2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Rasen gesperrt: So sieht es derzeit bei den meisten Amateurvereinen aus. Der Rasen ist nicht bespielbar. Wer keinen Kunstrasen hat, sucht sich Alternativen in der Halle oder im Nachbarort.	Archivfoto: Andreas Scherer
Rasen gesperrt: So sieht es derzeit bei den meisten Amateurvereinen aus. Der Rasen ist nicht bespielbar. Wer keinen Kunstrasen hat, sucht sich Alternativen in der Halle oder im Nachbarort. Archivfoto: Andreas Scherer

Fitnessstudio statt Rasenplatz

Vereine starten bei Winterwetter und schlechten Bedingungen in die Vorbereitung auf die Rückrunde

Rheinhessen. Das neue Jahr hat begonnen und die Fußball-Amateurklubs starten allmählich mit der Vorbereitung zur Rückrunde. Doch mit dem Jahreswechsel setzte die Kälte ein und die Trainer müssen sich einen Plan B überlegen, falls die Plätze gefroren oder verschneit sind. Bis zum ersten Pflichtspiel im neuen Jahr dauert es glücklicherweise noch etwas. Der FV Budenheim und Trainer Guido Ritz haben die Winterpause zum „Regenerieren und Entspannen“ genutzt, wie der Coach des A-Klassen-Vereins berichtete. „Der Platz war eine Woche gesperrt“, sagt Ritz, der hofft, zum Trainingsauftakt in dieser Woche auf den Kunstrasen zurückkehren zu können.

Ganz egal, wie unbespielbar der Platz ist – trainingsfrei soll es nicht geben. „Dann werden wir halt mehr laufen und ins Fitnessstudio gehen“, kündigt Ludwig Anspach, Trainer des VfB Bodenheim, an. Der Landesligist nahm über den Winter bereits an mehreren Hallenturnieren teil.

Timo Schmidt, Trainer des Ligakonkurrenten TSG Bretzenheim sieht die Kälte dank des neuen Kunstrasens etwas gelassener. Notfalls werde er eine Taktik-Schulung einbauen. „Die kann ja nie schaden“, sagt Schmidt.

Schlimmer sind die Folgen für Amateurvereine mit veralteten Plätzen. Hier kann die Vorbereitung auf die Rückrunde schon mal auf den Kopf gestellt werden. So berichtet beispielsweise Vladimir Jokic, Manager des B-Klasse-Vereins HNK Croatia Mainz von einem Platz „in katastrophalem Zustand“. Von den schlechten Bedingungen lassen sich die Croatia-Kicker jedoch nicht abschrecken – sie trainieren trotzdem auf einem der letzten Hartplätze in Rheinhessen.

Andere Vereine haben das Glück, dass sie auf benachbarte Plätze ausweichen können. So darf die SG Harxheim, deren Naturrasen von Oktober bis März gesperrt ist – auf dem Nackenheimer Kunstrasen spielen. Problematisch wird es an dieser Stelle allerdings, wenn sich zu viele Mannschaften einen Platz teilen müssen.

Ganz aus der Kälte haben sich die Jugendmannschaften des VfR Undenheim zurückgezogen, die während des Winters in der Halle trainieren. Steht den Vereinen keine Halle oder ein Nachbarplatz als Ausweichmöglichkeit zur Verfügung, kann es auch schon mal sein, dass das Training ausfallen muss. Darunter leidet nicht nur die Vorbereitung auf die Rückrunde, sondern auch die Jugendarbeit. „Einige Projekte sind dann einfach nicht durchführbar“, erzählt Susie Grief, Jugendleiterin vom VfR Undenheim.

Im schlimmsten Fall halten schlechte Plätze sogar potenzielle Neuzugänge von einem Wechsel ab, wie Croatia-Manager Jokic erzählt. „Die Spieler bevorzugen Wechsel zu anderen Vereinen, die bessere Trainingsbedingungen haben.“

Deshalb gibt es Vereine, die versuchen, die Bedingungen zu verbessern. So haben die Undenheimer eine Spendenaktion für den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes gestartet. Doch auch beim Kunstrasen ist je nach Wetter Vorsicht geboten: Beim Spielbetrieb um den Gefrierpunkt besteht die Gefahr, dass die Kunstrasen-Halme abbrechen und der Platz so kaputt geht. Trotz allem bleibt der Kunstrasenplatz die beste Alternative bei Winterwetter.



Aufrufe: 024.1.2017, 09:00 Uhr
Lukas Helbach und Paul KölschAutor