2024-04-23T13:35:06.289Z

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Glücklos: Alex Herbst, der mit dem FCW am Samstag erneut ran muss: gegen Buch.  | Foto: Uwe Rogowski
Glücklos: Alex Herbst, der mit dem FCW am Samstag erneut ran muss: gegen Buch. | Foto: Uwe Rogowski

FC Wittlingen unterliegt im Derby mit 0:1

VfR Bad Bellingen entwickelt sich zum Favoritenschreckt +++ Umstrittene Entscheidungen sorgen für Proteste

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Die Bad Bellinger entwickeln sich zum Favoritenschreck. Am Samstag schon den FC Tiengen von der Tabellenspitze gestürzt, kamen sie im Derby beim FC Wittlingen zu einem 1:0 (0:0)-Sieg. Der war zwar glücklich, hat aber Bestand. Freuen darf sich der FC Schönau, der nach Ostern auch dann Tabellenführer bleibt, wenn die Wittlinger ihr Nachholspiel gegen den SV Buch gewinnen sollten.
Mehr als 300 Zuschauer waren gekommen zum Derby des FCW und des VfR, und es wurde eine emotionale Partie. Eine wilde Begegnung dazu: „Es ging hin und her. Der Ball flog wie eine Flipperkugel von einer zur anderen Seite“, sagte FCW-Coach Tiziano Di Domenico.

Beide Mannschaften gingen schon in der ersten Halbzeit engagiert zu Werke. Auf dem neuen Kunstrasenplatz versteckten sich die Gäste keineswegs und hatten, nachdem Timo Glattacker für Wittlingen die erste Chance ausgelassen hatte, durch Unruhestifter Tim Siegin eine gute Möglichkeit (12.). Abermals Siegin war es, der nach einem Fehler von David Stiefvater den Ball aus der Distanz übers Tor schoss.

Nach 24 Minuten probierte es dann Daniel Stammler bei den Gastgebern mit Gewalt. Sein Schuss aus fast 30 Metern ging aber über das Gehäuse von VfR-Torhüter Patrick Büchin, und kurz vor dem Wechsel stand den Gästen erstmals das Glück zur Seite: Büchin flog an einem Ball vorbei, Hannes Hofstetter traf – allerdings entschied der Unparteiische auf Foul an Büchin. „Fehlentscheidung“, befand FCW-Coach Tiziano Di Domenico. Eine sehr umstrittene Aktion zumindest.

Die packende Partie fand nach dem Wechsel seine Fortsetzung, wenngleich auf Wittlinger Seite der in dieser Saison so torgefährliche Alexander Herbst (20 Spiele/25 Treffer) wie schon beim 0:2 in Weil glück- und torlos blieb. Leon Dickau ließ ihn kaum zur Entfaltung kommen. Die Gäste agierten mit viel Selbstvertrauen, hatten allerdings erneut Glück, als Hofstetter den Ball knapp über das Tor setzte (46.). Aufregung herrschte dann in der 79. Minute: Referee Marcel Buuck pfiff Benedict Schneider (FCW) wegen vermeintlichem Abseits zurück – und das Wittlinger Volk tobte. „Nie und nimmer war das Abseits“, fühlte sich Di Domenico verschaukelt.

Der Aufsteiger blieb davon unbeeindruckt, und in Folge des Dickau-Freistoßes für die Gäste markierte Siegin per Schlenzer die Führung. Wütende Proteste der Wittlinger folgten, die Stimmung war aufgeladen. „Irgendwie ein komisches Spiel“, klagte Di Domenico. Dagegen strahlte VfR-Trainer Werner Gottschling: „Wir sind cool geblieben. Die Jungs haben das hervorragend gemacht.“ Jetzt könne man „etwas gelassener in die Zukunft blicken“. Allerdings hatte die Partie für den VfR noch einen Wermutstropfen: Kai Schillinger wurde wegen eines groben Fouls mit Rot vom Platz gestellt (87.), was Gottschling „völlig überzogen“ fand.

Während der VfR die Ostertage genießen kann, müssen die Wittlinger am Samstag (16.30 Uhr) das nächste Nachholspiel bestreiten – gegen den SV Buch. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch. Ich werde die verletzten Spieler zählen und sehen, wer aufläuft“, sagte Di Domenico mit leichter Ironie. Die Tabellenführung ist erst einmal etwas außer Reichweite. „Wir werden nach zwei Niederlagen aber keinesfalls in Panik verfallen“, so Di Domenico.

Mit dem SV Buch kommt allerdings das nächste selbstbewusste Team, das den Wittlingern den Weg in Richtung obere Plätze verstellen könnte: Nur zwei Teams (Schönau, Tiengen) haben weniger Niederlagen auf dem Konto als die Mannschaft von Spielertrainer Denys Martini, das ohne Tabellendruck befreit aufspielen kann.

FC Wittlingen – VfR Bad Bellingen 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Tim Siegin (80.). Schiedsrichter: Buuck (Bad Krozingen). Zuschauer: 300. Rot: Kai Schillinger (87./VfR/grobes Foul).
Aufrufe: 012.4.2017, 18:17 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor