Schon die Anreise per Mannschaftsbus verlief für Viktoria Griesheim nicht wie erhofft – erst eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff kam die Mannschaft in Nordhessen an. Weil Spielertrainer Angelo Barletta in Ruhe die Abschlussbesprechung vorbereiten wollte, verzichtete er zunächst darauf, sich spielfertig zu machen, obwohl er sich ursprünglich für die Startformation im ersten Spiel der neuen Hessenligasaison eingeplant hatte.
„Wegen der Hektik haben wir auch in den ersten Minuten auf dem Platz keine Ruhe gefunden“, sagte Barletta, ohne das als Ausrede verstanden wissen zu wollen, weshalb seine Mannschaft beim FSC Lohfelden bereits nach fünf Minuten mit 0:2 hinten lag. „Wir sind einmal über links und einmal über rechts ausgespielt worden“, so der Coach, der mit einer Dreierkette hatte beginnen lassen.
„Beim 2:0 lassen wir uns düpieren“
Der erste gefährliche Ball in den Griesheimer Strafraum führte zu einer umstrittenen Szene, bei der Dominique Jourdan das Leder regelwidrig mit dem Arm gespielt haben soll. „Beim 2:0 lassen wir uns dann düpieren“, erklärte Barletta den zweiten Gegentreffer, der nur eine Minute nach dem verwandelten Handelfmeter folgte.
Auch danach kamen die Griesheimer offensiv kaum zum Zug, obgleich durch die Einwechslung Barlettas zumindest mehr Stabilität in die Abwehr kam. Kurz vor der Pause schoss Jourdan aus zwölf Metern am Tor vorbei (43.).
Viel mehr an Angriffsherrlichkeit war auch in der zweiten Hälfte nicht zu verzeichnen. Lohfelden ließ sich zwar zurückfallen und verwaltete in erster Linie den Vorsprung, große Chancen waren für die Griesheimer trotzdem weiter Mangelware. „Wir haben es immer wieder ins letzte Drittel geschafft“, meinte Barletta. Dort war jedoch meist Endstation.
Calabrese trifft, Jourdan sieht Gelb-Rot
Nur ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Neuzugangs Francesco Calabrese – neben ihm kamen von Beginn an die Zugänge Markus Auer und Sören Marbe zum Einsatz, während Stürmer Sebastian Seidel auf der Bank blieb – sorgte für das 1:2 und damit noch einmal für Spannung.
„Wir hatten einen Punkt im Kalkül – die Niederlage wurmt mich“, resümierte Barletta. Zu allem Überfluss schied Yannik Brehm früh mit dem Verdacht auf Muskelfaserriss aus – und Jourdan handelte sich kurz vor Abpfiff wegen Meckerns eine Gelb-Rote Karte ein, die ab dieser Runde ein Spiel Sperre nach sich zieht, ein.
Viktoria Griesheim: Schwarz –Marbe (30. Barletta), Jourdan, Auer – Hinterschied, Greindl, Jung (59. Demir), Walter – Olali - Brehm (20. Calabrese), Starck
Tore: 1:0 Sanchez (HE, 4.), 2:0 Käthner (5.), 2:1 Calabrese (67.), Gelb-Rote Karte: Jourdan (Griesheim, 90., Meckern); Schiedsrichter: Lübberstedt (TSV Lehnerz); Zuschauer: 250.