2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Hart umkämpft dürfte es vermutlich auch am Sonntag wieder im Derby zwischen BW Papenburg und BW Dörpen hergehen. F: Dirk Hellmers
Hart umkämpft dürfte es vermutlich auch am Sonntag wieder im Derby zwischen BW Papenburg und BW Dörpen hergehen. F: Dirk Hellmers

Fieber vor Nordderby steigt

Papenburg empfängt Dörpen zum Nachbarschaftsduell - Weusthof erwartet Kampfspiel - Emsbüren ohne Druck - Freren brennt auf Revanche - Schapen kämpft gegen Auswärtsfluch -Zevenhuizen will keinen Sommerfußball

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Sechs Partien mit emsländischer Beteiligung stehen am Sonntag auf dem Programm. Dabei wirft das Derby zwischen BW Papenburg und BW Dörpen am Abend bereits seine Schatten voraus. Haselünne will gegen Surwold endlich wieder siegen, während Emsbüren gelassen ins Spiel gegen den Spitzenreiter geht. Bei der SG Freren steckt das Hinspielergebnis gegen Eintracht Nordhorn noch in den Knochen, während der FC Schapen seinen Auswärtsfluch bei WE Nordhorn beenden will. Altenlingen hat mit Bad Bentheim noch eine Rechnung offen.

SC Blau-Weiß 94 Papenburg - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (So 18:00)

„Das sind Spiele, auf die man hinfiebert“, redet Thomas Priet, Trainer von Fußball-Bezirksligist Blau-Weiß Papenburg, gar nicht lange um den Stellenwert des Derbys gegen Blau-Weiß Dörpen herum (Sonntag, 18 Uhr). Eine Haltung, die auch sein Gegenüber Johnny Bojer bestätigt: „Wir freuen uns auf dieses besondere Spiel.“

Gerade wo sich die Saison langsam dem Ende entgegenneigt und Mannschaften Gefahr laufen, die Spielzeit einfach austrudeln zu lassen, kommt die Begegnung für die beiden Trainer gerade recht. „Für das Spiel braucht man niemanden mehr zu motivieren“, lautet unisono die beidseitige Meinung. „Die Spieler kennen sich alle untereinander, haben zum Teil auch auf der Gegenseite gespielt“, verweist Priet auf Berührungspunkte zwischen den Teams. „Wir wollen das Spiel nach Hause bringen, dann haben wir Ruhe vor irgendwelchen Sprüchen“, sagt er wohl auch mit dem Hinspiel im Hinterkopf. Damals rang Dörpen den Kontrahenten in einer hektischen Schlussphase, in der mit Hannes Schepers und Rainer Sinnigen zwei Dörpener in der Nachspielzeit des Feldes verwiesen wurden, mit 3:2 nieder. „Es war nicht so schön, den Gegner feiern zu sehen, als hätten sie den Europapokal gewonnen“, hofft Priet, dass die Erinnerungen daran noch einmal einen Schub Extra-Motivation freisetzen.

Neben dem Derbycharakter birgt auch die Tabellenkonstellation Brisanz, denn mit einem Sieg könnte der Tabellensechste Papenburg an Dörpen vorbeiziehen und auf den vierten Platz vorrücken. „Wir wollen unseren Platz natürlich beibehalten und würden am Ende der Saison gerne vor Papenburg stehen“, sendet auch Bojer eine kleine Spitze in Richtung des Gegners. Nach vier Niederlagen in Serie gewann Dörpen am vergangenen Wochenende wieder, doch spielerisch haperte es nach wie vor. „Das war eher grobe Kost, als Feinkost“, sagt Bojer mit Blick auf das 4:2 gegen den T. V. Nordhorn. Für Priet spielen die letzten Resultate aber keine Rolle, auch wenn Papenburg nach dem 1:1 bei Vorwärts Nordhorn mit breiter Brust ins Derby geht: „Und wenn Dörpen die letzten 12 Spiele gewonnen hätte. Am Sonntag geht es nur um die 90 Minuten.“

Dabei wird den Kanalstädtern jedoch die Erfahrung von Jakob Krause-Heiber fehlen, der seine zehnte Gelbe Karte sah. „Er wäre natürlich als Typ gefragt gewesen und auch seine Standards werden uns fehlen“, bedauert Priet den Ausfall des 29-Jährigen. Auf der Gegenseite wird Yanik Runde die Partie gegen seinen Ex-Verein gelbgesperrt verpassen. „Er hat sich letzte Woche nach dem Spiel maßlos geärgert“, so Bojer.

