2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Kristijan Cagalj und  seine Teamkollegen von Croatia Stuttgart haben von allen Abstiegskonkurrenten die schwerste Aufgabe zu lösen: Sie treffen auf Türkspor.  Foto: Günter Bergmann
Kristijan Cagalj und seine Teamkollegen von Croatia Stuttgart haben von allen Abstiegskonkurrenten die schwerste Aufgabe zu lösen: Sie treffen auf Türkspor. Foto: Günter Bergmann

Bezirksliga-Vorschau: N.A.F.I.s Zuversicht, Croatias Zittern

Die Vorschau auf den 30. Spieltag in der Bezirksliga mit Fokus auf die Teams aus dem Norden

+++ Der Spitzenreiter und der Abstiegskandidat müssen ihre Partien am letzten Spieltag unbedingt gewinnen +++ Neuzugang für NAFI Stuttgart +++ Abgang bei der Sportvg Feuerbach +++ SC Stammheim tritt beim Stammheim-Turnier an +++ Der MTV Stuttgart wünscht sich gegen den TSV Münster den 13. Streich +++ "David gegen Goliath" bei Croatia vs Türkspor +++ "Duell der Giganten": FC Stuttgart-Cannstatt empfängt SSV Zuffenhausen +++

Noch ungefähr 90 Minuten Nettospielzeit, dann ist die Bezirksliga-Fußballsaison 2016/2017 zu Ende. Und wie es sich gehört, falls Wert auf ein spannendes Saisonfinale gelegt wird, werden einige wichtige Entscheidungen erst nach diesen 90 Minuten gefallen sein. Zuvorderst natürlich die um den Titel. Spitzenreiter N.A.F.I. Stuttgart braucht beim VfB Obertürkheim zwingend einen Sieg, um die Zielgerade aus eigener Kraft zu schaffen. Verfolger SV Bonlanden muss beim TSV Rohr ebenfalls gewinnen und noch auf einen Ausrutscher des Tabellenführers hoffen. Ein weiteres mögliches Szenario, das einen späten Wachwechsel an der Spitze verursache würde: Bonlanden spielt unentschieden, N.A.F.I. verliert seine Begegnung beim VfB mit vier Toren Unterschied. Im unteren Teil des Klassements ist derweil noch offen, wer das Pech hat, auf dem zur Abstiegsrelegation verpflichtenden 14. Rang zu landen. Diese Gefahr droht fünf Vereinen: dem SV Sillenbuch, Croatia Stuttgart, der TSVgg Münster, der Spvgg Möhringen und dem VfB Obertürkheim.

VfB Obertürkheim - N.A.F.I. Stuttgart (Sa 15:30)

An 23 der bislang 29 Spieltage war N.A.F.I. Stuttgart auf dem ersten Rang der Tabelle zu finden. Doch selten war der Druck so groß wie vor dem letzten Spieltag, an dem der Club auf einen Schlag verlieren könnte, was er sich die gesamte Runde über erarbeitet hat. Doch Bange machen gilt nicht – im Gegenteil: „Ich habe beim Training eher Euphorie gespürt als die Angst, dass wir den Titel noch verspielen könnten“, urteilt N.A.F.I.-Coach Damir Bosnjak über die psychische Verfassung seiner Mannschaft. Und auch die körperliche Verfassung scheint dem Anlass angemessen gut: „Alle Spieler sind einsatzfähig.“ Sogar Cesur Sevimli könnte eine Alternative sein. Denn der Mittelfeldakteur, der wegen eines Kreuzbandrisses seit September vergangenen Jahres ausgefallen war, trainiert bereits wieder mit seinen Teamkollegen. Unabhängig davon, in welcher Liga N.A.F.I. in der nächsten Saison an den Start geht – auf die Stadionsprecher kommen schwere Zeiten zu. Das hängt mit einem weiteren Neuzugang zusammen, den der Verein vermeldet. Vom SV Böblingen kommt Außenverteidiger Vladimiros Gkiagkiaev.

SC Stammheim - Sportvg Feuerbach (Sa 15:30)

Eher ein wenig unterbesetzt werden die beiden Kontrahenten sein, die im Nord-Stuttgarter Derby aufeinandertreffen. Bei der Sportvg Feuerbach ist ohnehin seit Wochen Improvisationstalent gefragt, um Woche für Woche eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Und der Gastgeber SC Stammheim hat das Problem, dass er sozusagen auf zwei Hochzeiten tanzen muss. Denn neben der Punktspiel-Pflicht steht an diesem Wochenende auch noch das Stammheim-Turnier an. In diesem Wettbewerb treffen die Mannschaften aus allen Orten mit dem Namen „Stammheim“ aufeinander – wobei auch der bayerische Club SV Stammham mitspielen darf. „Wir wollten dieses für beide Vereine bedeutungslose Spiel eigentlich verlegen, aber leider hat die Sportvg nicht zugestimmt“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter. Er muss deshalb auf Marco Schwalb, Christian Schwalb, Jens Peringer, und Erik Maier verzichten. Auch Dominick Maier wird fehlen – er weilt allerdings in den Flitterwochen. Bei den Feuerbachern hat derweil ein weiterer Leistungsträger seinen Abschied angekündigt. Abwehrspieler Anton Zovko wird in der kommenden Spielzeit für den SV Croatia Reutlingen auflaufen.

