2024-04-25T14:35:39.956Z

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Höhepunkt einer langen Geschichte naht heran: Das Präsidium des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) wird in Kürze über die In-Konkurrenz-Regelung entscheiden.
Höhepunkt einer langen Geschichte naht heran: Das Präsidium des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) wird in Kürze über die In-Konkurrenz-Regelung entscheiden.

"Sehen die rechtliche Lage eindeutig"

Reserven in Konkurrenz: HFV wird nach Anhörung in Kürze Entscheidung fällen

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Wiesbaden. Der vorläufige Schlusspunkt einer unendlichen Geschichte naht heran. Das Präsidium des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) wird in Kürze über die Beschwerde des Kreisfußballausschusses Wiesbaden gegen Beschlüsse des Verbandsausschusses für Spielbetrieb und Fußballentwicklung entscheiden.

Anhörung vor Länderspiel: Der Verbandsausschuss hatte dem Antrag von sechs Wiesbadener Vereinen auf Einzelfallentscheidung für das weitere, unbefristete Mitwirken ihrer Reserven im Liga-Betrieb stattgegeben, nachdem zuvor der Kreisfußballausschuss einzig dem TuS Nordenstadt ein auf zwei Jahre befristetes Recht auf Verbleib der Zweiten in offiziellen Klassen zuerkannt hatte. Vor dem U 21-Länderspiel zwischen Deutschland und England in Wiesbaden hatten Präsidiumsmitglieder Vertreter der Vereine TuS Nordenstadt, FC Naurod, Spvgg. Sonnenberg, FC Bierstadt, SV Frauenstein und SC Klarenthal angehört. Ebenso nachfolgend die Mitglieder des Kreisfußballschusses mit Fußballwart Dieter Elsenbast an der Spitze.

Elsenbast „nicht pessimistisch“: Aufgrund der 2016 erfolgten Mehrheitsbeschlüsse sowohl beim Kreis- als auch beim Verbandstag, die den Kreisen die Entscheidung zubilligt, ob Reserven in oder außer Konkurrenz spielen, will der Kreis das Modell mit Abschaffung von Reserveteams der Kreisoberligisten und paralleler Auflösung der C-Liga für das Spieljahr 2017/18 umsetzen. Elsenbast blickt nun dem Votum des Präsidiums „nicht pessimistisch“ entgegen: „Der Verbandsausschuss hat Fehler gemacht, mit einer eigenen Entscheidung Befugnisse überschritten, die ihm nicht zustehen. Wir sehen die rechtliche Lage eindeutig und haben das in einem 14-seitigen Schriftsatz dargelegt, nachdem wir das Ganze außerhalb des Verbandes durch Juristen haben überprüfen lassen. Ich habe Verständnis für alle Standpunkte. Doch wir müssen zu einer Entscheidung im Sinne aller Wiesbadener Vereine kommen“, führt der 62-jährige Rechtsanwalt aus.

Chaos, falls Beschluss pro In-Konkurrenz? Sollte das Präsidium aber im Sinne der sechs Antragsteller entscheiden, würde nach seinem Empfinden die Spielklassen-Planung für 2017/18 in ein Chaos münden. Zumal in diesem Fall, also bei einem Grundsatzentscheid für Reserven in Konkurrenz, bis zum 30. Juni weitere Vereine (auch unterhalb der Kreisoberliga) einen Antrag auf Einzelfallentscheid für eine in Konkurrenz spielende Reserve stellen könnten. Somit käme die Planung von gleichmäßig mit etwa 15 bis 18 Vereinen besetzten Ligen einer Wissenschaft gleich.

Gang vor ordentliches Gericht als Option: Entsprechend kündigt Elsenbast bei einer Entscheidung pro Reserven in Konkurrenz eine „rechtliche Überprüfung“ an. Den Vorschlag von Verbandsausschuss-Chef Jürgen Radeck, der eine B-Liga-Staffel ausschließlich mit in Konkurrenz spielenden Reserven ins Gespräch gebracht hat, hält Elsenbast für nicht realisierbar. Ob auch die sechs Vereine im Fall einer Ablehnung eine Klage vor einem ordentlichen Gericht anstrengen würden, bleibt abzuwarten. Jens Ditthardt, Spielausschuss des TuS Nordenstadt, mag das nicht ausschließen: „Zumindest würden wir uns in dieser Hinsicht beraten lassen.“ Obwohl sein Verein eigentlich die Zusage für seine Zweite im Rücken weiß, will er zwecks Planungssicherheit eine dauerhafte Zusage erwirken.

„Sollte gegen uns entschieden werden, würden wir zunächst einmal die Begründung abwarten“, sagt Helge Dörr, Vorsitzender des FC Naurod. Die 24 Spieler der Zweiten, weiß Dörr, würden in diesem Fall aufhören oder wechseln. Einhergehend stünde Daniel Mach, Trainer des Unterbaus, nicht mehr zur Verfügung.



Aufrufe: 030.3.2017, 20:00 Uhr
Stephan NeumannAutor