2024-04-23T13:35:06.289Z

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Jetzt dürfen sie noch mal feiern: Die Fußballer des FC Wiesharde sind in der Verbandsliga.ki
Jetzt dürfen sie noch mal feiern: Die Fußballer des FC Wiesharde sind in der Verbandsliga.ki

FC Wiesharde: Aufstieg mit einem Monat Verspätung

Wiesharde spielt in der Verbandsliga Nord-West / Aktuelle Stimmen zur Entscheidung des SHFV

Vor genau einem Monat feierten die Fußballer des FC Wiesharde das 1:0 gegen den Marner TV und den vermeintlichen Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga – seit Dienstag haben die Handewitter Gewissheit, dass sie tatsächlich aufgestiegen sind. Das beschloss am Montag Abend das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) in Kiel.

Der erlösende Satz: „Der Beschwerde des FC Wiesharde wird dahingehend stattgegeben, dass die erste Mannschaft (...) in der Spielserie 2016/17 in die Staffel der Verbandsliga Nord-West einzugruppieren ist und an dem Spielbetrieb dieser Staffel teilzunehmen hat.“

Damit ist eine Angelegenheit ausgestanden, die den Norden wochenlang in Atem gehalten hatte. Der FC Wiesharde, Dritter der Kreisliga in der abgelaufenen Saison, war mit wenig Hoffnung in die vorsorgliche Aufstiegsrunde zur Verbandsliga gegangen. Dann jedoch, am 8. Juni, erklärte SH-Liga-Absteiger TuRa Meldorf, wegen personeller Probleme nicht für die Verbandsliga zu melden und in der Kreisliga West starten zu wollen.

Wiesharde gewann die Aufstiegsrunde und feierte – bis Ende des Monats die Bombe platzte und Meldorf zum Stichtag 30. Juni doch seine Meldung abgab. Der Spielausschuss in Dithmarschen hatte dem Wunsch nach einem Antreten in der Kreisliga nicht entsprochen, angeblich entgegen vorheriger Absprachen. Meldorf hätte in der Kreisklasse B spielen müssen. Dann zog TuRa nicht seine Meldung, sondern seine Mannschaft zurück und stand als erster Absteiger fest.

Das hätte die Chancen des FCW nicht automatisch verbessert, denn Meldorf hatte den Statuten entsprechend gehandelt. Das räumten auch Vorstand und Präsidium des SHFV ein, bezeichneten das Meldorfer Verhalten aber als „unter Fairplay-Gesichtspunkten nicht akzeptabel.“

Wiesharde hatte mit Datum 3. Juli Beschwerde gegen die Staffeleinteilung eingelegt – dieser gaben Präsidium und Vorstand nun statt. Endgültig, wie es am Schluss des Schreibens heißt. Vorstand und Präsidium haben sich mehrheitlich (also nicht einstimmig) so entschieden. „Wir denken, wir haben verständlich und nachvollziehbar im Sinne des Sports entschieden“, sagte SHFV-Präsident Hans–Ludwig Meyer.

Die gute Nachricht erreichte Ralf Schneck, den Fußball-Obmann des FC Wiesharde, am Dienstag um 14.48 Uhr bei einem Blick in das elektronische Postfach des Vereins. „Ich habe alle unsere Gremien, den Vorstand und die Mannschaft informiert. Und als das erledigt war, hab’ ich mir ein Aufstiegsbierchen aufgemacht“, so Schneck lachend. „Die letzten zwei Wochen waren hart, aber der Kampf hat sich gelohnt“, bilanzierte er zufrieden.

In dem dreiseitigen Schreiben aus Kiel wird ausdrücklich betont, dass es sich „um einen absoluten Einzelfall ohne präjudizielle (Entscheidung, die für zukünftige Fälle maßgebend ist) Wirkung“ handele. In seiner Beschwerde hatte der FC Wiesharde angeführt, dass ihm – nach der ursprünglichen Meldorfer Nicht-Meldung – auch von offizieller Seite vermittelt worden sei, dass die Mannschaft künftig in der Verbandsliga spielen werde.

Vorstand und Präsidium bedauern die „unglückliche und unpräzise Kommunikation seitens des Verbandes bzw. des Kreisfußballverbandes“ und ziehen daraus Konsequenzen: Künftig soll es definitiv keine Vorab-Äußerungen vor dem offiziellen Meldeschluss am 30. Juni mehr geben. Ferner wird geprüft, die Spielordnung so anzupassen, dass ein Verhalten wie das der Meldorfer zumindest erschwert wird.

Der FC Wiesharde hat jetzt Klarheit. Am Wochenende bestreitet die Mannschaft von Michael Wilstermann in Leck ihr erstes Turnier als „offizieller“ Verbandsligist. Dass alle Spieler ungeachtet der Liga-Zugehörigkeit bleiben, stand schon vor der Relegation fest.
Aufrufe: 012.7.2016, 15:21 Uhr
SHZAutor