SG Sonnenhof Großaspach: Nett, aber nicht effektiv

Für die Schwaben ging es im Steigerwaldstadion eigentlich nur noch ums Prestige. Die Hausherren dagegen hatten den Drittligaverbleib noch nicht sicher. Diese beiden Fakten waren am Ende ausschlaggebend fürs Ergebnis. Denn während die Gäste nett spielen wollten – und es in vielen Phasen auch taten – hatten die Hausherren ein klares Ziel: Drei Punkte und den Nichtabstieg feiern.
Entsprechend effektiv ging Erfurt vor. Obwohl Großaspach zu Beginn besser ins Spiel gekommen war, gingen die Thüringer mit ihrer ersten Chance gleich in Führung. Ein langer Ball auf Christopher Bieber, der die Kugel geschickt auf Okan Aydin weiterleitete und der schoss frei vor Kevin flach zum 1:0 ein (11.).

Erfurt wird nach der Führung sicherer

Die Gastgeber wirkten nun sicherer. Aspach hoffte auf einen Freistoß von Nicolas Jüllich (18.), der jedoch weit drüber ging. Mitten rein ging dagegen in der 34. Minute der Elfmeter von Mario Erb. Per Vollspann jagte Erfurts Kapitän und Abwehrchef den Strafstoß zum 2:0 ins Netz, nachdem zuvor eine Flanke von Theo Bergmann an den Arm von SG-Verteidiger Sebastian Schiek geflogen war.
Die Partie schien entschieden. Doch ganz so einfach machten es die Schwaben den Thüringern dann doch nicht. Sieben Minuten vor der Pause war es Großaspachs Spielführer Daniel Hägele, der zeigte, dass er und seine Mitstreiter nicht nur zum schön mitspielen gekommen waren. Eine Freistoßflanke von Jüllich nutzte Hägele, um mit einem schönen Volleyschuss auf 1:2 zu verkürzen.

Aspach hält optisch gut mit, kommt aber kaum zu Chancen

Nach dem Wechsel hatte Aspach weiterhin die größeren Spielanteile. Doch fürs Toreschießen war weiterhin der Gegner zuständig. Und dabei tat sich Okan Aydin schon zum zweiten Mal hervor, als er in der 63. Minute erneut frei vor Kevin Broll auftauchte und zum vorentscheidenden 3:1 einschob. Für Erfurts Fans begann damit das großen Feiern, denn für Rot-Weiß stand spätestens jetzt fest: Das war der Klassenverbleib.
Die SG wollte da aber noch nicht so recht mitspielen und hätte in der 74. Minute fast den erneuten Anschlusstreffer erzielt, doch diesmal verpasste Hägele die Hereingabe des eingewechselten Shqiprim Binakaj um Haaresbreite.

Okan Aydin und Christopher Bieber machen den Sack zu

Nur drei Minuten später machten die Thüringer dann endgültig den Deckel drauf. Binakaj fand bei seinem Rückpass nur Erfurts Aydin als Abnehmer, der beste Mann der Gastgeber flankte und Bie-ber köpfte zum 4:1-Endstand ein (77.). „Im richtigen Moment und immer wenn wir dachten, wir sind dran, hat Erfurt getroffen“, urteilte Großaspachs Coach Oliver Zapel und sagte zur diesmal eher begrenzten Torgefahr seiner Mannschaft: „Wir haben vergessen, unseren Ballbesitzfußball mal in Richtung gegnerisches Gehäuse zu verlagern.“ Vielleicht auch weil es für die Elf aus dem Fautenhau im letzten Spiel nur noch um die goldene Ananas ging, während Erfurt ums Überleben in der Dritten Liga kämpfte.

Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Menz, Laurito, Erb, Sumusalo – Bergmann, Vocaj (85. Möckel), Nikolaou, Aydin (80. Uzan) – Kammlott (87. Pommer), Bieber.
SG Sonnenhof Großaspach: Broll – SKrause, Leist, Gehring – Sohm, Hägele, Jüllich, Schiek – Maria (46. Binakaj), Kwadwo (83. Damaschek), Röttger (68. Lechler).
Tore: 1:0 (11.) Aydin, 2:0 (34., Handelfmeter) Erb, 2:1 (38.) Hägele, 3:1 (63.) Aydin, 4:1 (77.) Bieber. – Gelbe Karten: Bieber, Erb / . – Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf). – Zuschauer: 7 109.

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