller, Dominik Zametzer und Markus Kredel — alle vier plagte eine fiebrige Erkältung. Wird Kredel fit, steht er wieder im Tor, legt sich Hutzler vorab fest und bemüht sich, Zuversicht auszustrahlen: "Die Jungs wissen, egal auf welcher Position, was zu tun ist. Vielleicht ist die Verfolgerrolle ja unser Ding."

Schiedsrichter: Sebastian Eder (Holzkirchen)

Aufrufe: 07.10.2016, 17:34 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor