2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht
Standardmotiv in dieser Saison: Ein Ordner des 1. FCF holte nach der Tafel "2" noch drei weitere heran. F: Frank Schömann
Standardmotiv in dieser Saison: Ein Ordner des 1. FCF holte nach der Tafel "2" noch drei weitere heran. F: Frank Schömann

Schweriner Heimklatsche für Frankfurts Oberliga-Abschied

MIT VIDEOS: Der FC Mecklenburg freut sich über eine gelungene Saison, der 1. FCF will sie einfach nur vergessen.

Den Abschied von der Oberliga Nord und vom Betreuer-Trio hatte sich der 1. FC Frankfurt mit dem kleiner gewordenen Häuflein Sympathisanten anders vorgestellt. Am Ende setzte es am 30. und letzten Spieltag eine 3:6 (0:1)-Heimklatsche nach desolater Defensivpräsentation gegen den FC Mecklenburg Schwerin.

Anfangs war es ein Vergleich der verpassten und verpatzten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Auf Frankfurter Seite vergaben Pawel Zielinski, Felix Matthäs und Lars Wiedenhöft gute Chancen, bei Schwerin sündigten Tim Schmal und David Laudan gleich zweimal. Doch Tino Wittkowski schoss zumindest die Gäste in Führung.

Nach dem Seitenwechsel beim Stand von 0:1 war es ein Spiel der großzügigen Geschenke von Gastgeber und Gast. Die konnten sich die Mecklenburger allerdings nach hoher 5:0-Führung auch leisten.

Die Trainer wollten sich danach auch nicht groß zum Verlauf äußern. Enrico Neitzel feixte mehr innerlich, lobte nach außen sachlich-ehrlich den "tollen, neuen Funktionskomplex mit Tribüne". Nur das hatte und hat Oberliga-Niveau. Die 22. Niederlage der Oderstädter - die torreichste noch dazu - war so gesehen fast nur ein Abbild der gesamten Saison. Willkommen Brandenburgliga mit mehr als nur drei Siegen.

Patzer von Dennis Hildebrandt (zum 0:2) und Kevin Richter (zum 0:5) ebneten den Schwerinern in Gestalt der Torschützen Thomas Friauf und Felix Michalski den Weg zum verdient hohen Erfolg. Ein Riesendebakel ähnlich wie beim 1:7 in Rathenow drohte. Mit Kopfballtoren von Felix Matthäs und Erik Huwe jeweils nach Eckstößen von John Lukas Sauer sowie einem von Artur Aniol sicher verwandelten Foulelfmeter verhinderte der 1. FCF ein noch größeres Fiasko.

Neben Trainer Robert Fröhlich und Assistent Ronny Pesch sowie Manager Marian Pochanke wurde zum letzten Spiel auch Verteidiger und Cottbus-Student Dennis Hildebrandt verabschiedet. Der 24-Jährige wechselt nach 19 Jahren beim Frankfurter Verein (!) zum Brandenburgliga-Spitzenreiter VfB Krieschow. "Die ewigere Fahrerei schon zum Training kostete Zeit und Geld", begründete der lang aufgeschossene Defensivmann. "Den Abschied hatte ich mir anders vorgestellt", grämte er sich noch lange hinterher über seinen ungeschickten Zweikampfversuch mit Tino Witkowski (51.) und die große Klatsche.

Opa Günter Reppin (79) aus Falkenhagen hatte seinen Enkel Dennis von Kindesbeinen an begleitet und beobachtet. "Er hätte einen besseren Abschied verdient als das heutige Ergebnis", bedauerte er. Die Gründe für die wiederum schwache Oberliga-Saison sieht er unter anderem im Weggang von vielen Akteuren vor allem nach Seelow und in den wirtschaftlich begrenzten Möglichkeiten der Stadt hinsichtlich von sicheren Jobs. "In der Führung der Mannschaft wurden auch Fehler gemacht", schob er hinterher.

Auch FCF-Präsident Markus Derling will nichts schönreden. "Der Abstieg ist eine Niederlage für alle im Verein", äußerte er in der Pressekonferenz. Die Mannschaft werde im Wesentlichen zusammenbleiben. Die abschließenden Gespräche führe man derzeit, auch in der Frage nach dem neuen Trainer (Peter Flaig?). "Ein Vertrag ist noch nicht unterschrieben", so Derling. Seine Vorahnung: "Die Brandenburgliga wird kein Durchstarten nach oben!"

>>>Alle Daten und Fakten zum Spiel und die Wahl zum Mann des Tages findet ihr hier

Aufrufe: 06.6.2017, 07:16 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor