2024-04-30T13:48:59.170Z

Totopokal
Die SpVgg SV Weiden (r. Ralph Egeter) erwischte nach dem 7:0 gegen Frohnlach auch gegen die Würzburger Kickers einen Sahnetag. F: Nachtigall
Die SpVgg SV Weiden (r. Ralph Egeter) erwischte nach dem 7:0 gegen Frohnlach auch gegen die Würzburger Kickers einen Sahnetag. F: Nachtigall

"Finale dahoam": Weiden kegelt Würzburg raus

Mit OTV-Video: Bayernligist gibt dem Titelverteidiger das Nachsehen +++ Schecklmann, Egeter und Lieder treffen

Verlinkte Inhalte

Das „Finale dahoam“ ist perfekt, der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal geht weiter: Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat am Mittwochabend für die ganz große Sensation im Bayerischen Toto-Pokal gesorgt. Vor 450 Zuschauern setzte sich die Stadler-Elf im Sparda-Bank-Stadion gegen den Regionalliga-Spitzenreiter FC Würzburger Kickers mit 3:0 (1:0) durch. Die Treffer für die Schwarz-Blauen markierten Peter Schecklmann (35.), Ralph Egeter (56.) und Friedrich Lieder (79.). Die Gastgeber erhielten dafür vom BFV-Präsidenten Rainer Koch einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro und treffen im Endspiel am 13. Mai um 18.30 Uhr zuhause auf den Sieger der Partie zwischen der SpVgg Oberfranken Bayreuth und der SpVgg Unterhaching, die am 6. Mai um 19 Uhr steigt.

Thiersheim, Seligenporten, Bamberg, SSV Jahn Regensburg und nun die Würzburger Kickers – die Liste der Vereine, die die SpVgg SV bislang aus dem Pokal gekegelt hat, ist seit Mittwochabend um einen prominenten Namen länger. Immerhin eliminierte die Truppe von Coach Stadler mit den Unterfranken um Ex-Profi und Trainer Bernd Hollerbach nicht nur den amtierenden Bayerischen Amateurmeister, sondern auch den Pokal-Titelverteidiger des Vorjahres – und das durchaus nicht unverdient.

Denn die Taktik der Gastgeber, sicher in der Defensive zu stehen und gezielt Nadelstiche nach vorne zu setzen, ging perfekt auf. Würzburgs Co-Trainer Peter Endres brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „Wenn ihr im Finale genauso erstklassig spielt, dann hat euer Gegner, so wie wir, keine Chance.“ Sein Kollege Stadler hatte bereits nach 15 Minuten ein gutes Gefühl. „Der Standard von Peter Schecklmann war unser Türöffner. Nun muss die Stadt Weiden mit ihren Bürgern hinter unserer Mannschaft stehen, denn es winkt die DFB-Hauptrunde.“

Die Gäste furios. Das ungestüme Anrennen überlebte die Weidener Abwehr unbeschadet. Die SpVgg SV befreite sich nach und nach aus der Umklammerung und kam immer wieder zu guten Konterchancen. Ein Standard brachte die Heimmannschaft auf die Siegerstraße. Schecklmann stieg nach einer Ecke von Fritz Lieder am höchsten und vollendete zum 1:0 (35.), as gleichzeitig den Pausenstand bedeutete. „Unsere Taktik ist genau aufgegangen. Wir sind tief gestanden, haben schnell überbrückt und sind über die Zweikämpfe ins Spiel gekommen. Dann haben wir auf einen Standard gewartet und so das geniale 1:0 erzielt“, erklärte Torschütze Schecklmann.

In der zweiten Hälfte stellte Stadler um und ließ Schecklmann tief hinten stehen, da die Würzburger mit ihrem Top-Torschützen Christan Bieber ins Rennen gingen und den Offensivmann Daniel Diroll brachten. So agierte Weiden deswegen mit einer Fünfer-Kette. Dieser Schachzug ließ die Würzburger um Coach Hollerbach, der meist regungslos am Spielfeldrand stand, nicht ins Spiel kommen. Weiden hingegen setzte weiter seinen Kombinationsfußball fort. Thomas Wildenauer nahm den Ball auf stürmte über rechts durch, überwand zahlreiche Gegner und flankte in den Strafraum. Der erneut überragende Ralph Egeter nutzte dies zum Kopfball und dem umjubelten 2:0 (55.). „Dieses herausgespielte 2:0 war einfach sensationell“, so Coach Stadler. Der Torschütze selbst betonte: „Das war alles genau das, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben hinten keine Chance zugelassen und vorne die Tore gemacht“.

„Danach hat man das Spiel einfach vergessen können“, so die realistische Einschätzung des Würzburger Co-Trainer Endres. „Wir haben alle 120 Prozent gebracht, hinten sind wir super gestanden und vorne haben wir schnelle Konter gespielt und sind für unser Engagement einfach belohnt worden“, erklärte Kapitän Thomas Wildenauer. Bei den Würzburgern sei psychisch ab dem 2:0, so der Spielführer, die Luft raus gewesen. Dies wurde auch deutlich, als sich in der 77. Minute Friedrich Lieder den Ball im Mittelfeld schnappte und Richtung Würzburger Tor startete. Ungehindert von Keeper Mario Miltner schob er zum 3:0-Endstand, umjubelt von den Fans und seinen Teamkollegen, ein. Im weiteren Verlauf spielte Weiden weiter offensiv, der Regionalliga-Spitzeneiter wirkte gelähmt und sehnte den Schlusspfiff von Schiedsrichter Florian Badstüber herbei.

Unser Pokal-Traum geht weiter, das war ein verdienter. Die Taktik von Trainer Christian Stadler hat eingeschlagen und unser Team spielte wie aus einem Guss. Nun hoffen wir auf einen attraktiven Gegner wie die SpVgg Oberfranken Bayreuth im Finale“, so die Worte eines sehr zufriedenen SpVgg SV-Präsidenten Kurt Haas nach der Pressekonferenz.

Hier geht es zum Video von Oberpfalz TV!

Aufrufe: 022.4.2015, 21:30 Uhr
Stephan Landgraf/Dagmar NachtigallAutor