2024-04-16T09:15:35.043Z

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F: Graff
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Sportplatz am Klevchen: Sanierung wird teurer

Gutachten hält deutlich umfangreichere Bodenarbeiten an der Heinsberger Schulsportanlage für zwingend erforderlich. Von Mehrkosten im „niedrigen siebenstelligen Bereich“ ist die Rede. Maßnahme verschoben. Alternativen?

Der Sportplatz an der Schulsportanlage des Kreisgymnasiums in Heinsberg am Klevchen, die im Jahr 1996 teilsaniert worden war, gilt als dringend sanierungsbedürftig. Das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ vom Land und der NRW-Bank sollte eigentlich als die Gelegenheit genutzt werden, um Fördermittel in Höhe von 200 000 Euro für eine (Teil-)Finanzierung dieser baulichen Maßnahme einzuplanen. Der Kreistag hatte im März beschlossen, die Sportplatzsanierung in den Maßnahmenkatalog aufzunehmen.

Aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse und erheblicher Abnutzungserscheinungen sei eine erneute Grundsanierung erforderlich, war damals in den Sitzungsunterlagen zu lesen. Die Sanierung beinhalte die Erneuerung des Unterbaus einschließlich Randeinfassungen auf der 110-­Meter-Hürdenstrecke und der Gegengeraden; die gesamte Oberfläche sei mit einer neuen Kunststoffoberfläche zu beschichten. Für die Aufstellung eines genauen Sanierungskonzeptes (mit Blick auf den Unterbau) wurde aber eine bodengutachterliche Stellungnahme als erforderlich bezeichnet. „Die Baumaßnahme wird im Jahr 2017 durchgeführt.“ Auch dies stand in den Unterlagen geschrieben.

Doch daraus wird nichts. Denn das zwischenzeitlich vorliegende Gutachten hat – nach aktueller Darstellung der Kreisverwaltung für Kreisausschuss und Kreistag – ergeben, dass eine im Wesentlichen auf die Oberfläche beschränkte Teilsanierung nicht zielführend sei und deutlich umfangreichere Bodenarbeiten zwingend erforderlich seien. Aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse würden die Erneuerung des Unterbaus der gesamten Laufbahnfläche sowie begleitende Maßnahmen gutachterlich dringend angeraten. Dies sei die einzige Möglichkeit zu vermeiden, dass es künftig zu weiteren Hebungen oder Senkungen des Erdreiches komme und in regelmäßigen Abständen Sanierungsarbeiten mit einem erheblichen Kostenumfang durchgeführt werden müssten.

Vor dem Hintergrund dieser neuen Erkenntnisse werde es aus Sicht der Verwaltung erforderlich sein, die Sanierung des Sportplatzes entsprechend auszudehnen, mit Unterstützung des Fachplaners ein Sanierungskonzept zu erstellen und die Maßnahme aus zeitlichen Gründen in das kommende Jahr zu verschieben.

In Abstimmung mit dem Kämmerer lasse sich die Finanzierung der Maßnahme im kommenden Jahr unter anderem im Wege einer Ermächtigungsübertragung von Haushaltsmitteln sicherstellen, da die Maßnahme im Haushalt 2017 ursprünglich ohne Drittmittel veranschlagt worden sei. Gegebenenfalls erforderliche zusätzliche Haushaltsmittel wären im Rahmen der Haushaltsplanung 2018 zu veranschlagen, so wurde den Kommunalpolitikern in den Kreisgremien mitgeteilt.

Landrat Stephan Pusch (CDU) verwies auf das Gutachten zur Untergrundbeschaffenheit der Schulsportanlage im Klevchen. Aufgrund des torfhaltigen Bodenaufbaus sei damit zu rechnen, dass es weiterhin zu Hebungen und Senkungen der Laufbahn und damit einhergehend zu Rissbildungen kommen werde, die auch in Zukunft umfassende Sanierungsarbeiten erforderlich machen würden.

Vor diesem Hintergrund hätten Kreisausschuss und Kreistag nunmehr darüber zu entscheiden, ob weitere Überlegungen angestellt werden sollten, die Sanierungsarbeiten zur Sicherstellung eines dauerhaften Vermögens­erhalts über die im Rahmen des Förderprogramms „Gute Schule 2020“ geplanten Arbeiten hinaus auszudehnen und aus allgemeinen Haushaltsmitteln zu finanzieren, so Pusch.

Nach einem ersten unverbindlichen Vorgespräch mit einem Fachplanungsbüro ist laut Pusch davon auszugehen, dass sich die mit einer vollständigen Bodensanierung verbundenen Mehrkosten auf „einen niedrigen siebenstelligen Bereich“ belaufen würden. Aufgrund dieses erheblichen Kostenvolumens schlug der Landrat vor, zunächst von einer Beschlussfassung Abstand zu nehmen. Die Verwaltung werde Alternativmöglichkeiten zu einer Sanierung Tartanbahn im Klevchen erarbeiten und der Politik anschließend vorstellen, kündigte er an.

Diesem Vorschlag für das weitere Vorgehen schlossen sich sowohl Kreisausschuss als auch Kreistag einstimmig an.
Aufrufe: 030.6.2017, 18:00 Uhr
disch | AZ/ANAutor