2024-04-19T07:32:36.736Z

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Hoch das Bein und mach’ ihn  rein – Josip Katava versucht es. Der FC Neustadt will mit guter Ordnung und tadelloser Einstellung im Heimspiel gegen den SC Lahr punkten. | Foto: Patrick Seeger
Hoch das Bein und mach’ ihn rein – Josip Katava versucht es. Der FC Neustadt will mit guter Ordnung und tadelloser Einstellung im Heimspiel gegen den SC Lahr punkten. | Foto: Patrick Seeger

FC Neustadt erwartet offensivstarken SC Lahr

SV Solvay ohne Trainer Darvich nach Bad Dürrheim +++ Topspiel im Dietenbachpark

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Gebannt gehen am Samstag die Blicke in Richtung Dietenbachpark, wo am 27. Spieltag das Topspiel stattfindet. Der Freiburger FC empfängt den FC 08 Villingen.

Freiburger FC - FC 08 Villingen (Sa 14:30)
„Wir wollen nicht jammern“, sagt FFC-Trainer Ralf Eckert vor dem Spitzenspiel gegen Villingen, obwohl einige Spieler fraglich sind. Er macht klar, „dass wir ein Heimspiel haben und in dem zeigen wollen, was wir können. Da erwarten wir von unseren Jungs.“ Möglicherweise nicht spielen können Verteidiger Kevin Senftleber und Kapitän Fabian Sutter. Und auch die drei A-Junioren Matthis Eggert, Hendrik Gehring und Marko Radovanovic sind angeschlagen. Sie sollten eigentlich zum Kader gehören, da sie erst am Sonntag gegen Emmendingen spielen.

Die Wochen der Wahrheit beginnen: Das erste von zwei Topspielen innerhalb von acht Tagen wird für die weitere Saison der Nullachter richtungsweisend sein. Vor dem Duell gegen den Rivalen FFC ist Trainer Jago Maric klar in seiner Marschrichtung: „Wir wollen gewinnen, weil es gegen einen direkten Titelkonkurrenten geht.“ Er rechnet allerdings mit harter Gegenwehr, weil er weiß „dass die Freiburger ebenso wie wir wieder in die Oberliga aufsteigen wollen“. Während lange Zeit alle vom Zweikampf dieser beiden Favoriten redeten, pirschte sich Aufsteiger FC Denzlingen an ihnen vorbei. Allerdings hat Villingen zwei Spiele weniger als die Konkurrenten ausgetragen und könnte – Siege vorausgesetzt – aus eigener Kraft wieder an die Spitze gelangen. Das Gleich könnte gelingen, wenn sie den FFC und Denzlingen besiegen. Den FFC sieht Maric im Heimspiel mehr unter Druck als seine Villinger elf: „Der FFC hat durch das 1:2 in Waldkirch und das 1:1 in Mörsch fünf Punkte liegen lassen.“
„Wir vertrauen unserem aktuellen Kader“, sagt Sportvorstand Martin Braun und freut sich, dass mit Danilo Cristilli und Ali Günes zwei ehemalige Spieler des SC Freiburg als weitere Offensivalternativen wieder hinzugekommen sind.



FC Denzlingen - 1. SV Mörsch (Sa 15:00)
„Wir wollen den in Rielasingen hart erkämpften Punkt gegen Mörsch vergolden“, sagt Armin Jungkeit, zusammen mit Karsten Bickel für die sportlichen Geschicke beim FCD verantwortlich. Allein schon im Hinblick auf das bevorstehende Spiel beim FC 08 Villingen. Luca Micelli und Sören Zehnle haben unterdessen das Training wieder aufgenommen, während Bilal Dirani (Außenbanddehnung) und David Gremmelspacher (Sperre nach Gelb-Roter Karte) definitiv ausfallen. Über einen Einsatz von Timo Wehrle, den mit bislang 20 Treffern erfolgreichsten Denzlinger Torschützen, wird kurzfristig entschieden. Das torreiche Hinspiel in Mörsch endete 3:3, wobei Rino Saggiomo erst in der Nachspielzeit per Strafstoß der Ausgleich gelang.