Haselünner SV von 1920 - SV Surwold (So 15:00)

Nur einen Punkt fuhren die Bezirksliga-Fußballer des Haselünner SV in den letzten vier Partien ein. Gegen den abstiegsbedrohten SV Surwold soll am Sonntag endlich wieder ein Dreier her (15 Uhr).

Nach der üblen 0:4-Heimklatsche gegen Eintracht Nordhorn, bei der sich die Haselünner in der zweiten Halbzeit ihrem Schicksal kampflos ergeben haben, zeigte das Team von Trainer Alo Weusthof vor Wochenfrist beim FC Schapen jedoch die passende Reaktion. Zwar ging die Partie mit 1:2 verloren, das Resultat war aus Schapener Sicht jedoch äußerst schmeichelhaft. „Das war eine sehr unglückliche Niederlage. Die Mannschaft hat eine sehr gute Vorstellung abgerufen und hatte mindestens einen Punkt verdient“, befand Weusthof rückblickend.

Noch immer rangiert Haselünne auf dem dritten Tabellenplatz. Auch wenn längst feststeht, dass der Verein sich in der kommenden Saison in die Kreisliga zurückzieht und einen kompletten Neuanfang plant, will Weusthof nach wie vor die bestmögliche Platzierung erreichen, ehe am Ende der Saison noch das Highlight Bezirkspokal-Finale für die Haselünner ansteht.


Mit dem Aufsteiger aus Surwold empfängt der HSV allerdings einen Gegner, der spürbar den Abstiegskampf angenommen hat und zuletzt gute Ergebnisse einfuhr. Sieben Punkte holte das Team von Hermann Eiting in den letzten vier Partien, dabei gab es aber auch eine unheimlich bittere Niederlage gegen den SV Meppen II. Im Tabellenkeller hat der SVS jedenfalls mit 23 Punkten die besten Karten der Konkurrenz. „Surwold ist sehr kampfstark“, erinnert sich Weusthof an das Hinspiel, bei dem „sie nie aufgegeben haben“. Zwar gewannen die Haselünner damals letztlich deutlich mit 4:0, doch vor allem in der ersten Hälfte spielte Surwold gut mit und ärgerte den favorisierten Gegner. „Es gab einige Momente, in denen sie ihre Chancen hatten“, so Weusthof. „Das war kein Sieg im Vorbeigehen. Sie werden auch am Sonntag um jeden Punkt fighten, das wird vermutlich ein Kampfspiel, in dem der Ausgang völlig offen ist. Die Tagesform wird entscheidend sein“, geht der Haselünner Noch-Trainer, der im Sommer zum JLZ Emsland wechselt, von einer engen Begegnung aus.

SV Concordia Emsbüren - SV Vorwärts Nordhorn (So 15:00)

Mit 18 Zählern aus zehn Partien rangiert Fußball-Bezirksligist Concordia Emsbüren auf dem ersten Platz der Rückrundentabelle. Am Sonntag empfängt die Elf von Stefan Pöling den direkten Verfolger und Liga-Spitzenreiter Vorwärts Nordhorn (15 Uhr).

