FC Wangen hofft auf Überraschung

Anpfiff gegen den TSV, der zuletzt die Spitzenpartie beim Mitaufstiegskonkurrenten TSG Backnang mit 3:0 gewonnen hat, ist am Samstag um 15 Uhr. "Wer weiß", sehnt sich nicht nur Wangens Trainer Peter Alber nach einem Überraschungscoup, "vielleicht werden wir unterschätzt."

Allein aus Sicht der Ausgangsperspektive betrachtet trennen den bärenstarken Tabellenzweiten von der Ostalb und den vermeintlich abgeschlagenen Abstiegsaspiranten aus dem Allgäu sage und schreibe sagenhafte 25 Punkte (35:10)! Für Peter Alber trotz allem kein Ding der Unmöglichkeit, Zugriff auf den Ausgang dieser scheinbar aussichtslosen Partie zu bekommen: "Wenn wir annähernd an die erste Halbzeit des Neckarrems-Spiels anknüpfen können sowie bei allen vorhandenen Personalsorgen eine große Stabilität auf den Platz bringen, braucht uns vor Essingen keinesfalls bange zu sein."

Zum wiederholten Male und wohlwollend diplomatisch betrachtet, sieht der FC Wangen durchaus die Chance, im reißenden Strom noch die Pferde zu wechseln. Präsidiumsmitglied Frauke von Klebelsberg: "Die erste Halbzeit gegen Neckarrems macht uns zweifellos Hoffnung." Darauf gelte es aufzubauen. Zumal sich in intensiven Gesprächen mit dem Mannschaftsrat (Kapitän Daniel Wellmann, Benjamin Mähr, Luis Metzen, Christian Karrer und Peter Giraud, d. Red.) herauskristallisiert habe, "dass unser FC Wangen wieder große Lust verspürt, das Unmögliche noch möglich zu machen."

Wie schon vor zwei Jahren, als der FCW nach mickrigen acht Pünktchen - seinerzeit unter Gerhard Schmitz - die Kurve kriegte. Noch einmal Frauke von Klebelsberg: "Es wird wahrlich nicht einfach, doch haben wir ein sehr gutes Gefühl. Denn die Freude am Fußball ist besonders nach dem 4:4 gegen Neckarrems in unser Team zurückgekehrt."

Nun, mit Essingen wartet auf den FCW nicht nur eine Mannschaft, die über großartige Offensivqualitäten verfügt um Torjäger Stani Bergheim (15 Treffer/zum Vergleich: Mario Vila Boa hat als bester FCW-Totschütze acht Treffer erzielt). Das Team um Trainer Karl-Heinz Schüler wartet ein ums andere Mal damit auf, sich durch Nackenschläge kaum aus der Bahn werfen zu lassen, wie das jüngste 3:0 bei Verfolger TSG Backnang bemerkenswert unter Beweis stellte.

Kleine Schwächeperioden gehören freilich dazu - wie gleichermaßen das am "Grünen Tisch" mit 3:0 gewertete 2:1 in Wangen, als FCW-Neuzugang Yasin Cilingir im Nachhinein keine Spielberechtigung vorzuweisen vermochte. "Vergangen und vergessen", findet Peter Alber, der in keiner Weise aufgeben will: "Es wird in Essingen sicherlich personelle Veränderungen geben, auf die ich nicht näher eingehen möchte. Wir wollen aber auf alle Fälle (etwa mit Toptalent Moritz Birker im Tor, d. Red.) versuchen, den Gastgebern aus Essingen alles, was derzeit geht, abzuverlangen." Und? Und das ist absolut angebracht!