Fehlen Schiedsrichter, müssen die Vereine blechen

Noch werden den Vereinen mit zu wenig Schiedsrichtern keine Punkte abgezogen, was in anderen Verbänden längst Usus ist. Dafür werden sie zur Kasse gebeten. So erwartet der Württembergische Fußballverband (WFV) jetzt einen warmen Geldregen: Alleine 14 568 Euro aus dem Bezirk Donau/Iller. Wegen Nichterfüllung des Solls müssen 53 Vereine mit Mannschaften im Spielbetrieb Strafe berappen. Spitzenreiter ist der SV Jedesheim, der 1206 Euro zahlen muss. Weitere vier Klubs (alle 1006 Euro) liegen im vierstelligen Bereich.

Am meisten fehlende Schiris weist der TSV Neu-Ulm (minus neun) auf. Erstaunlich: Bei Bezirksligist FC Neenstetten gibt es wie bei zehn weiteren Klubs gar keinen Schiedsrichter. Zugrunde liegen die Zahlen der Saison 2013/2014 mit folgender Regelung: Vereine ab Landesliga aufwärts müssen je drei Schiris, von der Bezirksliga bis hinunter in die Kreisliga B je einen Schiri stellen. Je ein Referee muss pro Jugendmannschaft ab den C-Junioren gestellt werden. Erfüllt ein gemeldeter Schiedsrichter das Soll nicht (Erwachsene 15 Spiele, Jugendliche zwölf und wenigstens vier Schulungsabende), so wird er als nicht gemeldet gezählt und eine Strafe wird für den Verein fällig.

Es gibt auch Vereine, die ihr Soll erfüllen oder gar übererfüllen. Top sind hier mit einem Übersoll von neun die SF Dornstadt (Soll: drei, Ist: zwölf) und Türkspor Neu-Ulm (Soll: zwei, Ist: elf). Dafür gibt es eine Belohnung: Pro Unparteiischen über Soll erhalten die Vereine 40 Euro. Beim SSV Ulm 46 lautet die Bilanz: 13 Soll- und 16 Ist-Schiris. Anders Bezirksligist TSV Neu-Ulm, der das Soll von zwölf Schiris mit nur dreien weit verfehlt.