2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die SpVgg Jahn Forchheim eroberte sich zumindest über Nacht die Tabellenführung in der Landesliga Nordwest zurück. F: Roland Huber
Die SpVgg Jahn Forchheim eroberte sich zumindest über Nacht die Tabellenführung in der Landesliga Nordwest zurück. F: Roland Huber

Forchheim gewinnt Duell der Ex-Bayernligisten

8. Spieltag: Mönius und Jerundow treffen beim 2:1-Erfolg für den Jahn

Zumindest für eine Nacht hat sich die SpVgg Jahn Forchheim in der Landesliga Nordwest an die Tabellenspitze gesetzt. Beim vierten Heimerfolg vor Saison-Rekordkulisse taten sich die favorisierten Forchheimer gegen Eintracht Bamberg allerdings schwer.

SpVgg Jahn Forchheim - FC Eintracht Bamberg 2010 2:1

Die Kräfteverhältnisse zwischen den Ex-Bayernligisten stellten sich früh ein. Gäste-Trainer Georg Lunz mahnte seine defensiv ausgerichtete Formation von der Seitenlinie lautstark an, zwischen den kompakten Reihen "die Abstände zu halten". Auf der anderen Seite gab Forchheims Torwarttrainer Dirk Schrott in Vertretung des im Urlaub weilenden Michael Hutzler die Kommandos. "Räume schaffen", hieß seine Devise. Selbstbewusst versuchte sich denn der stets in Ballbesitz befindliche Favorit, mit Kurzpass-Spiel dem gegnerischen Tor zu nähern.

Nachdem eine erste Freistoßflanke von Kapitän Thomas Roas in den Armen des Bambergers Torhüters gelandet war (4.), zielte der aufgerückte Innenverteidiger Sandro Gumbrecht nach Doppelpass von der Strafraumkante nur knapp mit links am Pfosten vorbei (10.). Als der robuste Einsatz eines Verteidigers am Elfmeterpunkt gegen den anfangs auffälligen Sven Wieczorek, der die linke offensive Außenbahn für den verletzten David Mai bekleidete und von Tobias Eisgrub abgesichert wurde, keinen Strafstoß zur Folge hatte (19.), war der die Aufregung für einen Moment groß. 180 Sekunden später war der Torschrei auf den Lippen und Beruhigung in Sicht. Spielgestalter Andi Mönius zog nach Ballgewinn dynamisch ins Zentrum an zwei Kontrahenten vorbei, den scharfen Schlenzer ins rechte untere Eck lenkte Bambergs Kühnhorn sehenswert um den Pfosten. Den weiteren Bemühungen fehlte es an Kreativität und Tempo, bezeichnend eine unpräzise Wieczorek-Hereingabe vom linken Flügel an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum ins Toraus. Beim Freistoß aus 20 Metern wählte Roas wiederum elegant die Pose des Christiano Ronaldo, allein seine Ausführung schlug einen halben Meter links neben dem Tor ein (35.).

Die Frage, ob die Hausherren irgendwann ungeduldig und unvorsichtig werden, beantwortete sich in der 40. Minute. Mit einem gekonnten Doppelpass auf engem Raum erwischte Bamberg den Jahn in der Deckung unsortiert, André Jerundow traf satt mit links flach zum 0:1. Mit einem auf der Linie geklärten Kopfball von Gumbrecht nach Ecke ging es in die Halbzeitpause.

"Wir wollten ruhig bleiben und haben in der Pause angesprochen, dass in der Rückwärtsbewegung mehr getan werden muss", verrät Dirk Schrott nach dem Spiel. Die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff bedurfte keiner Worte, es folgten direkt nach Wiederbeginn Taten. Eingeleitet durch energisches Nachsetzen von Roas und einem Steilpass von Göbhardt brach Eisgrub über links in den Sechzehner ein. Die kurze Ablage verwandelte Wieczorek mit dem guten linken Fuß souverän. Fünf Minuten danach war der Doppelschlag perfekt. Bei einer schnellen Kombination durch die Mitte verloren die Gäste Mönius am zweiten Pfosten aus den Augen, der per Tunnel zum 2:1 einschob.

Mit der Führung im Rücken stimmte die Richtung bei der SpVgg, jedoch zerstörten fahrige Anspiele aussichtsreiche Situationen. In der 65. Minute stürmte der in die Gasse geschickte Bajric mit dem Ball aufs Tor, scheiterte aber mit einem halbhohen Schuss am Oberkörper des Torhüters, anstatt es flach zu probieren. Die fehlende Konsequenz in der Offensive veranschaulichte eine vergebene Dreifach-Möglichkeit durch den eingewechselten Dominik Zametzer, Mönius und Göbhardt. "Natürlich sprechen wir noch über ein paar Dinge. Am Ende ist das Ergebnis egal und die Punkte zählen", konstatiert der spielende Co-Trainer und Abwehrchef Dennis Weiler. Erleichterung statt vorwurfsvolle Miene schwingen herrschen auch bei Vertretungschef Schrott vor. "Es war schwer für die Jungs. Auf solche defensiv eingestellten Gegner treffen wir immer wieder."

Schiedsrichter: Johannes Hamper (Kat'reuth) - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Andre Jerundow (40.), 1:1 Sven Wieczorek (46.), 2:1 Andi Mönius (52.)

Aufrufe: 03.9.2016, 19:17 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor