Es ist fast alles gesagt nach einer langen, kraftraubenden, zwischenzeitlich frustrierenden, mit Tiefschlägen und bewundernswerten Erfolgen garnierten Saison. Deshalb das Fazit vorweg: Der FC Neustadt, erst belächelter, dann dank unerwarteter Lernfähigkeit respektierter Aufsteiger, ist eine Bereicherung für die auf ursprünglich 19 Teams aufgeblähte Verbandsliga. Das soll so bleiben. In der kommenden Saison. In einem dann geschrumpften Feld.
„Die Jungs haben es verdient, dass sie drin bleiben“, sagt Klaus Gallmann, zusammen mit seinem Bruder Benjamin gleichberechtigter Cheftrainer des FCN, der am Samstag in Freiburg nach dem bislang wichtigsten Spiel seiner Karriere und dreieinhalb Jahren als Übungsleiter der Blauen, seinen Abschied nimmt.
Was am Samstag im Breisgau zählt, ist Nervenstärke: sowohl der FC Neustadt, der beim Vizemeister Freiburger FC antritt, als auch der SV Bühlertal, der zeitgleich in Denzlingen gefordert ist, sind, wenn es nach der Papierform geht, krasse Außenseiter, falls die Spieler von FFC und FCD ihre Normalform abrufen. Doch was ist schon normal in diesem Fernduell um alles oder nichts, das Klaus Gallmann „Herzschlagfinale“ nennt. Benjamin Gallmann ist jedenfalls voller Zuversicht. „Unsere Jungs haben in dieser Saison schon so oft überrascht.“ Um zu gewinnen, müsse allerdings jeder Neustädter in Freiburg seine absolute Bestleistung abrufen.
Die Vorfreude auf die letzte Partie sei riesig, im Abschlusstraining am Donnerstagabend spürten die beiden Trainer-Brüder eine Melange aus leistungssteigernder Nervosität, robustem Selbstvertrauen und dem Gefühl, dass sich die Mannschaft für eine harte Saison belohnen wolle. „Jetzt“, so Benjamin Gallmann, „ist es wichtig, dass wir in Freiburg eine gewisse Leichtigkeit ins Spiel reinbringen.“ Von Angst oder Verkrampfung gebe es keine Spur. Die Mannschaft habe den absoluten Willen, den letzten Schritt zu tun. An ein mögliches Scheitern verschwenden die beiden Trainer-Brüder und ihre Spieler keinen Gedanken. „Wir bleiben drin“, sagt Benjamin Gallmann.
Und wenn nicht? „Läbbe geht weida“, behauptet zumindest Dragoslav Stepanovic.