"Für den Verein ist das etwas ganz Besonderes"

Andreas, Gratulation zur Meisterschaft. Beschreibe: Wie fühlte es sich an, beim 13:1-Sieg in Hochheim die nötigen Punkte einzufahren?

Um ehrlich zu sein, hielt sich die Freude in Grenzen. Sicherlich fiel der Druck ab, aber es war nicht so euphorisch. Denn Hochheim war nicht die Herausforderung, nach 20 Minuten war jedem klar, dass wir Meister sind. Die Meisterschaft haben wir eigentlich schon in den Spielen zuvor klargemacht.

Ist es so, dass ihr die Kreisliga dominiert habt?

Wir waren schon besser als die anderen Mannschaften. Aber so würde ich das nicht ausdrücken. Die anderen vier, fünf Teams hinter uns waren nicht schwach. Wir hatten einfach die größte Konstanz, sind weitestgehend verletzungsfrei geblieben und hatten auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite.

Blicken wir mal zurück: Hättest du vor der Saison mit diesem Erfolg gerechnet?

Ich habe schon gedacht, dass in dieser Mannschaft das Potenzial drin ist. Das hat man gespürt. Und wir haben in der Vorbereitung auch gut gearbeitet und die Testspiele erfolgreich absolviert. Dadurch waren wir zuversichtlich, doch man kann sich nie sicher sein, ob es reicht - gerade, weil wir vor der Saison auch einige neue Spieler hinzugekommen sind. Die Integration ist glücklicherweise aber schnell gelungen.

Nun hat die Mannschaft ja die meisten Tore geschossen (79) und die wenigsten Gegentore (9) kassiert. Was hälst du denn für entscheidender?

Ich denke, dass es wichtiger ist, hinten sicher zu stehen. Die Spiele werden eher aus der Abwehr heraus gewonnen. Zu unserer Stärke gehört aber auch eine große Ausgeglichenheit. Bei uns sind viele Fußballer in der Lage, Tore zu schießen. Dadurch sind wir weniger auszurechnen.

Was zeichnet das Team aus deiner Sicht noch aus?

Es ist die Disziplin und der unbedingte Wille, die uns stark machen. Es war eine Teamleistung. Trainer, Spieler und Eltern haben eine hohe soziale Kompetenz und Intelligenz bewiesen.

Erläuter den Punkt mit der hohen sozialen Kompetenz und Intelligenz genauer?

Das ist eine homogene Truppe, eine Einheit, wo jeder zusammensteht. Es sind keine Mitspieler, sondern Freunde. Das merkt man insbesondere am Verhalten der Spieler, die nicht gespielt haben. Dann haben sie die Spieler, die gespielt haben, trotzdem angetrieben. Das haben die Trainer im Umgang miteinander auch vorgelebt. Und die Eltern unterstützen und helfen, wo sie nur können. Beispielsweise sind sie auch immer auf die Auswärtsspiele mitgefahren.

Schauen wir in die Zukunft: Bleiben die Fußballer dem FJFV Wiesbach erhalten?

Das ist eine berechtigte Frage. Es haben auch einige Spieler, Anfragen bekommen. Doch bislang hat noch kein Spieler bekundet, dass er wechseln möchte. Bei einem Angebot von einem wirklich guten Verein wäre es für uns aber absolut in Ordnung, wenn ein Spieler sich woanders probieren möchte.

Inwiefern kann der 2002er-Jahrgang eine Bereicherung für die drei Stammvereine TSV Armsheim, TSG Gau-Bickelheim und SG Wiesbachtal sein?

Die Klubs können sich auf die Spieler freuen. Ich habe den Eindruck, dass das ein sehr guter Jahrgang ist. In der neuen Saison in der B-Junioren-Kreisliga wollen wir auch eine gute Rolle spielen.

Du kennst auch die C2-Junioren des Vereins. Kann diese Mannschaft in der Landesliga mithalten?

Ja, ich denke es ist nicht unrealistisch zu sagen, dass das Team einen Mittelfeldplatz erreichen kann. Das traue ich der Mannschaft, die von Stephan Mann und Tobias Fiederlein trainiert wird, absolut zu.

Generell: Was bedeutet die Meisterschaft für den Verein?

Für den FJFV Wiesbach ist das etwas ganz Besonderes und es zeigt, dass hier gute Arbeit geleistet wird. Und wenn man so eine Meisterschaft gewinnt, dann sorgt das ja auch für Aufmerksamkeit und das ist nichts Schlechtes für den Klub.

Nun steht noch das Pokalfinale auf dem Programm. Was sind deine Erwartungen für den 24. Juni?

Der Pokalsieg wäre die Krönung. Es wird aber auf die Einstellung ankommen. Auch der TSV Gau-Odernheim II spielt einen guten Fußball. Der, wo den größeren Willen hat, wird in Westhofen triumphieren.