MTV Stuttgart - TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 (Sa 15:30)

Das Dutzend ist voll: Seit zwölf Spielen ist der MTV Stuttgart nicht mehr bezwungen worden. Nun soll gegen die TSVgg Münster der 13. Streich folgen. „Wir wollen den letzten Spieltag mit einem Erfolgserlebnis abschließen“, sagt MTV-Trainer Francesco Mazella di Bosco. Aus zwei Gründen: Erstens, weil das Team vom Kräherwald keine Wettbewerbsverzerrung betreiben will. Zweitens, weil es ja schon ein bisschen peinlich wäre, wenn die erste Mannschaft vor dem Fest verliert. Denn am Abend steht die Abschluss- und die Aufstiegsfeier der zweiten Mannschaft an, welche die Meisterschaft in der Kreisliga-B-Staffel 3 geholt hat und damit den unmittelbaren Wiederaufstieg geschafft hat.

Croatia Stuttgart - Türkspor Stuttgart (Sa 15:30)

Bei Croatia Stuttgart wären wohl einige froh, wenn sie so entspannt in das letzte Punktspiel der Runde gehen könnten. Aber noch droht dem Team von Trainer Branimir Bresic das Schicksal, das sie bereits in der Saison 2015/2016 erlitten haben – die Abstiegsrelegation. Zwar hatten die Kroaten am Ende ein mehr als glückliches 1:0 über den TSV Bernhausen zu feiern. Aber auf eine Wiederholung der Ereignisse ist Bresic nicht gerade scharf. Und so hilft den Kroaten eigentlich nur ein Sieg im letzten Punktspiel weiter. Allerdings heißt der Gegner Türkspor Stuttgart und war bis vor Wochenfrist noch ein Titelanwärter. „Das ist David gegen Goliath“, sagt Bresic. „Die Partien gegen Türkspor waren immer ein bisschen Tragikomödie, so wie die uns hergespielt haben.“ Und so dürfte im Falle einer Niederlage das Zittern noch ein bisschen weitergehen.

FC Stuttgart-Cannstatt - SSV Zuffenhausen (Sa 15:30)

Wohl dem, der in schlimmen Zeiten seinen Humor bewahrt. „Wir wollen bei diesem Duell der Giganten die Saison mit einem Erfolgserlebnis abschließen“, scherzt Emrah Uyar, Trainer des bereits als Absteiger feststehenden SSV Zuffenhausen. Seine Mannschaft muss beim Schlusslicht FC Stuttgart-Cannstatt antreten – auch wenn Uyar noch nicht weiß, wer alles im Trikot des SSV aufläuft. Der Coach selbst, der vor Wochenfrist beim 4:4 gegen die TSVgg Plattenhardt noch eine Halbzeit auf dem Platz stand, wird sich diesmal definitiv nicht mehr die Kickstiefel schnüren. „Elf Mann bekommen wir auch so irgendwie zusammen“, sagt Uyar.

Die Tabelle in der Bezirksliga in der Übersicht

1. N.A.F.I. Stuttgart 29 23 1 5 104 : 36 68 70 2. SV Bonlanden 29 21 6 2 97 : 32 65 69 3. Türkspor Stuttgart 29 21 1 7 74 : 47 27 64 4. SC Stammheim 29 14 7 8 59 : 48 11 49 5. TSVgg Plattenhardt 29 14 6 9 64 : 53 11 48 6. MTV Stuttgart 29 11 12 6 61 : 45 16 45 7. Spvgg 1897 Cannstatt e.V. 29 11 7 11 61 : 59 2 40 8. TSV Rohr Stuttgart 29 11 5 13 66 : 62 4 38 9. Sportvg Feuerbach 29 10 5 14 62 : 66 -4 35 10. VfB Obertürkheim 29 9 8 12 50 : 69 -19 35 11. SpVgg 1887 Möhringen e.V. 29 10 4 15 59 : 56 3 34 12. TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 29 8 8 13 52 : 69 -17 32 13. Croatia Stuttgart 29 9 5 15 45 : 62 -17 32 14. SV Sillenbuch 29 9 5 15 61 : 92 -31 32 15. SSV Zuffenhausen 29 4 6 19 46 : 87 -41 18 16. FC Stuttgart-Cannstatt 29 3 2 24 23 : 101 -78 11

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Aufrufe: 02.6.2017, 16:50 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor