SV Leerstetten - TSV Neudorf 6:0
Bereits nach vier Minuten wurde der Torreigen eröffnet. Katharina Grießemer hatte aus dem Mittelfeld heraus einen genialen Steilpass durch die Schnittstelle der Neudorfer Abwehrkette gespielt, so dass Jasmin Kraus alleine vor der Torhüterin keine große Mühe mehr hatte, per Heber das frühe 1:0 zu erzielen (4.). Wenig später wurde Grießemer auf halblinks von Alicia Kohl gut freigespielt und erhöhte mit einem trockenen Flachschuss ins kurze Eck auf 2:0 (7.). Spätestens nach den beiden weiteren Treffern von Grießemer war die Partie entschieden, da die Gäste dem überlegenen Spiel der SVL-Mädels nichts Adäquates entgegensetzen konnten. Zunächst hatte Grießemer einen langen Ball von Sandra Dillmann im gegnerischen Strafraum angenommen und zum 3:0 in die Maschen platziert (22.). Kurz darauf verlängerte sie einen Freistoß von Jasmin Kraus aus kurzer Distanz per Kopf zum 4:0 ins Tor (37.). Torhüterin Ariane Hebebrand musste während der kompletten Spielzeit kein einziges Mal ernsthaft eingreifen und verlebte einen ruhigen Nachmittag.
Im zweiten Spielabschnitt ließen es die SVL-Frauen etwas ruhiger angehen, waren aber nach wie vor das dominierende Team. Erst in der Schlussviertelstunde zogen sie, bedingt auch durch die Einwechslung der lange verletzt ausgefallenen Torjägerin Elke Theiler, das Tempo wieder an und erzielten noch zwei weitere Treffer. Das 5:0 markierte wiederum Grießemer per Abstauber, nachdem Theiler mit einer schönen Aktion an der Torhüterin gescheitert war (77.). Den Schlusspunkt setzte Jasmin Kraus mit einem fulminanten Freistoß aus 25 Metern unter die Querlatte (81.).
FC Pegnitz - ETSV Würzburg II 1:2
Die entscheidende Szene spielte sich dabei in der 68. Minute ab, als FC-Torhüterin Grams von einer Würzburger Stürmerin gefoult wurde und der schwache Schiedsrichter Hans Alt zur Verwunderung aller Anwesenden auf Elfmeter entschied. Dabei begann das Spiel mehr als vielversprechend. Durch einen wunderbaren Angriff ging man in der 10. Minute durch Conny Hühn mit 1:0 in Führung. Der Tabellenführer aus Würzburg versuchte sein Glück nahezu ausschließlich mit aus der eigenen Hälfte geschlagenen, langen Bällen auf seine gefährlichen Sturmspitzen Anna-Lena Issing und Helena Moratin und erarbeitete sich dadurch in der ersten Halbzeit nur zwei Gelegenheiten. Beide Male klärte jedoch die überragende FC-Torhüterin Franziska Grams gegen die jeweils alleine vor ihr aufgetauchte Issing. Andererseits taten sich auch die Gastgeberinnen schwer, sich gegen den Würzburger Defensiv-Verbund um die langjährige Zweitliga-Spielerin Christiane Bauer entscheidend durchzusetzen. Lediglich in der 27. Minute wurde es noch einmal brandgefährlich, als ein Kopfball von Christina Heim knapp am langen Pfosten vorbei strich.
In der zweiten Halbzeit zunächst das gleiche Bild. Die Unterfränkinnen agierten nahezu ausschließlich mit langen Bällen in die Spitze, ohne die sattelfeste Pegnitzer Hintermannschaft in Bedrängnis bringen zu können. Nur in der 59. Minute waren die Einheimischen bei einem Einwurf kurz nicht im Bilde. Diese Gelegenheit ließ sich Torjägerin Issing nicht entgehen und verwandelte zum 1:1. In der Folgezeit neutralisierten sich die beiden Teams weitgehend; eben bis zur ominösen 68. Minute. Nach einem weiteren langen Ball aus der Würzburger Abwehr klärte FC-Torhüterin Grams den Ball zur Seite und prallte dabei mit der grenzwertig nachsetzenden ETSV-Stürmerin Moratin zusammen. Anstatt eines fälligen Freistoßes für Pegnitz zeigte der Schiedsrichter jedoch auf den ominösen Punkt und Issing verwandelte sicher zum 1:2 für Würzburg. Die Gastgeberinnen benötigten ein paar Minuten, um sich von dem Schock zu erholen, warfen dann aber noch einmal alles in die Offensive, um den Ausgleich zu erzielen.
FC-Trainer Michael Bauerschmitt war auch einen Tag nach dem Spiel noch sichtlich angefressen: „Diese Niederlage wird uns noch lange nachhängen, weil wir gegen Würzburg in dieser Saison bereits zum zweiten Mal spielentscheidend vom Schiedsrichter benachteiligt wurden. Aber von einem Schiedsrichter, der zu so einem Spiel 15 Minuten vor Beginn auftaucht und nach dem Spiel verschwindet, ohne pflichtgemäß seine Meldung abzugeben, kann wohl auch nicht mehr erwartet werden.“
Am Samstag treten die FC-Frauen um 16 Uhr beim abstiegsbedrohten TSV Neudorf an. Aller Voraussicht nach wird man in der Partie auf Torhüterin Grams verzichten müssen, die sich beim Elfmeter eine Schulterverletzung zuzog. Hinter dem Einsatz von Martina Nögel und Christina Heim steht aufgrund von Blessuren aus dem Würzburg-Spiel ebenfalls noch ein dickes Fragezeichen.