2024-04-24T13:20:38.835Z

Relegation
Trost für den Unlücksraben  - SSV-Schlussmann Durmaz am Boden zerstört.
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Fluch lastet weiter über SSV

Relegation zur Landesliga: SV Nehren - SSV Reutlingen II 5:4 n.E. (0:0)

Der SSV II scheiterte gestern auch im fünften Anlauf Richtung Landesliga. Jubel hingegen in Nehren, der weiterhin Landesliga spielen darf.
Dramatik pur erlebten gestern 1600 Zuschauer in Mössingen-Belsen, die ein schnelles, niveauvolles Spiel erlebten, das jede Mannschaft zu einem früheren Zeitpunkt hätte entscheiden können. Doch erst das Elfmeterschießen brachte Klarheit, nachdem es nach der Verlängerung noch 0:0 gestanden hatte. Und da war der Landesliga-fünftletzte genau um den einen Treffer besser, der zum knappen 5:4 reichte. Damit scheiterte der SSV zum fünften Mal in den letzten sieben Jahren in der Relegation, so dass man meinen könnte, ein Fluch laste über der Mannschaft.
Unglücksrabe und Pechvogel war SSV-Keeper Enez Durmaz, der beim Stande von 4:4 den fünften Elfmeter neben das Tor setzte. Anschließend behielt Jakob Braun die Nerven und stellte auf 5:4. „Enez ist ein guter Elfmeterschütze, die Spieler haben untereinander ausgemacht, wer antreten sollte“, sagte SSV-Trainer Marko Mutapcic. Wie zu beobachten war, lehnten einige SSV-Spieler zuvor die Verantwortung ab. „Wir haben gegen bockstarke Reutlinger etwas glücklich gewonnen. Unser Gegner hätte es genauso verdient in der Landesliga zu spielen“, sagte SVN-Trainer Dieter König, der während der heiß umkämpften Partie noch Abwehrchef Kevin Frank und später Torjäger Petro Keppler verletzungsbedingt auswechseln musste. Marko Mutapcic sah sein Team 60 Minuten lang mit Vorteilen, gratulierte aber dem Gegner zum Klassenverbleib. „Für uns ist es schade, wir hatten die größeren Chancen und insgesamt auch ein Chancenplus. Ich habe mindestens drei „Hundertprozentige“ gesehen“.
In der Tat hatten die Kreuzeichekicker neben einem spielerischen Plus die größeren Gelegenheiten, doch das Runde wollte nicht ins Eckige, beziehungsweise Michael Geiger, der eine gute Partie im Tor bot, hatte etwas dagegen. So scheiterten in dieser tempogeladenen Partie Francis Ubabuike, Alessio Bennardo und Marcel Brandstetter in aussichtsreichen Positionen mehrfach. Auch in Halbzeit zwei dominierte der SSV zunächst und hatte noch zwei dicke Chancen. Einmal wurde Brandstetters Gewaltschuss aus 16 Metern abgeblockt, dann kurvte Heiko Schall alleine in den Strafraum, sein Querpass landete aber im Aus. Nehren kam nur vereinzelt nach vorne, doch die klaren Möglichkeiten blieben aus. In der Verlängerung hatte dann Ubabuike mit einem Heber beinahe Erfolg, doch der Ball fiel auf die Latte. In der 117. Minute sah Vincenzo Giambrone gelb/rot, als der Schiri auf Schauspielerei erkannte. In der 120. Minute dann nochmals Aufregung, als der Ball im SSV-Netz landete, der Schiedsrichter aber auf Behinderung des SSV-Keepers erkannte.
Spiel-Statistik
SSV Reutlingen: Durmaz – Tahtsidis, Frölich, Bennardo, Galic (80. Fridrich), Schall, Brandstetter (65. Giambrone), Radman, Heim (70. Obeyapwa), Ubabuike (110. Gence), Maier.
SV Nehren: Geiger – Reitter, Binder, Murr, Rammeiser, Munoz-Domingu, Frank (59. Buchholz), Nill, Braun (104. Ott), Keppler (110. Plangger), Barth (86. Schindler). Tore im Elfmeterschießen: Für den SSV trafen Bennardo, Schall, Maier und Ates (Durmaz vergab). Für den SV Nehren verwandelten Buchholz, Munoz, Murr, Reitter und Braun.
Zuschauer: 1600 (1350 zahlende):
Aufrufe: 019.6.2016, 20:53 Uhr
SWP / L. FreudemannAutor