Natürlich gab es im Nachhinein auch einige Erkenntnisse, warum der Liga-Konkurrent am Ende die Nase vorne hatte. In wie weit die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden, beziehungsweise wie sich deren Umsetzung gestaltet, wird sich am Sonntag heraus stellen. Denn ab 15 Uhr ist der VfR in der Meisterschaft an gleicher Stelle zu Gast. Der Druck auf die Gastgeber dürfte dabei aber ungleich höher sein als vor dem "Alles-oder-Nichts"-Spiel im Niederrhein-Pokal. Denn bei 12 Punkten trennen die Mannschaft um Trainer Jörg Vollack gerade einmal zwei Punkte von den Abstiegsplätzen. Und zuhause gelang durch ein 3:0 über die U23 von Rot-Weiß Oberhausen erst ein einziger Heimsieg in sechs Spielen. Vollack machte daher trotz der Freude über den Pokalsieg auch keinen Hehl daraus, dass ihm drei Punkte am Sonntag lieber gewesen wären. Da Top-Torjäger Danny Rankl und der zuletzt gesperrte Dennis Hecht wieder mitwirken können, werden die Krefelder aber sicher offensivstärkeren "Veilchen" gegenüber stehen. Die Fischelner Defensive muss also besser auf der Hut sein, Anspiele aus dem Mittelfeld frühzeitig unterbunden werden. Das war auch einer der Knackpunkte vor sechs Tagen. Cherfi ärgert sich noch immer ein wenig: "Ein Fehler von uns führte direkt zum Gegentor." Eine Baustelle, die immer wieder mal zutage tritt und für die insgesamt 22 Gegentore mitverantwortlich ist.
Steigern muss sich der VfR in der Chancenverwertung. Was gegen den Wuppertaler SV noch äußerst effektiv gelang, blieb aus. Trotz sehr guter Möglichkeiten: "Wir hatten in der zweiten Halbzeit einige gute Chancen. Wenn wir die nutzen, wäre es ein verdienter Sieg gewesen. Das müssen wir wieder besser machen. Leider kann man das aber nicht großartig trainieren."
Während beim Gastgeber mit personellen Änderungen zu rechnen ist, ließ Cherfi nichts durchblicken. Die Auswahl ist groß, denn alle Akteure stehen zur Verfügung. Möglicherweise ist sogar Stefan Linser erstmals wieder im Kader, der im Training riesige Fortschritte machte. Leichter als vermutet entpuppte sich die Zerrung bei Hatim Bentaleb. Der Stürmer trainierte bereits wieder mit, so dass Cherfi eine "gelernte Alternative" für die Offensive besitzt. "Die Karten sind neu gemischt", sagt Cherfi auch mit Blick auf die Personalien aus dem gegnerischen Lager, "aber wir werden diesmal alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen."