2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Vor Wochenfrist waren die Forchheimer (in Blau) noch enttäuscht über die beiden verlorenen Punkte beim 2:2 in Bruck. Jetzt hat der Jahn mit Schützenhilfe des FSV seine Tabellenführung wieder ausgebaut. F: Meier
Vor Wochenfrist waren die Forchheimer (in Blau) noch enttäuscht über die beiden verlorenen Punkte beim 2:2 in Bruck. Jetzt hat der Jahn mit Schützenhilfe des FSV seine Tabellenführung wieder ausgebaut. F: Meier

Forchheim baut mit Brucker Hilfe Tabellenführung aus

13. Spieltag: Jahn mit tollem Kampf beim 3:0-Erfolg in Aschaffenburg +++ FSV erkämpft Remis in Weiden +++ Eltersdorf ohne Chance gegen Haibach

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Mit einem 3:0-Auswärtssieg im Spitzenspiel bei Regionalliga-Absteiger Viktoria Aschaffenburg hat die SpVgg Jahn Forchheim die Tabellenführung gefestigt. Weil Verfolger Weiden am Freitag wie auch die Forchheimer vor Wochenfrist gegen den FSV Bruck nicht über ein Remis hinauskam, beträgt der Vorsprung des Primus nun vier Zähler. Schlecht lief es am Freitag für den SC Eltersdorf, der gegen den SV Alemannia Haibach zu Hause mit 0:3 verlor.

Viktoria Aschaffenburg - SpVgg Jahn Forchheim 0:3 (0:1)

Einigen besonders eingefleischten Fans des ehemaligen Zweitligisten vom Untermain unter den über 600 Zuschauern im Stadion am Schönbusch schmeckte das Zustandekommen der Niederlage für ihr keineswegs enttäuschendes Team überhaupt nicht. Verbal ließen sie ihren Frust heraus und wurden von Ordnern besänftigt, während die Forchheimer ihr Auslaufprogramm absolvierten.

Clever hatten die gespielt und „zum richtigen Zeitpunkt auch Glück gehabt“, wie Jahn-Coach Michael Hutzler hinterher nicht ohne etwas Demut einräumte. Hutzler hatte seiner Elf ein Defensivkonzept verpasst, verzichtete auf seine zweite Sturmspitze Adem Selmani. „In den letzten Wochen mussten wir immer das Spiel machen. Diesmal sind wir kompakt gestanden und haben auf Konter gelauert“, erklärt Co-Trainer Christian Michl. Forchheim stand sehr tief und ließ den Favoriten kommen. Dabei stürzten die jungen Aschaffenburger die Hintermannschaft der leicht ersatzgeschwächten Gäste mit sehenswerten Kombinationen mehrfach in Verlegenheit.

Florian Pieper kam in der 15. Minute aus 14 Metern frei zum Abschluss, scheiterte an der Fußabwehr von Jahn-Keeper Rüdiger Beck. Der 40-jährige Routinier war auch in der 22. Minute zur Stelle, tauchte nach einer Flanke von der rechten Seite einen platzierten Kopfball von Pieper noch aus dem unteren Eck. Als sich die Spieler von Viktoria-Trainer Slobodan Komljenovic noch bei Schiedsrichter Brütting aus Effeltrich über ein angebliches Foulspiel im Forchheimer Strafraum beschwerten, rollte der Gegenangriff. Eine Hereingabe von Rechtsverteidiger Bastian Schäferlein geriet zum Beinschuss, in der Mitte war Youngster Mergim Bajrami, der für den verletzten Thomas Roas in die Anfangsformation rückte, zur Stelle und brachte den Ball ebenfalls mit etwas Glück und einem Tunnel im Tor unter (28.). Weil danach nichts mehr passierte, ging es mit dem schmeichelhaften 1:0 in die Halbzeitpause.

Mit wütenden Attacken eröffnete Aschaffenburg den zweiten Durchgang. Doch Forchheim war bestens darauf eingestellt und überstand die anfängliche Drangphase, obwohl es nach vorne wenig Entlastung gab. Nach knapp einer Stunde aber hatte wieder Viktoria-Akteur Pieper die Riesenchance zum Ausgleich, als er schon am Torwart vorbei war und im Fallen nur die Querlatte traf. In der 70. Minute erhitzte ein Schiedsrichterpfiff die Gemüter der Heimfans. „Ich denke es hat jeder im Stadion gesehen, dass Olli Seybold von den Beinen geholt worden ist“, verstand Christian Michl die Aufregung nicht.

Schäferlein war es egal, er verwandelte den Strafstoß zum 0:2. Forchheims Cheftrainer Hutzler reagierte und brachte Defensivmann Sven Becker für den angeschlagenen Konrad. Wegen eines überharten Einsteigens an der Eckfahne sah jener Becker jedoch keine 180 Sekunden nach seiner Einwechslung die rote Karte. Die verbliebenen zehn Mann beim Jahn verteidigten nun, angeführt von ihrer Zweikampf-Maschine Tobias Eisgrub, umso intensiver. Aschaffenburg probierte in den letzten zehn Minuten noch einmal alles, kam aber nicht mehr in den Strafraum. Einen letzten Konter schloss Selmani auf Vorarbeit von Dominik Zametzer zum 0:3-Endstand ab. „Kompliment an die Truppe, sie hat echte Leidenschaft gezeigt und unsere Ausfälle kompensiert“, stellt ein zufriedener Michael Hutzler fest. Kevin Gudd

Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effeltrich) - Zuschauer: 633
Tore: 0:1 Mergim Bajrami (28.), 0:2 Sebastian Schäferlein (71. Foulelfmeter), 0:3 Adem Selmani (89.)
Platzverweise: Rot gegen Sven Becker (74./SpVgg Jahn Forchheim/gestrecktes Bein)

Bereits am Freitag spielten:

SC Eltersdorf - SV Alemannia Haibach 0:3 (0:0)

Der SC Eltersdorf hat am Freitagabend unter Flutlicht das Heimspiel gegen den SV Alemannia Haibach etwas zu hoch mit 0:3 verloren. Die Quecken enttäuschten auf ganzer Linie, die Niederlage war verdient. Der Gegner begann zögerlich, und der SCE setzte zunächst auch keine Akzente. Zu ungenau waren die Pässe im Angriff, zu wenig Druck wurde aufgebaut. Sowohl Maximilian Großmann als auch Michael Jonczy zogen vorne gegen die gute Viererkette der Alemannia ein ums andere Mal den Kürzeren. Nach einer Ecke hatte Großmann die beste Chance. Sein Kopfball ging jedoch knapp vorbei (10.). Die Gäste kamen vor allem über links mit Trapp immer wieder nach vorne, seine Flanken aber wurde von seinen Mitspieler auch nicht verwertet. An der Seitenlinie war Eltersdorfs Trainer mächtig aktiv, forderte seine Leute immer wieder auf, aggressiver nach vorne zu agieren, aber die hatten wohl noch das „Strafspiel“ gegen den SC Feucht in den Beinen, das der Trainer angeordnet hatte, um seinem Team Beine zu machen nach dem schwachen Auftreten in Ansbach. Gegen Feucht gab es ein 5:5. Die Zuschauer hatten bis zur Halbzeit ein mageres 0:0 in einer Partie gesehen, die kaum Bayernliganiveau hatte. Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Baumgart Oliver Janz für Tom Abadjiew.

Damit war der SCE etwas offensiver und erarbeitete sich auch leichte Feldvorteile. Zu richtig guten Möglichkeiten kamen die Stürmer zunächst aber nicht. Nach einer Ecke dann aber eine Doppelchance für den SCE, doch sowohl Janz als auch Röwe scheiterten an Keeper Emmel (54.). Auch Fernschüsse von Dotterweich und Messingschlager fanden nicht ins Ziel. Als Baumgart dann auch noch den Heimkehrer Christian Helmreich für den bis dahin unauffälligen Patrick Fuchs brachte, hätte eigentlich noch mehr Druck kommen müssen, kam aber nicht. Dann auf einmal war Haibach in Front. Die Abwehr der Gastgeber schlief, was Breunig nutzte. Er wuchtete das Leder aus kurzer Distanz unter die Latte (67.). Eltersdorf wollte nun den Ausgleich, tat etwas mehr, doch als Jonczy steil durch ging, wurde er gerade noch gebremst (72.). Praktisch im Gegenzug das 0:2. Bauer hatte aus 20 Meter abgezogen, das Leder schlug unhaltbar im SC-Kasten ein. Als dann Großmann alleine durch war, hätte es eigentlich Elfmeter geben müssen, denn er wurde klar gehalten. Der Schiri pfiff jedoch nicht. Und dann gar das 0:3. Dieses Mal düpierte Trapp mit einem Solo die Eltersdorfer Abwehr und netzte unwiderstehlich ein (78.). Damit war der SCE geschlagen und ist ins Mittelfeld der Tabelle abgerutscht. kds

Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld) - Zuschauer: 210
Tore: 0:1 Christian Johannes Breunig (67.), 0:2 Slava Bauer (74.), 0:3 Marco Trapp (80.)

SpVgg SV Weiden - FSV Erlangen-Bruck 2:2 (1:0)

Der FSV Bruck hat nach aufregenden Schlussminuten in Weiden verdient einen Punkt entführt. Das Spiel endete 2:2-Unentschieden. Das Remis rettete Marco Napolitano, der in der 90. Minute für den FSV Bruck den Ausgleich erzielte. Der FSV hatte so in einer turbulenten Schlussphase die Führung der Weidener ausgeglichen: Graf hatte nur drei Minuten zuvor die Gastgeber mit 2:1 in Führung gebracht.

Der FSV Bruck belohnte sich damit selbst: Die Mannschaft hatte sich auch vom ersten Rückstand nicht sonderlich beeindrucken lassen. Schon das 1:0 durch den Weidener Torjäger Hegenbart in der 43. Minute, der damit sein neuntes Saisontor markierte, hatte Paul Schulze-Zachau egalisiert, mit einem Kopfball aus vier Metern Torentfernung nach einem Freistoß. Pech hatte dagegen in der 17. Minute Suleymani. Der gegnerische Torhüter hielt seinen Elfmeter. Mit dem Punktgewinn beim Tabellenzweiten der Bayernliga hat der FSV Bruck seinen Platz im Mittelfeld der Liga erst einmal gesichert. Er steht weiterhin auf Rang zwölf mit 14 Punkten.

Schiedsrichter: Michael Freund (Perlesreut) - Zuschauer: 320
Tore: 1:0 Christoph Hegenbart (43.), 1:1 Paul Schulze-Zachau (49.), 2:1 Stefan Graf (87.), 2:2 Marco Napolitano (90.)
Aufrufe: 019.9.2014, 21:56 Uhr
Erlanger NachrichtenAutor