FC Winterlingen kassiert deutliche Niederlage

Polichronis Sidiropoulos, Trainer des FC Winterlingen, machte keinen Hehl daraus, dass er den Auftritt im WFV-Pokal gegen den FC Wangen von zwei Seiten betrachtete. Einerseits wolle man wenn möglich jedes Spiel gewinnen. Andererseits bot sich der Verbandspokal aber vor allem als Test unter Wettkampfbedingungen. So nutzte Sidiropoulos beispielsweise auf der Torhüterposition die Gelegenheit, in der ersten Halbzeit Markus Schwellinger und im zweiten Abschnitt Efstratios Kalenis Bewährungsmöglichkeiten zu geben. Dass Schwellinger dabei nur ein Mal und Kalenis gleich vier Mal hinter sich greifen musste, wollte Polchi nicht überbewerten: „Das hatte nichts mit dem Torwart zu tun.“

In der Tat war die 1:5-Pleite gegen Wangen weniger dem eigenen Unvermögen als vielmehr der Spielstärke und der Kaltschnäuzigkeit des Gegners geschuldet. „Wir waren hinten mehr als gefordert“, fasste Sidiropoulos die Anfangsphase seines Teams zusammen, welches in den ersten zehn Minuten kaum etwas zustande brachte, anschließend aber immer besser zurecht kam. „Man hat deutlich gesehen, dass die Jungs erstmal Zeit brauchen, um sich mit der neuen Gangart anzufreunden“, so der Kommandogeber. „Körperlich ist das ein ganz anderes Spiel als in der Bezirksliga.“ Offensiv blieben die Hausherren zwar blass, gleichzeitig brannte im Defensivverbund aber auch wenig an. Wangen tat sich gegen die zunehmend gut sortierte Abwehrreihe sichtlich schwer und tauchte zunächst nur ein Mal gefährlich vor Keeper Schwellinger auf. Winterlingen hatte schließlich mit einem 30-Meter-Freistoß von Patrick Draskovic die beste Chance zur Führung. Unglücklicherweise stand der Querbalken im Weg. Noch bitterer war schließlich der 0:1-Rückstand: Ein keineswegs scharf getretener Freistoß von Simon Lang aus dem Halbfeld setzte am Fünfmeterraum ein Mal auf und sprang an Freund und Feind vorbei ins Netz.

Nach dem Seitenwechsel kam Winterlingen zunächst besser zurecht als noch zu Beginn der ersten Hälfte, nahm die Zweikämpfe früher an und begegnete Wangen so kurzzeitig auf Augenhöhe. Die vielversprechende Phase der Grün-Weißen hielt allerdings keine Viertelstunde, dann fiel das 0:2. „Das war wieder eine Einladung“, ärgerte sich Polchi. In der 58. Minute war Winterlingen mit einem Freistoß im Ballbesitz, entschied sich ohne Not zu einem Rückpass, für den sich Yannik Huber bedankte und die Wangener Zwei-Tore-Führung besorgte. „Das war ein krasser Fehler“, war Sidiropoulos sauer. Knapp 20 Minuten später trafen die Gäste dann zur Vorentscheidung. Nach einem Freistoß in den 16er schraubte sich Daniel Wellmann am höchsten und erzielte das 3:0.

Erfreulich aus Winterlinger Sicht war die prompte Reaktion. „Das Lebenszeichen war wichtig für mich und die Mannschaft“, so Polchi. „Damit haben wir gezeigt, dass wir uns nicht abschlachten lassen.“ Was der Übungsleiter meinte: In der 78. Minute verlängerte Florian Roppel einen Eckball am ersten Pfosten zu Marco-Mario Brunner, der zum 1:3-Ehrentreffer einnickte und die zwei weiteren Gegentreffer zum 1:5-Endstand zumindest teilweise vergessen machte.

FC Winterlingen: Schwellinger (46. Kalenis); Roppel, Özsezer (46. Weißenbach), Akbaba (70. Elegban), Dupong, Pizzo, Draskovic, Bach, Sanuk, Vogler, Brunner.

Tore: 0:1 Lang (45.), 0:2 Huber (58.), 0:3 Wellmann (77.), 1:3 Brunner (78.), 1:4 Späth (87.), 1:5 Housein (90.).

Schiedsrichter: Rico Neidinger (Horb).

Zuschauer: 100.