Fischer verärgert: wie Schulbuben ausgespielt

Nullzunull nach Toren, 3:1 nach Großchancen für die SG Bettringen. Die Landesliga-Fußballer des SV Bonlanden waren am Sonntagnachmittag bei ihrem Gastauftritt beim abstiegsbedrohten Klub von der Ostalb mit der Punkteteilung gut bedient. ,,Jetzt müssen wir am Freitag das Derby gegen den TV Echterdingen gewinnen - das sind wir uns schuldig", sagte ein recht unzufriedener Bonlandener Trainer Klaus Fischer. Dies freilich nicht nur wegen des gestrigen Auftritts, sondern auch wegen der 1:3-Schlappe im Hinspiel.

Die Bettringer waren allerdings nicht nur in Sachen Großchancen dem Tabellenvierten überlegen. Auch das Laufspiel ohne Ball ging nach Punkten klar an die Gastgeber. Überhaupt machten die Filderstädter vor rund 200 Zuschauern - darunter auch der Ex-Bonlandener Trainer Norbert Stippel - nicht gerade den Eindruck, dass sie die drei Punkte auf Teufel komm raus mit nach Hause nehmen wollten. Im Gegenteil: Fischer musste mit ansehen, wie ,,wir auf engstem Raum wie Schulbuben ausgespielt werden und dabei nur zuschauen". Zum ersten Mal war das kurz vor dem Pausenpfiff der Fall, als sich Bettringens Bastian Härter durch ein zehn Meter langes Spalier an staunenden Bonlandenern durchtankte und plötzlich allein vor Torwart Philipp Günther auftauchte. Nur ein zu hektischer Abschluss verhinderte die Bettringer Führung. Der Ball ging am linken oberen Dreieck vorbei (41.).

Bonlandener Abwehrleute ohne Biss

Und auch nach der Pause hatten die Gäste Glück, als Luca Bonnets strammer Schuss aus knapp 18 Metern das Gehäuse nur knapp verfehlte. Wieder war im Vorfeld keiner der Bonlandener Akteure auf der rechten Abwehrseite richtig in die Zweikämpfe gegangen, sodass der Ball beim freistehenden Bettringer landete (54.), dem dann freilich auch freie Schussbahn gewährt wurde. Fischers Aufruf ,,Jetzt beißt euch mal rein" war zwar laut und deutlich zu hören, allein an Umsetzungskraft fehlte es den Spielern. Und so dauerte es nur sechs Minuten bis zur nächsten Bettringer Großchance. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite kam der gerade erste ins Spiel gekommene Andreas Hermann im 16-Meter-Raum völlig frei zum Kopfball. Spätestens jetzt hätte es die Führung für die SG Bettringen sein müssen, doch das Spielgerät ging erneut knapp am Tor vorbei.

Von den Gästen, die sich durch die Punkteteilung nun wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben dürften, war dazwischen nicht viel zu sehen. Zwar setzten im ersten Durchgang Andreas Pottmeyer im Zusammenspiel mit Markus Großhans immer wieder Akzente, den entscheidenden Pass in den Strafraum, die letzte Entschlossenheit ließen aber auch sie vermissen.

Auch Eckhardt fehlt es an Durchschlagskraft

Nach der Pause brachte Fischer mit Bernd Eckhardt zwar einen zweiten Stürmer neben Julian Schwarz, der ließ die Durchschlagskraft diesmal aber ebenso vermissen wie Felix Böse, der anstelle von Steffen Schmidt die rechte Seite beleben sollte. Ein frommer Wunsch des Trainers, den der Akteur aber nicht einmal in Ansätzen erfüllen konnte.

Die beste Chance der Bonlandener vergab der aufgerückte Innenverteidiger Ronald Ried kurz vor Schluss. Nach einer Freistoßflanke lenkte Bettringens Keeper Bastian Kapitke die Kugel nach seinem Rieds Kopfball über die Latte. Davor und danach hatte Benjamin Taubald die Möglichkeit, den glücklichen Siegtreffer für sein Team per direkten Freistoß zu erzielen - in beiden Fällen wurde das Spielgerät aber von der Fünf-Mann-Mauer geblockt.

SG Bettringen:
Kapitke - Feil, Müller, Terzioglu, Kreilinger - Härter (87. Tim Adam), Hartmann, Cokkalender, Klement - Bonnet, Rusche (63. Hermann).

SV Bonlanden:
Günther - Liebenstein, Ried, Taubald, Pottmeyer (80. Stannull)- Schmidt (46. Böse), Stefan Adam, Großhans - Maximilian Schwarz, Presthofer (46. Eckhardt) - Julian Schwarz.