2024-04-19T07:32:36.736Z

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"Zwei Ballkontakte müssen her": Trainer Tinh Ngo | Foto: Uwe Rogowski
"Zwei Ballkontakte müssen her": Trainer Tinh Ngo | Foto: Uwe Rogowski

FC Zell: Auf Fehlstart nicht mit mehr Defensive reagieren

Kreativität und Eigeninitiative sind für Trainer Tinh Ngo alternativloser Ansatz

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Absolut“, sagt Tinh Ngo. Pause. „Absolut“, wiederholt er. Der Coach des FC Zell wollte seinem Vorhaben Nachdruck verleihen, auch künftig keine sture Defensivtaktik zu wählen. 0:3 und 1:7 lauten die ersten Endresultate nach dem Landesligaaufstieg und sollte es in den kommenden Wochen so weiter gehen, wolle er trotzdem und „absolut“ an seinem Plan festhalten. Ergebnissport Fußball? Papperlapapp. Kreativität und Eigeninitiative bilden seinen alternativlosen Ansatz.
Man sollte es nicht zu hochhängen, sollten die Zeller bei der noch zu niedrig ausgefallenen 1:7-Niederlage beim SV Weil vorgehabt haben, offensiv zu spielen, wurde das im Keim erstickt. Zu frappierend war die Überlegenheit des Favoriten, der seinerseits ein großes Ausrufezeichen setzte. Doch offensichtlich war, dass die Zeller versuchten, den Gegner weit vorne aufzunehmen, nicht erst tief in der eigenen Hälfte. Vielleicht hat das gegen Gegner mit weniger Offensivwucht Erfolg, und vielleicht tritt ja auch, wie von Tinh Ngo erhofft, ein schneller Lerneffekt ein. „Wir müssen es schaffen, schneller zuzustellen“, mahnte der Fußballlehrer. Und: „Zwei Ballkontakte müssen her, schnelles, direktes Passspiel.“ Die Basis dafür muss er nun Woche für Woche im Training verbessern. „Wir müssen uns technisch steigern.“ Und das am besten schnell.

Schnell steigern, das sollte sich auch der SV 08 Laufenburg. Nach der 2:3-Niederlage gegen den FV Lörrach-Brombach haben die Nullachter weiter keine Punkte, dafür aber sechs Gegentore auf dem Konto. „Brombach hat es ganz einfach gehabt“, sagte SV-08-Trainer Thomas Lindemann. „Sie mussten nur warten, bis wir die Fehler machen.“ Es krankte schon im Aufbauspiel, Ballverluste in der eigenen Hälfte oder in der Gefahrenzone brachten Laufenburg regelmäßig in die Bredouille.

Lindemann sieht das gesamte Team in der Pflicht. Das Defensivverhalten war schon beim Auftakt in Stegen (0:3) nicht optimal. Gegen Lörrach hatte der Coach zu oft den Eindruck, dass die Vorderleute ihre Verteidiger im Stich ließen. Auch die Schlussmänner Alexander Eckert und Philipp Scheible „müssen sich noch steigern.“ Für Lindemann, früher selbst Keeper, waren alle drei Lörracher Treffer vermeidbar, „auch durch das Torwartspiel.“

Letztlich aber zählt das Kollektiv. Die Gegentreffer entstanden aus Situationen, die seine Elf nicht in Bedrängnis und schon gar nicht zu einem Gegentor hätten führen dürfen. So findet der Coach klare Worte für die Nachlässigkeiten in der Organisation und Zuteilung sowie der technischen Handhabe: „Das war nicht landesliga-würdig.“

Doch bei aller Kritik: müsse man auch die Kirche im Dorf lassen.“ Denn lief in der Vorbereitung noch alles nach Plan, begleiteten die Laufenburger an den beiden Spieltagen personelle Probleme. Als Alibi soll dies aber nicht dienen. „Wir können nicht jede Woche einem Rückstand hinterherrennen“, mahnte Lindemann.
Aufrufe: 022.8.2016, 21:00 Uhr
Uwe Rogowski & Matthias Konzok (BZ)Autor