FC Würzburger Kickers II – SpVgg Jahn Forchheim (Mi 18:30)
Es könnte der Partysommer in Würzburg schlechthin werden. Die Profis sind
gestern mit einem 2:1-Sieg in Duisburg in Liga zwei aufgestiegen. Und da wäre Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Bayernliga das i-Tüpfelchen auf eine Wahnsinnssaison. Denn der Unterbau muss für die aufstrebenden Unterfranken passen. Sollte sich das Team aus der Domstadt durchsetzen, dann wäre die Landesliga nur eine Durchgangsstation gewesen, denn die Truppe vom Dallenberg ist erst im vorigen Jahr in eben selbige aufgestiegen. Knapp konnte sich die Mannschaft von Trainer Claudio Bozesan (49) gegen den 1. FC Schweinfurt 05 II durchsetzen. Mit Christian Demirtas, Torjäger Christopher Bieber, Niklas Weißenberger, Niko Gutjahr, Dennis Schmitt und anderen wurden etliche Spieler eingesetzt, die in der vorigen Saison noch Regionalliga-Team gespielt haben. "Wir haben eine gute Mischung, denn wir haben auch acht U19-Spieler in dieser Saison eingesetzt. Wer uns von oben unterstützt kann ich noch nicht sagen, denn unsere Profis spielen ja am Dienstagabend in Duisburg zur 2. Liga", lässt Bozesan wissen. Dem fehlen auf jeden Fall die vier verletzten Thomas Popp, Ali Koller, Dahiru Yusuf und Nicolas Engelking. Die Kickers haben in diesem Jahr mit einem Unentschieden begonnen und dann alle folgenden elf Partien mit imposanten 30:1 Toren gewonnen. "Ja, wir waren in der Rückrunde sehr stabil", so Bozesan, der sich vor dem Duell mit Forchheim in Understatement übt: "Wir treffen auf eine Bayernliga-Mannschaft, die natürlich Favorit ist. Das ist ein anderes Kaliber als Landesliga. Relegation ist immer schwer, aber wir werden alles versuchen."
Die SpVgg Jahn Forchheim wurde Sechzehnter in der Bayernliga Nord und muss relegieren. Der um einen Platz schlechter gestellte VfL Frohnlach erhielt das Freilos in dieser Gruppe. Diesen Relegationsmodus, in dem das in der Liga besser gespielte Team benachteiligt wird, ist vorsichtig ausgedrückt schon sehr merkwürdig und nur schwer zu vermitteln. Forchheim muss - um in der Bayernliga zu bleiben - zwei Runden überstehen und der schlechtere Konkurrent aus Frohnlach kann erst einmal die Füße hochlegen. Nichtsdestotrotz wollen die Oberfranken nun das Beste rausholen. Angesichts der Besetzung des Gegners ist in diesem Duell der klassenhöhere Verein der Außenseiter, denn die Kickers gelten in dieser Gruppe als Favorit. Die Forchheimer haben große personelle Probleme: "Ich muss schauen, dass wir elf Mann auf den Platz bekommen", gibt Forchheims Coach Michael Hutzler zubedenken. Es fehlen wegen Verletzungen Thomas Raos, Tim Basener, Bojan Sremcevic, Sven Becker, Tobias Eisgrub und Oguzhan Yilmaz. Ob es Sandro Gumbrecht von der Arbeit in München rechtzeitig nach Würzburg schafft, ist unsicher. Am vorigen Donnerstag hat sich zu allem Überfluß Henrik Hassa das Kreuzband gerissen. Hutzler ist zudem sauer, wie die Saison abgelaufen ist: "Erst das Theater mit Eintracht Bamberg, die gegen uns noch mit voller Besetzung gespielt haben. Das war Wettbewerbsverzerrung. Dann das Geschenk an Erlenbach, dass sie keine Relegation spielen müssen. Wenn wir das vorher gewusst hätten, dann hätten wir auch noch Richtung Platz 14 spielen können. Und dann hat Frohnlach, die in der Tabelle hinter uns stehen, das Freilos bekommen. Das ist wirklich eine große Sauerei, was da abgelaufen ist." Hutzler weiß, dass sein Team gegen die Kickers nur Außenseiter ist: "Sie haben Regionalliga-Spieler und Drittliga-Spieler im Einsatz. Da können wir nur hoffen, dass die Profis am Dienstagabend aufsteigen und sie mitfeiern."