Finales Fernduell um den Relegationsplatz

Es ist ja nicht so, als verfolge der FC Remscheid in dieser Saison das unrühmliche Ziel, einen Rekord an schlechten Nachrichten für die Ewigkeit aufzustellen. Es gibt auch Lichtblicke, die vielleicht nachhaltig sein können. Für den ersten Hoffnungsschimmer sorgten Trainer und Landesliga-Mannschaft am vergangenen Wochenende mit dem so nicht unbedingt zu erwartenden 2:1-Auswärtssieg in Sterkrade. Dieser "Dreier" war nicht ausschließlich einer ordentlichen Portion Glück geschuldet. In Oberhausen trug die taktische Arbeit von Coach Zdenko Kosanovic sichtbare Früchte. An der Einstellung des kleinen Kaders gab es auch zuvor schon keinen Zweifel.

Für die zweite gute Nachricht kann der FCR allerdings nicht persönlich haftbar gemacht werden. Für die sorgte der MSV Duisburg. Der hatte bereits angekündigt, seine U23 aus der Oberliga abziehen zu wollen und machte vergangenen Mittwoch beim Verband in schriftlicher Form Nägel mit Köpfen. Auch für die Landesliga werden die Meidericher nicht melden, was für die bevorstehende Relegationsrunde bedeutet: Von den acht teilnehmenden Mannschaften werden zwei - also die beiden Sieger der Halbfinals - in der neuen Saison definitiv in der Landesliga spielen.

Für die dritte gute Nachricht muss der FCR nun wieder selber sorgen: Wenn die Mannschaft am Sonntag zum letzten Spieltag der regulären Saison um 15 Uhr im heimischen Röntgen-Stadion die SSVg. Heiligenhaus empfängt, dann kann das Team aus eigener Kraft die Teilnahme an der Relegation fix machen - mit einem Sieg. Im Falle eines Unentschiedens müsste gerechnet werden, ob der 1. FC Wülfrath (zwei Punkte zurück) gegen den TSV Ronsdorf gewonnen und dabei das schlechtere Torverhältnis (-17 gegen über -7 der Remscheider) wettgemacht hat. Verliert der FCR, muss er darauf hoffen, dass Wülfrath nicht gewinnt - sonst wäre die Relegation verspielt und der Abstieg in die Bezirksliga besiegelt.

Da Fußballer in den letzten 90 Minuten einer Saison und bei einer noch nicht entschiedenen Gemengelage schon öfter Pferde beim Erbrechen beobachtet haben, wird rund ums Röntgen-Stadion nichts dem Zufall überlassen. Jedenfalls, soweit dies unter den gegebenen Umständen möglich ist.

Was das kickende Personal betrifft, ist weiter Schmalhans Küchenmeister beim FCR: Zwar sind die Sperren von Tuna Kayabasi und Michele Buscemi inzwischen abgelaufen. Dafür stehen am Sonntag die verletzten Ferhat Ülker, Pascal Königs (beide verletzt), Sven Senior (gesperrt) und Abdulvehab Dubravic (suspendiert) auf der Ausfallliste. Möglich, dass Daniel Monteiro zumindest auf der Bank sitzt, auch wenn er Dienstag und Mittwoch nicht trainiert hat. Das Training am Mittwoch musste übrigens vorzeitig abgebrochen werden. Donner und Blitz machten die Einheit zu gefährlich.

Vor dem ersten von bestenfalls drei Endspielen bis zum Happy End namens Klassenerhalt (zwei weitere würden in der Relegation folgen) hofft Trainer Zdenko Kosanovic auch auf den "12. Mann": "Wir haben es in der Hand und können gewinnen, wenn wir auch die nötige Unterstützung von den Rängen bekommen. Die Zuschauer können der entscheidende Unterschied sein."