2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines

Führungsspieler müssen jetzt vorangehen

Für Björn Scheffels steht fest: Die Mannschaft des VfB 03 Hilden braucht eine klare Hierarchie.

VfB 03 Hilden - SpVg. Schonnebeck.Unterschiedlicher kann die Ausgangssituation der beiden Oberliga-Kontrahenten nicht sein. Während sich die Fußballer des VfB 03 in der dritten Oberliga-Saison erneut den Klassenerhalt auf die Fahne geschrieben haben, mischt Aufsteiger SpVg. Schonnebeck überraschend an der Spitze mit - und die Fans des Essener Klub träumen bereits von der Regionalliga.
Dirk Tönnies mag daran nicht so ganz glauben, gleichwohl sagt er mit einem Schmunzeln: "Amateurfußball ist schließlich zum Träumen da." Der Anhang des Klassenneulings ist in Hilden also ganz auf den nächsten Sieg eingestellt. Einen Dreier brauchen aber auch die Gasgeber, um sich endlich ein Polster zur Abstiegszone zu verschaffen. Dazu ist die Mannschaft von Björn Scheffels am Sonntag (14.30 Uhr, Hoffeldstraße) nach der Pleite in Uerdingen auf Wiedergutmachung bedacht. Gleichwohl betont der VfB-Trainer: "Es ist schon eine schwierige Aufgabe, die wir anders lösen müssen als die Partie in Uerdingen." Da brachen auf dem tiefen und kräftezehrenden Naturrasen am Ende alle Abwehrdämme. Auf dem gewohnten Kunstrasen an der Hoffeldstraße fordert Scheffels nun "ein aggressiveres Zweikampfverhalten". Und sieht bei der Umsetzung dieses Ziels auch seine Führungsspieler gefordert.

Einen echten Leader machte der Interimscoach bislang in den Hildener Reihen nicht aus, vielmehr stellt er fest: "Wir haben Hierarchieebenen, und auf diesen Ebenen müssen Einzelne nun mehr Verantwortung übernehmen." Damit nimmt er Spieler wie Mannschaftsführer Fabian Andree oder Vizekapitän Stefan Schaumburg jetzt in die Pflicht. "Sie haben Verantwortung im Beruf und müssen das jetzt auch auf dem Fußballplatz zeigen. In gewissen Situationen müssen sie reagieren, einfach den Mut haben, Fehler direkt anzusprechen. Und die anderen müssen akzeptieren, dass jeder Fehler macht - und nicht immer die Schuld beim anderen suchen." Selbstkritik sei vonnöten, um als Spieler "den nächsten Schritt zu machen". Von diesem Lernprozess nimmt sich der Trainer nicht aus. "Wir haben in Uerdingen taktisch umgestellt, aber das hat nicht funktioniert - 75 Minuten waren eine Katastrophe", konstatiert Scheffels.

In der Verantwortung steht Fabian Andree jetzt auch als Co-Trainer. Eine Entwicklung, die den Ereignissen der vergangenen Wochen mit dem Rücktritt von Chefcoach Georg Kreß geschuldet ist. Weil der bisherige Co-Trainer Scheffels nicht alle Übungseinheiten betreuen kann, springt der Kapitän als Dienstältester in die Bresche unterstützt von Stefan Schaumburg und Fabian zur Linden. "Ich weiß ja, wie die Jungs ticken und kenne die meisten schon seit Jahren", berichtet der Bankkaufmann. Und gesteht: "Irgendwann will ich auch mal meinen Trainerschein machen." Derweil sammelt er nun bereits erste Erfahrungen. "Es ist gar nicht so einfach, die Übungen so zu koordinieren, dass nicht zuviel Standzeiten dazwischen sind", sagt er. Spaß macht ihm das neue Betätigungsfeld auf jeden Fall. Und der 30-Jährige appelliert an die Mannschaft, dass sie voll mitzieht. "Im eigenen Interesse", fügt er hinzu. Schließlich wollen alle zurück in die Erfolgsspur.

Aufrufe: 013.11.2015, 09:50 Uhr
RP / Birgit SickerAutor