
„Wir werden keine Kandidaten ins Spiel bringen”, stellt der 52-Jährige klipp und klar fest. Zumindest den angedachten Fahrplan für die kommenden Tage gibt Wunderlich aber preis: „Bis zum Wochenende werden wir wohl mit allen Bewerbern gesprochen haben und dann hoffentlich bis Ende nächster Woche eine Entscheidung bekanntgeben können.”
FC Viktoria Köln - SC Wiedenbrück (Sa 14:00)
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass bis zum Nachholspiel an diesem Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SC Wiedenbrück kein neuer Trainer präsentiert werden dürfte, wobei die Verantwortlichen im Rechtsrheinischen zuletzt durchaus fleißig waren: „Von sieben Kandidaten haben wir uns persönlich ein Bild gemacht”, sagt der Sportvorstand, der sich für die Partie gegen den Tabellenzwölften aus Ostwestfalen folgendes wünscht: „Wir wollen aus den restlichen Spielen so viele Punkte wie möglich holen. Außerdem müssen wir die Spannung für das Pokalfinale gegen Fortuna Köln hoch halten.”
Keine Chancen auf das Trainer-Amt hat offenbar Matthias Mink, der zur Zeit den Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel trainiert und nach Angaben der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen bei der Viktoria hoch im Kurs stehen soll. Doch Wunderlich entkräftet die Personalie: „Wir haben uns nicht mit Matthias Mink beschäftigt.”
Naturgemäß nicht involviert in die Trainerfindung ist Tomasz Kaczmarek, der bis zum Endspiel um den Mittelrhein-Cup am 28. Mai in Höhenberg das Training leitet. Noch fünf Partien kann sich der 31-Jährige, der ab Sommer den Lehrgang zum Fußballlehrer absolvieren wird, an der Seitenlinie beweisen. „Ich nehme die Mannschaft extrem in die Verantwortung”, schwört Kaczmarek sein Team auf die Begegnung gegen Wiedenbrück ein. „Es geht darum, den Verein gut zu repräsentieren und als Gruppe Charakter zu zeigen.” Rein sportlich gesehen geht es um nichts mehr. Die Gastgeber haben es sich auf dem dritten Rang ebenso wohlig eingerichtet wie die Wiedenbrücker in der risikoarmen unteren Mittelfeldzone. Trotzdem fordert der Kölner Sportvorstand die Spieler auf, sich in den kommenden Wochen zu zeigen: „Unser neuer Trainer wird natürlich an der Zusammenstellung des künftigen Kaders beteiligt sein.” Das bedeutet im Klartext: Niemand, dessen Kontrakt zum Abschluss der Spielzeit endet, sollte es wagen, sich hängen zu lassen. Gegen Wiedenbrück fehlen Tim Jerat, Lukas Nottbeck und Florian Heister (alle verletzt) sowie die gesperrten Nico Pellatz, Markus Brzenska und Edwin Schwarz.