2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle
Auch wenn die belgischen Kicker (in Weiß) hier im Gruppenspiel gegen die WSV-Oldies mit 1:3 den Kürzeren zogen. Am Ende hatten sie die Nase vorn und holten sich den Turniersieg.
Auch wenn die belgischen Kicker (in Weiß) hier im Gruppenspiel gegen die WSV-Oldies mit 1:3 den Kürzeren zogen. Am Ende hatten sie die Nase vorn und holten sich den Turniersieg.

Firmen-Kick mit sieben Nationen

Hallenfußballer von Verdifarm Belgium gewinnen in Wittenburg 12. Henry-Schein-Cup / Tombolaerlös kommt Kinderkrebsstation zugute

Der Jubel fiel belgisch aus: Durch einen 1:0-Finalsieg gegen die Galliner Lokalmatadoren von DC Germany North gewannen die Hallenfußballer von Verdifarm Belgium den 12. Henry-Schein-Cup. In der Wittenburger Mehrzweckhalle tummelten sich an diesem Tag Kicker aus sieben Nationen. Die Internationalität erklärt sich aus dem weltweiten Agieren des namensgebenden Unternehmens. 13 der 14 Mannschaften repräsentierten einen Betriebsteil. ,,Die Resonanz innerhalb des Konzerns ist riesig. Das Turnier genießt einen großen Stellenwert", betonte Christian Böhnke, der bei Henry Schein für die Logistikzentren in Zentraleuropa verantwortlich ist, um zu ergänzen: ,,Wir müssen das langsam limitieren, auch in der Richtung, dass wir sagen: Leute, kommt wieder ein bisschen runter."

Mit dieser Einschätzung sprach er Jean-Paul Penders vom siegreichen Team aus dem Herzen: ,,Bei uns in Belgien wird jeder Körperkontakt in der Halle sofort unterbunden", ging es dem 44-Jährigen insgesamt zu rustikal zu. Man wolle vor allem Spaß haben. Der sportliche Vergleich stehe an zweiter Stelle. Die Belgier hatten die rund siebenstündige Anreise aus Paal (ca. 80 Kilometer von Antwerpen) per Kleinbus und Pkw zurückgelegt - so wie viele andere Teilnehmer auch. Die Mannschaften aus England, Schottland und Frankreich waren nach Hamburg geflogen, wo sie abgeholt wurden. Das teilweise harte Einsteigen hatte auch Wolfgang Press registriert. ,,Der Ehrgeiz ist bei dem ein oder anderen zu groß. Wir müssen zum Spaßfaktor früherer Jahre zurück." Der sportliche Organisator hatte kurzfristig wirbeln müssen. Die krankheitsbedingte Absage des zweiten belgischen Teams warf die Planung über den Haufen. Statt der feststehenden Einteilung in drei Fünferstaffeln entschied man sich, die Vorrunde in zwei Siebenergruppen zu spielen. Weil demzufolge die Mannschaften bereits sechs Spiele in den Knochen hatten, wurden anschließend nicht mehr alle Plätze ausgespielt, sondern nur die Überkreuz- und Finalspiele sowie als kleiner Puffer für die Finalisten ein Spiel um Platz fünf ausgetragen. In der Staffel A hatten sich ,,The Schein Dragons" und DC Germany North relativ früh von der Konkurrenz abgesetzt. Aus dem direkten Vergleich gingen die ,,Drachen" als 3:2-Sieger hervor und zogen ungeschlagen in die Halbfinals ein. In der Staffel B hatten Norbert Schumann, Dietmar Thieler und Dietmar Brasch vom Wittenburger SV, die als Turnierleiter ebenso alles bestens im Griff hatten, wie auf dem Parkett das Schiedsrichtertrio Rainer Marg, Thomas Bergmann und Hartmut Hennig, dagegen bis zur letzten Runde noch vier Teams auf dem Schirm. Wobei die ,,Alten Herren" vom Wittenburger SV schon durch waren. Für den Titelverteidiger standen fünf Siege und ein Unentschieden zu Buche. Die Kicker von DC Czech Republic wahrten ihre Halbfinal-Chance durch ein 5:1 gegen HS Hamburg II. Alles hing vom letzten Gruppenspiel ab, in dem sich mit Verdifarm Belgium und DC Scotland zwei direkte Konkurrenten gegenüberstanden. Die Belgier siegten 3:0 und zogen noch an den punktgleichen Tschechen vorbei. Die Finalspiele unterstrichen die Gleichwertigkeit dieser vier Teams. Zwischen den Schein Dragons und Verdifarm Belgium hieß es nach zehnminütiger Spielzeit 1:1. Das Neunmeterschießen ging mit 2:1 an die Belgier. Im zweiten Überkreuzvergleich gab DC Germany North den WSV-,,Oldies" mit 2:1 das Nachsehen. Letztere durften sich mit dem Bronzerang trösten, den sie nach einem 3:3 im Neunmeterschießen perfekt machten. Das Endspiel war taktisch geprägt. ,,Die Belgier haben auf Defensive gesetzt und auf die eine Chance gewartet, die sie dann sehr gut ausspielten", kommentierte Wolfgang Breß den knappen Finalsieg der Verdifarm-Kicker.

Da der Sieger erst gegen 17.30 Uhr feststand, wurde die Ehrung in die ,,playersnight" integriert, zu der der gesamte Tross in die neue Eventhalle nach Hagenow umzog. Der Transport stellte eine logistische Herausforderung dar. Das galt für die gesamte Turniervorbereitung, in die Sabine Fibrich und Janine Looks federführend schon vier Monate zuvor eingestiegen waren. ,,Ein dickes Lob an die Galliner - was die hier an Zeit- und Arbeitsaufwand betrieben haben", freute sich Christian Böhnke auch über den regen Gedankenaustausch, der sich über alle Sprachbarrieren hinweg an diesem Abend in entspannter Atmosphäre entwickelte. Obwohl bis spät in die Nacht gefeiert wurde, traten alle Cup-Teilnehmer pünktlich und gesund - es blieb bei kleineren Turnier-Blessuren - am nächsten Morgen die Heimreise an.Zu einem echten Renner abseits des Spielgeschehens haben sich die Tombolas entwickelt. Angesichts der attraktiven Preise reisen einige Zuschauer sogar extra an, um Lose zu ergattern. Vom Erlös profitiert zum einen der Nachwuchs des Wittenburger SV. Der Großteil kommt aber wieder einem gemeinnützigen Zweck zugute, in diesem Jahr der Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Aufrufe: 028.1.2015, 16:08 Uhr
Thomas WillmannAutor