SV Endingen - SC Pfullendorf (Sa 15:00)
Nach dem Heimspiel gegen die Linzgauer sind die Kaiserstühler zwei Wochen spielfrei und laufen Gefahr, ohne ihr eigenes Zutun auf einen Abstiegsplatz durchgereicht zu werden. Genau dies soll tunlichst verhindert werden. „Da ist es megawichtig, dass wir gegen Pfullendorf einen Dreier holen“, sagt der zum Saisonende scheidende Endinger Trainer Axel Siefert. Was jedoch ein schweres Stück Arbeit werden könnte. Denn die Mannschaft des SCP ist keineswegs mehr mit der der Vorrunde vergleichbar und setzt alles daran, den drohenden Durchmarsch von der Ober- in die Landesliga zu verhindern. Auf Seiten des SVE kehren Björn Bauer und Florian Metzinger nach längeren Pausen wieder in den Kader zurück.




SV Bühlertal - FC Auggen (Sa 15:00)
Drei Auswärtsspiele in Folge haben die Auggener zuletzt verloren, eine Tatsache, die ihrem Trainer Enzo Minardi überhaupt nicht gefällt. Erstaunlich ist, dass die Markgräfler immer noch den vierten Platz in der Auswärtstabelle belegen. „Dennoch sollten wir in Bühlertal unbedingt punkten“, meint der Coach. Kerim Cifdalöz und Sebastian Wettengel (beide Urlaub) fehlen definitiv, hinter den Einsätzen von Bastian Bischoff (Handverletzung) und Alexander Strazinski (Mandelentzündung) stehen noch Fragezeichen. Manuel Paolillo kehrt dagegen wieder in den Kader zurück.




SV 08 Kuppenheim - FC Waldkirch (Sa 15:00)
Mit vier Punkten aus den drei Spielen nach der Winterpause sei man angesichts der starken Gegner gar nicht unzufrieden, meint FCW-Trainer Beni Pfahler. Beim Unentschieden gegen den Kehler FV habe man stellenweise ganz ordentlich agiert, außer in der Offensive. „Jetzt kommen langsam die Mannschaften, gegen die wir die Big Points holen können und auch wollen“, sagt der Coach, die Kuppenheimer seien eine von ihnen. Personell sieht es etwas besser aus als zuletzt. Haider Dirani, Beni Dufner, Ebrima Jallow und Simon Schultis haben das Training wieder aufgenommen. Dersim Karakurt fällt sicher aus, der Einsatz von Dennis Kaltenbach (Muskelzerrung) ist fraglich.




FC Bad Dürrheim - SV Solvay Freiburg (Sa 15:00)
Nebenberuflich arbeitet Solvay-Trainer Boris Darvich für den Datendienstleister Opta, bei Heimspielen des SC Freiburg in der Bundesliga assistiert er dem jeweiligen Sky-Kommentator. Da sind Punktspiele seiner eigenen Mannschaft oft ein Hindernis. „Ich kann nicht immer absagen“, sagt Darvich, der am Samstag neben den beiden Spielern Jason Aquiayi und Erlwin Barbullushi (beide ebenfalls aus beruflichen Gründen) fehlen wird. Daher habe man bereits vor Wochen die Dürrheimer um eine Verlegung der Partie auf Sonntag gebeten, was jedoch abgelehnt worden sei, wie Darvich enttäuscht berichtet. Doch vielleicht bringe dies auch Glück. In der Vorrunde fehlte er ebenfalls einmal, und da holte sein Team beim 1:1 gegen den jetzigen Tabellenführer Denzlingen einen überraschenden Punkt.

Die Freiburger reisen als abgeschlagener Tabellenletzter in die Kurstadt, in ihren bisher elf Auswärtsspielen holten sie keinen einzigen Punkt und kassierten dort im Schnitt fast fünf Gegentore – der SV Solvay als idealer Aufbaugegner für die momentan ebenfalls gebeutelten Bad Dürrheimer? Trainer Reiner Scheu winkt ab: „Wir sollten gar nicht auf den Gegner schauen und einfach mal eine gescheite Leistung bringen.“ Die sah in der ersten Halbzeit in Auggen noch ganz gut aus, bis auf die wieder einmal mangelhafte Chancenverwertung. Und die rächte sich nach der Pause, als die Markgräfler ein, zwei Fehler ihrer Gäste nutzten. Nach dem 0:2 ließen die Dürrheimer die Köpfe hängen, damit war ihre dritte Niederlage in Folge besiegelt. Der Trainer der auf Rang neun abgerutschten Dürrheimer bemängelt, dass sein Team „zur Zeit nie eine kompakte Mannschaftsleistung“ auf den Platz bringe: „Zwei, drei enttäuschen immer“, wobei die „Kandidaten“ wechseln. Ans Hinspiel möchte Scheu nicht erinnert werden, die 2:3-Niederlage sei ein „Tiefpunkt“ gewesen. Für diese Blamage müsse sich die Mannschaft rehabilitieren. Gegen die durchlässigste Abwehr der Liga (84 Gegentore) sollte das gelingen. Bei einer weiteren Niederlage geht’s in Richtung Abstieg, warnt der FC-Trainer.




FC Neustadt - SC Lahr (Sa 15:30)
Nach der Heimspielniederlage gegen Bühlertal will der SC Lahr beim wiedererstarkten FC Neustadt in die Spur zurück finden. Dafür muss die Mannschaft die mehrfach erspielten Torchancen, anders als zuletzt, aber auch in Tore ummünzen. Im Hinrundenspiel trat der FC Neustadt mit breiter Brust im Stadion Dammenmühle an, verlor allerdings mit 2:3. Der SCL bleibt vom Verletzungspech schwer gebeutelt. So fallen Dennis Fietzeck (Bänderdehnung im Knie), Violand Kerellaj (weiterhin im Heilungsprozess), Domenico Bologna (Knie) und Janosch Bologna (Schienbein) wohl aus. SCL-Trainer Oliver Dewes sagt: „Klar, möchte man als Trainer aus dem Vollen schöpfen, aber ich möchte nicht klagen und sehe das Verletzungspech als eine Chance für jene Spieler, die auf ihren Einsatz warten.“ Unterdessen gaben die Schwarz-Blauen bekannt, dass Mittelfeldmotor Johannes Wirth auch in der nächsten Saison die Fußballschuhe für den SCL schnüren wird. „Mit Johannes haben wir einen weiteren Grundstein für die kommende Saison gelegt. Johannes ist ein absoluter Leader mit enormen Führungsqualitäten im und um das Team,“ schreibt der SCL in einer Pressemitteilung.
Die Spielpause verlief für den FC Neustadt alles andere als programmgemäß. Was infolge winterlicher Bedingungen in der Vorbereitungsphase nicht möglich war, sollte in den vergangenen zwei Wochen im Training aufgearbeitet werden. Ein Testspiel beim Landesligisten FC Radolfzell war ebenfalls angesetzt. So viel zum Plan. „Das Spiel in Radolfzell mussten wir schweren Herzens absagen, weil wir nur acht gesunde Feldspieler zur Verfügung hatten“, sagt Benjamin Gallmann, „es war sehr ärgerlich, denn wir hätten diesen Test gut gebrauchen können“. Und Anfang der Woche kam der Schnee zurück: Am Montag schippten sich die Blauen einen Teil des Platzes frei, am Dienstag trainierten sie wieder in die Soccerhalle in Hinterzarten. Gallmanns Hoffnung, am Donnerstagabend wieder auf dem Platz trainieren zu können, dürfte sich erfüllt haben.
Der SC Lahr gewinnt 4:1 in Bad Dürrheim und verliert zu Hause gegen Bühlertal mit 1:2. Wie passt das zusammen? Benjamin Gallmann hat das Spiel in Lahr gesehen: „Das Ergebnis sagt in diesem Fall wenig über den Spielverlauf aus. Lahr hat sehr gute Chancen liegen lassen und wenn die Mannschaft in Führung gegangen wäre, wäre es ein ganz anderes Spiel geworden. Den SC Lahr an dieser Niederlage zu messen, wäre naiv und blauäugig.“
Für Klaus Gallmann, der am Saisonende als Trainer beim FC Neustadt ausscheidet, rückt Mittelfeldspieler Florian Heitzmann als Co-Trainer an die Seite von Benjamin Gallmann: „Er war mein Wunschkandidat. Ein spielender Co-Trainer bietet einen Mehrwert: er auf dem Platz, ich an der Seite – da ergänzen wir uns gut. Er lebt für den Fußball, mit solchen Leuten kann ich arbeiten.“
Gegner SC Lahr hat seine Stärken im Spiel nach vorne. „Da hat das Team enorme Qualität“, sagt Gallmann, im Hinspiel bei der 2:3-Niederlage haben die Hochschwarzwälder dennoch an einem Punktgewinn geschnuppert. „Wir haben dort unglücklich verloren“, sagt der Coach. Er erwarte aufgrund der jüngsten Heimniederlage der Lahrer einen hochmotivierten Gegner, er habe aber auch das eine oder andere beobachtet, „wo man den Hebel ansetzen kann. Wir sind vorbereitet“. Der Abstiegskampf werde über die Mentalität entschieden, über den Charakter, die Moral, den Kopf. Gallmann sieht die Seinen hier gefestigt und sagt: „Wir wollen am Samstag den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt machen.“

Aufrufe: 09.3.2017, 19:30 Uhr
Badische ZeitungAutor