2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Jascha Fiesel (rechts, gegen Reutlingens Maximilian Rohr) hat seinen Vertrag beim FV Ravensburg um zwei Jahre verlängert. Foto: Derek Schuh
Jascha Fiesel (rechts, gegen Reutlingens Maximilian Rohr) hat seinen Vertrag beim FV Ravensburg um zwei Jahre verlängert. Foto: Derek Schuh

Fiesel verlängert beim FV Ravensburg

Der Fußball-Oberligist erkämpft sich Sieg gegen Reutlingen – Berg taumelt Richtung Landesliga

Ravensburg / tk/kro - Fußball ist manchmal ungerecht. Davon kann seit Samstag auch Christos Chatzimalousis ein Lied singen. Der junge Linksverteidiger des SSV Reutlingen stand gegen den FV Ravensburg zum ersten Mal in der Startelf. Der 19-Jährige machte seine Sache sehr ordentlich – bis zur 76. Minute. Da verursachte Chatzimalousis einen Elfmeter, den Steffen Wohlfarth zum 1:0 nutzte, sechs Minuten später verlor der Reutlinger vor dem 2:0 des FV durch Thomas Zimmermann den Ball am eigenen Strafraum.

Der FV holte durch den 2:1-Heimsieg – Reutlingen gelang spät nur noch der Anschlusstreffer – drei wichtige Punkte und hat als Tabellenfünfter den Abstand nach oben zumindest nicht größer werden lassen. "Bei neun und elf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze verbietet es sich aber gerade, Kampfansagen zu machen", sagte Ravensburgs Trainer Wolfram Eitel. Man müsse die kommenden Spiele gegen direkte Konkurrenten abwarten, etwa am Samstag beim Tabellendritten Neckarsulmer Sportunion. "Ende März", so Eitel, "werden wir dann sehen, wo wir stehen."

Für Reutlingen geht es dagegen darum, den Abstieg aus der Oberliga zu verhindern. "Die Jungs wollen, aber dann kommen immer wieder Rückschläge", meinte Trainer Jochen Class, der dabei wohl auch an die Elfmeterszene dachte. Im Jahr 2017 hat der SSV nun vier Niederlagen in Folge kassiert, der SV Oberachern und der Karlsruher SC II sind an Reutlingen vorbeigezogen. Platz 14 steht zu Buche, dem Spiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten SpVgg Neckarelz kommt große Bedeutung zu. "Das", weiß Class, "müssen wir unbedingt gewinnen."

Neckarelz hat nur fünf Punkte aus 24 Spielen geholt und ist die einzige Mannschaft, die kein Oberligaformat zu haben scheint. Alle anderen Teams können gegen jeden verlieren oder auch gewinnen. "Auch Bissingen ist nicht konstant", sagt Jascha Fiesel, der den Kampf um die vorderen Plätze noch nicht aufgegeben hat. "So lange etwas möglich ist, glaube ich auch noch daran." Wenn es allerdings nicht in diesem Jahr mit dem Aufstieg klappe, dann eben in der Zukunft. Denn die liegt für Linksverteidiger Fiesel weiter beim FV – er hat einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. "Ich bin seit der D-Jugend hier, ich habe noch Ziele. Es gab keinen Grund, den FV zu verlassen." Außer einem Angebot eines Regionalligisten aus der Nähe ...

Die Fußballer des TSV Berg stehen in der Verbandsliga weiter auf einem Abstiegsplatz und bleiben auch im zweiten Pflichtspiel im Jahr 2017 sieglos. Nach dem 2:2 bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall unterlag die Mannschaft von Adnan Sijaric dem TSV Essingen mit 0:1. "Die Spiele werden immer weniger und unsere Situation immer prekärer", sagte der Trainer nach dem Abpfiff. Elf Spiele bleiben Berg, der Rückstand auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz ist durch den 4:1-Sieg des FC Albstadt über den FV Löchgau auf sieben Punkte gewachsen.

So richtig verdient hatte der TSV die Niederlage am Samstag aber nicht: Gerade in der zweiten Hälfte war Berg klar das bessere Team, traf aber das Tor nicht. "Das ist dann nicht mehr nur Pech", sagte Sijaric in Bezug auf die Chancenverwertung seiner Mannschaft. Auch Stürmer Andreas Kalteis war nach Spielende ratlos: "Die Punkte wären wichtig gewesen, vor allem, weil die Chancen da waren." Richtig zwingend geriet Berg zu keinem Zeitpunkt in Bedrängnis, Essingen stand tief in der eigenen Hälfte und beschränkte sich auf die Arbeit gegen den Ball. Offensiv strahlte der Tabellenneunte nur über Distanzschüsse Gefahr aus. Die Gastgeber hatten mehr Ballbesitz, machten aber viel zu wenig daraus.

"Wir hätten viel geduldiger spielen müssen", meinte Kalteis. "Nach dem 0:1 haben wir das besser gemacht." Trotzdem sprang nicht einmal ein Punkt heraus, der durchaus verdient gewesen wäre. "Die Mannschaft hat starken Willen gezeigt, den kann ich den Jungs nicht absprechen", lobte Sijaric. "Jeder hat sein Bestes gegeben." Auch Kalteis bleibt optimistisch: "Wir brauchen vielleicht nur ein Erfolgserlebnis, müssen einfach mal gewinnen." Am Samstag kann es beim FC Wangen – der einen Punkt vor Berg liegt – schon so weit sein.

Aufrufe: 013.3.2017, 16:05 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Thorsten Kern und MaximiAutor