„Bestes Team der Rückrunde hört sich natürlich gut an“, freut sich Emsbürens Obmann Stefan Humbert über das starke Jahr, dass die Concorden bislang spielen. „Wir haben endlich den Erfolg, der uns in der Hinrunde noch fehlte.“

Von einem Duell auf Augenhöhe angesichts der jüngsten Ergebnisse will Humbert jedoch nichts wissen: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Am Sonntag können wir nur gewinnen und völlig frei aufspielen. Das ist das leichteste Spiel der Saison“, weist er darauf hin, dass sein Team als klarer Außenseiter in die Begegnung geht. „Vorwärts steht zurecht da oben und hat im ganzen Kader viel Qualität. Ich gönne ihnen den Erfolg, das ist eine Super-Truppe.“

So können die Emsbürener also völlig gelassen in die Partie gehen. „Wir müssen schauen, wie lange wir die Null halten können. Und durch einen Standard oder einen Konter kann immer mal etwas passieren“, glaubt Humbert dennoch, dass eine Überraschung möglich wäre. Bereits im Hinspiel hielten die Concorden lange Zeit gut mit und kassierten erst in der 71. Minute den Gegentreffer zum 0:1, nachdem David Poggemann kurz zuvor die Chance zur Führung auf dem Fuß hatte. Letztlich endete die Partie zwar 0:3, doch die Emsbürener erinnern sich sicher guten Gewissens daran.

Bereits am Mittwoch war die Concordia in Surwold im Einsatz, wo sie nach Rückstand noch zu einem 1:1 kam. „Es war wichtig, dass wir den Abstand zu Surwold gehalten haben“, konnte Humbert mit dem Punkt gut leben. „Derzeit läuft es trotz unseres ersatzgeschwächten Kaders einfach gut.“ In Surwold musste auch noch Torhüter Thorsten Sabel im ersten Durchgang aufgrund einer Verletzung am Daumen das Spiel verlassen. Befürchtungen, dass es sich um einen Bruch handelt, bestätigten sich allerdings nicht. „Eventuell kann er am Sonntag wieder spielen“, so Humbert. Ansonsten käme der junge Marco Freund, der am Mittwoch sein Debüt feierte, erneut zum Einsatz. „Da hätten wir aber keine Angst“, ist das Vertrauen in Freund groß.

SG Freren 1921 - SV Eintracht Nordhorn (So 15:00)

Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen – der Erfolg ist zurückgekehrt zum Fußball-Bezirksligisten SG Freren. Am Sonntag empfängt der abstiegsbedrohte Aufsteiger Eintracht Nordhorn, mit denen noch eine Rechnung zu begleichen ist (15 Uhr).

„Das habe ich meiner Mannschaft unter der Woche auch gesagt“, sagt Frerens Trainer Uli Manemann mit Blick auf die 1:5-Hinspielpleite, die bei Trainer und Spielern noch immer in den Knochen steckt. „Da wurden wir vorgeführt. Das war unsere schlechteste Saisonleistung und das können wir nicht so stehen lassen“, appelliert Manemann an die Ehre seiner Akteure.

Neben der persönlichen Revanche geht es für die Frerener allerdings natürlich vorrangig ums nackte Überleben. Die jüngsten Erfolge haben den Glauben an die eigene Stärke bei der Mannschaft wieder aufleben lassen, wie auch der Trainer zufrieden registriert: „Im Training ist mehr Euphorie und Spaß, das nehmen wir natürlich gerne mit“, hofft er darauf, dass neue Kräfte freigesetzt werden.

Dabei setzen die Frerener weiterhin auf ihre konsequent defensive Ausrichtung, die zuletzt so gut funktionierte. „Wir werden Nordhorn das Spiel anbieten“, geht er davon aus, dass die spiel- und offensivstarke Eintracht deutlich mehr Ballbesitz aufweisen wird. „Das könnte uns entgegenkommen, wenn wir schnell umschalten wollen“, soll erneut hierin der Schlüssel zum Erfolg liegen. „Dafür müssen wir aber wieder von Beginn an ins Spiel kommen und die Zweikämpfe gewinnen“, hält Manemann die nötige Aggressivität in der Defensive bei seiner Mannschaft für unabdingbar.

