2024-04-16T09:15:35.043Z

Totopokal
Ein chancen- und torrreiches Spiel war es zwischen Oberhaid und Bamberg. F: Seidelmann
Ein chancen- und torrreiches Spiel war es zwischen Oberhaid und Bamberg. F: Seidelmann

FC Oberhaid hätte Treffer verdient

Regionalligist Eintracht Bamberg setzt sich souverän im Pokal-Derby durch

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Man darf ja auch mal Glück haben: Mit dem FC Eintracht Bamberg erwischte der diesjährige Kreispokalsieger FC Oberhaid des perfekte Los für die zweite Hauptrunde im BFV-Totopokal, Heimrecht inklusive. Das ‚Spiel des Jahres’ für die Bamberger Vorortler lockte dann auch um die 600 Zuschauer auf die FCO-Sportanlage. Für die blieb aber am Ende eine Überraschung aus: souverän setzte sich der Regionalligist mit 6:0 durch. Allerdings: Oberhaid hatte seine Chancen, schlug sich tapfer und hätte deswegen auch einen Treffer verdient gehabt.

Oberhaids Marcel Eck zum Beispiel war mehrmals in aussichtsreicher Position. Der auffälligste FCO-Akteur hatte allein in der ersten Hälfte drei gute Chancen (3., 30. und 31. Minute) Mit etwas Glück wäre da schon ein Tor drin gewesen. Der kurz nach Ecks Doppelchance von Bambergs Trainer Roberto Pätzold geschrieene Satz „Wollt ihr mich verarschen“ belegt, dass sich Oberhaid in seinen Augen die ein oder andere Chance zu viel erspielte. Jawohl: erspielte. Zu diesem Zeitpunkt führte Bamberg jedoch schon mit 2:0 durch Görtler (10. Min.) und Schäffler (23. Min.), der technisch versiert aus fünf Metern den Ball über FCO-Torhüter Roman Hochhalter lupfte. War das Spiel da nicht schon entschieden – beide Trainer, sowohl Pätzold als auch Alexander Stretz, meinten nach dem Spiel übereinstimmend, dass bei einem Dreiklassen-Unterschied eigentlich schon das erste Tor für den höherklassigen Club vorentscheidenden Charakter hat – dann war es das allerspätestens nach dem 3:0 kurz vor der Pause: Silas Göpfert köpfelte den perfekt gezirkelten Eckball von Daniel Schäffler ins Tor. Kurz zuvor war aber wieder die Chance für Oberhaid zum Treffer da: Marcel Kutzelmann schob den Ball aus zwar kurzer, jedoch engwinkliger Position nur ganz ganz knapp am Bamberger Tor vorbei.

Nachdem Bamberg das Ergebnis durch Nicolas Görtlers Strafstoß auf 4:0 (58. Min) und wenig später auch noch 5:0 (Altwasser; 65. Min) hochschraubte, vergab Pascal Seidelmann Oberhaids allerbeste Chance auf den eigentlich hochverdienten Ehrentreffer. Marcel Eck setzte sich im linken Strafraumbereich durch, schob den Ball auf den am Elfmeterpunkt völlig unbewacht stehenden Seidelmann, der die Kugel aber aus Oberhaider Sicht leider nicht im quasi leerstehenden Bamberger Gehäuse unterbringen konnte. Irgendwie bekam der ansonsten gute Seidelmann Ball und Beine nicht aufeinander abgestimmt und so kam nur ein Kullerball heraus, der knapp am FCE-Tor vorbeikugelte. Sonst macht er diese Dinger wohl blind. „Vielleicht war Pascal in dieser Situation selbst etwas verwundert, gegen einen Regionalligisten so frei zum Schuss zu kommen und dadurch einen Moment unkonzentriert“, meinte sein Trainer Alex Stretz nach dem Spiel und machte seinem Spieler keinen Vorwurf. Genauso wenig wie der ganzen Mannschaft. Im Gegenteil: „Wir haben gegen Bamberg wie ich finde eine sehr respektable Leistung gezeigt und alle haben ihr bestes gegeben. Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten gegen den Regionalligisten sehr viele Chancen. Ein Tor wäre natürlich schön gewesen.“

Nachdem in der 85. Minute Dominik Schmitt – pikanterweise selbst früher ein Oberhaider – das halbe Dutzend voll machte, zollte auch Roberto Pätzold Lob. Dem Gegner und seinen Jungs: „Oberhaid hat uns oft das Leben hier sehr schwer gemacht mit zwei kompakten Vierer-Reihen. Sie haben uns gezwungen, viele Stationen zu spielen. Und sie haben sich Chancen erarbeitet, sich ein Tor verdient gehabt. Aber auch meine Jungs fand ich gut. Es ist nicht leicht, gegen einen unterklassigen Gegner zu spielen. Aber wir haben das von Beginn an angenommen, es uns nicht leicht gemacht, unsere Aktionen ausgespielt und unsere Treffer erzielt."

Für den heutigen Tag hat Roberto Pätzold freigegeben. Einem dürfte das besonders gelegen gekommen sein: durch den freien Tag konnte der Ex-Oberhaider Dominik Schmitt nach dem Pokal-Hit nicht nur auf ein Bierchen mit seinen ehemaligen Mitspielern, sondern vielleicht sogar die ein oder andere Minute länger mit ihnen zusammensitzen.

Bilder und noch mehr zum Spiel gibt es hier...

Aufrufe: 021.8.2014, 12:08 Uhr
Dirk FeustelAutor