Schiri verletzt! Knut Kircher springt ein

Eigentlich wollte Knut Kircher mit seiner Frau Sabine nur dem jüngsten Spross aus der Kircher-Familie beim kicken zuschauen, bis sich dann der eingeteilte Schiedsrichter Bilal Senkal (Schiedsrichtergruppe Tübingen) an der Wade verletzte und so die zweite Halbzeit nicht mehr anpfeifen konnte.

Der verletzte Unparteiische Senkal sah Knut Kircher am Spielfeldrand und fragte ihn kurzerhand, ob er die zweite Halbzeit weiterleiten könne. Für Kircher, der in seiner Schiedsrichterkarriere 244 Bundesliga-, 128 Zweitliga-, 41 DFB-Pokal- , 23 Europapokal- und 12 Länderspieler leitete, war diese Bitte eine Selbstverständlichkeit und der in Rottenburg wohnhafte Kircher begab sich an den Mittelkreis, um auf die Spieler zu warten.

Da machten die aus der Kabine kommenden Nachwuchskicker erstmal große Augen, als sie Kircher als Schiedsrichter am Anstoßpunkt sahen. Schon kurz nach dem Wiederanpfiff erkannte man, daß Kircher einer der besten DFB-Schiedsrichter in Deutschland war und noch immer ist - obwohl Kircher seit 2016 nicht mehr offiziell pfeift, da er mitlerweile die Altergrenze von 47 Jahren überschritten hat.

Diese tolle Aktion von Knut Kircher hat sich mittlerweile bis zum Württembergischen Fußballverband (WFV) herumgesprochen und sogar auf der Startseiter der offiziellen Amateur-Homepage des DFB kam die Meldung. Knut Kircher teilte den Facebook-Beitrag des FC Rottenburg auf seiner eigenen Seite und kommentierte: "Ein Hoch auf die Schiedsrichter im Amateurfußball. Was die leisten müssen, hat Respekt und Anerkennung verdient. Wenn sich ein Schiedsrichter verletzt, kann man doch froh sein, dass jemand da ist, der pfeift. Gerne wieder."

Das Punktspiel zwischen dem FC Rottenburg III und der SGM Hailfingen/Neustetten endeten im übrigen mit einem knappen 1:0-Erfolg der Domstädter - Schiedsrichter Kircher leitete die Partie gewohnt souverän und fehlerlos.