2024-05-02T16:12:49.858Z

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Peter Grote und Mamadou Balde Ulrich Schlüter
Peter Grote und Mamadou Balde Ulrich Schlüter

Flüchtlinge durch Sport integrieren

Mit einer Trillerpfeife steht Peter Grote am Spielfeldrand. Hin und wieder lässt er einen schrillen Ton erklingen, dann wissen die Fußballer, dass ...
sie das Spiel fortsetzen können. Wenn der Pfiff als Signal nicht ausreicht, ruft der 69-Jährige auch schon einmal ins Spiel hinein. "Ich bin zur See gefahren und kenne die Mentalität der Leute", sagt Peter Grote.

Auf dem Rasen an der Bahnhofstraße beim Poligras-Stadion treten Jugendliche und Männer aus unterschiedlichen Ländern gegen den Ball. Die Sportkleidung, die die Flüchtlinge tragen, ist bunt zusammengewürfelt, aber das stört nicht weiter. Die Fußballer haben ihren Spaß. "Es ist wichtig, dass die Leute von der Straße kommen", erzählt Peter Grote. Was so flapsig klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Es sei wichtig, die Flüchtlinge so schnell wie möglich zu integrieren.

Das Schlagwort Integration durch Sport: Auf dem Rasenplatz an der Bahnhofstraße kann man sich davon überzeugen. Neben Peter Grote engagieren sich auch dessen Tochter Julia und Ehefrau Monika sowie Mamadou Balde (32), der aus Guinea stammt, für die bunt zusammengewürfelte Truppe. Sie haben das Fußballspiel, das einmal wöchentlich stattfindet, organisiert und werden bei ihren Aktivitäten von vielen anderen ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Einige von ihnen stehen gleichfalls am Spielfeldrand und schauen dem Kick zu.

Bei der ehrenamtlichen Initiative Fußball fassen viele Leute mit an. Unterstützt wird die beispielhafte Aktion auch vom Verein "Wir helfen Flüchtlingen Gemeinsam sind wir stark". Dass Torwarthandschuhe und lange Trainingshosen noch benötigt werden, erfahren sie am Rand der Partie. Wenn Not am Mann sei, so erzählt Ursula Schinski, würden auch das Sozialamt und das Refugium aushelfen. Sie ist Mitbegründerin des Vereins, der sich für Flüchtlinge einsetzt. Sie erzählt, dass bald auch ein Schwimmkursus für 20 junge Menschen beginnen würde.

Benötigt werden Fahrräder, wer ein Rad anbieten kann, soll sich mit Ursula Schinski in Verbindung setzen. Sie ist zu erreichen unter der Telefonnummer 04401/982267.

Peter Grote würde es freuen. Er legt Wert auf Pünktlichkeit. Und mit einem Fahrrad ist man eben schneller beim Training als zu Fuß. Beim Anpfiff mit der Trillerpfeife sollten dann alle an Deck sein.

Aufrufe: 04.11.2015, 09:30 Uhr
Ulrich SchlüterAutor