Sich selbst sieht der 31-Jährige dabei weiterhin nur auf der Bank, nachdem es keinen Grund gibt, die Taktik mit Daniel Holt als einziger Spitze aufzugeben. „Das Team hat sich das verdient“, so Manemann. „An der Seite kann ich derzeit ohnehin mehr bewegen.“

VfL Weiße Elf Nordhorn - FC Schapen 27 (So 14:00)
Zu Hause hui, auswärts pfui – so lässt sich die Bilanz von Fußball-Bezirksligist FC 27 Schapen in dieser Saison am besten beschreiben. Mittlerweile ist das Team von Henrik Bemboom und Michael Felix sogar auf den letzten Platz der Auswärtstabelle abgerutscht, wenn auch mit zwei absolvierten Partien weniger als der Vorletzte SG Freren. Dem Trend entgegenwirken wollen die Schapener am besten bereits beim VfL WE Nordhorn (Sonntag, 14 Uhr).

Nur einen Punkt sammelte Schapen in den letzten fünf Auswärtsspielen, obwohl die Leistungen in der Regel stimmten. „Uns liegt viel daran, diesen Platz zu verlassen“, ist Bemboom sicher, dass die Mannschaft dieses Ergebnis nicht auf sich sitzen lassen will. Doch während Schapen als Tabellensiebter mehr oder weniger am Niemandsland der Tabelle steht, ist Nordhorn als Zwölfter noch nicht von allen Abstiegssorgen befreit und dürfte voll motiviert in die Partie gehen. „Es liegt an uns“, weiß Bemboom, dem am Sonntag alle Spieler zur Verfügung stehen. „Wir können viele Mannschaften schlagen, und es ist unsere Pflicht, nicht in einen Schlendrian zu geraten. Ich bin aber guten Mutes, dass wir in Nordhorn endlich den Bock umstoßen und mal wieder auswärts gewinnen.“ Das gelang zum letzten Mal vor über einem halben Jahr im Derby in Freren.

Im Hinspiel siegte Schapen deutlich mit 3:0 und hatte überhaupt keine Mühe mit dem Gegner. Christopher Börger und Kevin Thiel, der doppelt traf, sicherten damals den Sieg.

SV Bad Bentheim - ASV Altenlingen 1965 (So 14:00)
Nach dem berauschenden 4:0-Erfolg über Union Lohne zur Tribüneneinweihung in der vergangenen Woche müssen die Bezirksliga-Fußballer des ASV Altenlingen nun wieder in den Alltag zurückkehren. Am Sonntag reist das Team von Jan Zevenhuizen zum SV Bad Bentheim, bei dem es noch eine Rechnung zu begleichen gilt (14 Uhr).

„Das war einer der wenigen Auftritte, bei denen bei uns gar nichts zusammenlief“, erinnert sich der ASV-Trainer an die 1:6-Hinspielklatsche vor heimischem Publikum. Doch die damalige Phase, in der beim ASV einige Wochen der Motor ins Stocken geriet, ist Vergangenheit. Der Klassenerhalt ist längst gesichert, zurücklehnen will sich die Mannschaft dennoch nicht. „Wir haben noch einige Ziele“, betont der ASV-Coach, ohne diese weiter auszuführen. „Wir wollen keinen Sommerkick zeigen, sondern die letzten sechs Spiele noch mal Vollgas geben, nachdem die Mannschaft es verdient hatte, letzte Woche ausgelassen zu feiern“, sagt Zevenhuizen.

Dabei muss das Team im Saisonendspurt auf Niklas Prause verzichten, der sich in seinem nur fünfminütigen Einsatz gegen Lohne nach einem Zweikampf mit Gäste-Keeper Markus Schulten das Kreuz- und Außenband sowie eine Sehne im Wadenbeinköpfchen riss. „Mir tut das unheimlich leid. Er kam im Sommer ohne Erwartungen zu uns und hat bewiesen, dass er Bezirksliga spielen kann. Wir werden für ihn spielen“, kündigt Zevenhuizen an. Neben Prause fallen die gesperrten Kevin Thomas und Peter Friesen aus.


Aufrufe: 024.4.2015, 17:00 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor