2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ausgelassener Jubel beim FC Bötzingen nach dem Finaleinzug. | Foto: Daniel Fleig
Ausgelassener Jubel beim FC Bötzingen nach dem Finaleinzug. | Foto: Daniel Fleig

Finale! Bötzingen schmeißt Pfullendorf raus

Erster Finalist steht fest: FCB feiert 3:1-Sieg im SBFV-Rothaus-Pokal

Pokalcoup für den FC Bötzingen! Der Verbandsligist hat im Halbfinale den Regionalligisten SC Pfullendorf mit 3:1 besiegt. Nun dürfen die Kaiserstühler vom Pokalsieg und der Teilnahme am DFB-Pokal träumen.
Jubel und ausgelassene Freude auf der einen, Enttäuschung auf der anderen Seite. Während die Bötzinger Spieler ihren Triumph ausgiebig auf dem Rasen feierten, saßen die Pfullendorfer niedergeschlagen auf der Bank oder schlichen vom Platz. Nach einer alptraumhaften ersten Halbzeit waren die Gäste einem Drei-Tore-Rückstand hinterhergerannt. Vergebens. Die Kaiserstühler hatten ihnen den Schneid abgekauft.

Bötzingen hatte sich gegen den Viertligisten in der Rolle des Außenseiters sichtlich wohlgefühlt. Ballbesitz und Standards hatte Pfullendorf schon in der ersten Hälfte en masse. Was der Favorit jedoch nicht hatte, das waren Torchancen. Der FCB war defensiv sehr gut eingestellt, brachte immer wieder ein Abwehrbein oder den Kopf dazwischen. "André Olveira und Alexander Jäger haben eine perfekte Spielvorbereitung ermöglicht und viele Informationen zusammengetragen", lobte Bötzingens Coach Jens Scheuer ausdrücklich seine beiden Co-Trainer.

Kein Klassenunterschied in Hälfte eins

Seine Elf fightete zudem beherzt und war vorne eiskalt. "Und ein bisschen Glück hatten wir auch, aber das gehört dazu", fügte der Trainer an. Glück, das sich Bötzingen redlich erarbeitet hatte. Nach 20 Minuten lag der Außenseiter in Front. Einen Freistoß von Julian Burg hatte SC-Schlussmann Thomas Löffel überragend aus dem Winkel gefischt. Pech für ihn, dass das Leder aufsprang und den Weg zurück unter die Latte suchte. Wenig später erhöhten die Kaiserstühler per Handelfmeter durch Patrick Buderer. Der Mittelfeldakteur war es auch, der nach 40 Minuten einen Freistoß von der Außenbahn aufs Tor brachte. Eigentlich eine sichere Beute. Doch Löffel ließ den Ball runtertropfen und verlor die Kontrolle. Erst hinter der Torlinie bekam er die Finger wieder dran. 3:0 für Bötzingen.



Scheuer zeigte sich von den ersten 45 Minuten beeindruckt: "Vor allem die Art und Weise, wie wir dagegengehalten haben. Es war kein Klassenunterschied zu erkennen." Sein Gegenüber, Stephan Baierl, musste hingegen mit den eigenen Schwächen hadern. "Der ein oder andere hat sich offenbar zu viel Druck gemacht", musste er feststellen. "Gerade wenn ich mir die Gegentore anschaue. Das passt alles ins Bild." In der Regionalliga liegt Pfullendorf auf dem letzten Platz, hat erst kürzlich den ersten Sieg seit 15 Partien eingefahren.

Das Selbstvertrauen war jedoch schnell dahin bei den Gästen. "Wenn man mit einem 0:3 in die Kabine geht, dann weiß man natürlich, dass schon sehr viel gut laufen muss, um das noch zu drehen", fasste Baierl die aussichtslose Lage zusammen. "Wir mussten aber in der zweiten Halbzeit anrennen, das waren wir uns schuldig." Pfullendorf hatte weiter das Kommando inne, tat sich jedoch auch weiterhin ungemein schwer. Bötzingen biss, agierte zweikampfstark und defensiv kompromisslos, verzichtete auf großes Offensivwerk. "Wir wussten, dass die Kräfte in der zweiten Hälfte nachlassen werden. Daher haben wir auch nicht zu viel riskiert", sagte Scheuer.

Pfullendorf mangelt es an Effektivität

Erst ein Handelfmeter von Marco Kehl-Gomez weckte nach 65 Minuten neue Hoffnungen bei den Gästen. Zwar erspielte sich der Regionalligist nun die nötigen Chancen, aber blieb man ohne Effektivität. "Uns fehlt eben die Qualität für viele Tore, das zeigt sich ja auch in der Liga", waren für Trainer Baierl die Probleme bestens bekannt. Zumal Bötzingen weiterhin geschickt verteidigte und den Vorsprung schließlich souverän über die Zeit brachte. Der Außenseiter hatte triumphiert.

"Es waren viele Faktoren ausschlaggebend. Routine, Qualität und eben auch der Druck", analysierte Baierl. Die Sorgenfalten in Pfullendorf werden durch das Pokalaus nicht geringer. Der Druck, die Saison für den Verein zu retten, war für manche Spieler wohl zu viel. Der Abstieg in die Oberliga ist kaum noch abzuwenden, der Pokalsieg hätte vor allem mit der Qualifikation für den DFB-Pokal wichtige Einnahmen gebracht. Die bleiben nun aus. "Das macht die Planungen deutlich schwerer", weiß auch Stephan Baierl. Sein Trainerkollege Jens Scheuer hingegen darf nun erstmal genießen: "Am Mittwochabend fahre ich ganz entspannt nach Waldkirch." Nebenbei wird er dort noch den Finalgegner sehen - der SV Waldkirch und der Freiburger FC stehen sich dann im zweiten Halbfinale gegenüber.

FC Bötzingen - SC Pfullendorf 3:1 (3:0)
Bötzingen: Jäger, Gelantia (89. Bulut), Nothstein, A. Ulubiev (86. K. Ulubiev), Burg, Malenica, Kaltenbach (90.+3 Wagner), Weik, Gjuliqi, Buderer (58. Beckert), Althauser (77. Gutmann)
Pfullendorf: Löffler, Hepp, Frick, Volina (58. Arnold), Stark, Gruler (70. Zuta), Kehl-Gomez, Weller, Steinhauser (85. Behr), Erne.
Tore: 1:0 Burg (20.), 2:0 Buderer (27./HE), 3:0 Buderer (40.), 3:1 Kehl-Gomez (65./HE).
Schiedsrichter: Schlager (Rastatt).
Zuschauer: 500.
Aufrufe: 015.4.2014, 21:41 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor