2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Zwei Leistungsträger im Team des FC Leverkusen: Velibor Colovic (l.) und Erkan Öztürk (r.), Foto: Uli Herhaus
Zwei Leistungsträger im Team des FC Leverkusen: Velibor Colovic (l.) und Erkan Öztürk (r.), Foto: Uli Herhaus

FC Leverkusen setzt auf Kontinuität

Verlinkte Inhalte

Der FC Leverkusen hat den angepeilten Durchmarsch in die Landesliga in der vergangenen Saison verpasst. Das soll in der kommenden Spielzeit anders werden. Der Kader von Trainer Feinbier bleibt aber nahezu unverändert.

Mit drei kurzen Worten sehen die Verantwortlichen des FC Leverkusen ihren Klub treffend beschrieben. „Wir sind anders”, lautet die Überschrift auf der Internet-Startseite des Fußball-Bezirksligisten. Klein, aber fein möchte man sein. Ein ambitionierter Klub, bei dem alles überschaubar ist und jeder jeden kennt.

Die Konkurrenz dürfte in diesem Leitspruch hingegen eine Steilvorlage für Kritik sehen. Denn der FC Leverkusen taugt nicht unbedingt als Musterbeispiel eines gewachsenen, traditionsreichen Vereins. Ganze neun Jahre währt die Historie des Klubs, eine Reservemannschaft gibt es genauso wenig wie eine Frauen- oder Nachwuchsabteilung. Alles dreht sich um eine Mannschaft und den Vorsitzenden und Mäzen Michael Kunz. Bei Fußball-Romantikern bekommt das Wort „anders” da ziemlich schnell einen weniger schönen Klang.

„Wir haben sicherlich hier und da ein Imageproblem”, erklärt FC-Trainer Marcus Feinbier, „man hat uns als Söldnertruppe wahrgenommen, als Team eines Klubs ohne Tradition, der alles mit Geld regelt.” Doch seit einigen Monaten, da ist sich der einstige Profi sicher, wandele sich die Außenwahrnehmung. Die Art und Weise Fußball zu spielen und vor allem das Auftreten der Spieler trage erheblich dazu bei, sagt Feinbier. Nur zwei Platzverweise erhielten seine Akteure in der gesamten Spielzeit und über weite Strecken der Serie gelang es dem Team, attraktiv und erfolgreich zu spielen.

Den Hebel an den Schwächen ansetzen

Zum Durchmarsch in die Landesliga reichte es dennoch nicht. Als Tabellenfünfter musste man neben dem Aufstiegstrio aus Herkenrath, Wiehl und Homburg-Bröltal auch dem Lokalrivalen SV Schlebusch den Vortritt lassen. Für Feinbier waren dafür zwei Dinge verantwortlich: die mit 59 Treffern mäßige Torausbeute und die Schwäche des Teams bei Standardsituationen. Und genau da will er den Hebel ansetzen. „Wir müssen es schaffen, bei gegnerischen und eigenen Standards besser auszusehen”, sagt der 44-Jährige. Nils Grubba soll Teil der Lösung dieses Problems sein. Der 21-Jährige spielte zuletzt beim Mittelrheinliga-Aufsteiger VfL Leverkusen. Nun soll der groß gewachsene Akteur die Innenverteidigung des FC Leverkusen verstärken. Für die Besetzung dieser beiden Positionen standen bislang mit Velibor Colovic, Sami Saad und Alexandros Leontaridis nur drei Akteure zur Verfügung.

Die Kopfballstärke der Innenverteidiger soll auch in der Offensive künftig Früchte tragen. „Wir haben mit Erkan Öztürk einen Spezialisten für Standards. Das müssen wir verstärkt nutzen”, sagt Feinbier. Der 31-jährige einstige Profi bringt seine Stärke aber nicht nur bei Freistößen und Eckbällen ein, sondern gilt als Dreh- und Angelpunkt des Leverkusener Spiels. Auch einem Zugang traut Feinbier zu, immer wieder entscheidende Akzente setzen zu können: Serkan Özkan. Der 27-jährige Linksfuß kam vom Bezirksligisten SV Schlebusch. Feinbier kennt den Angreifer bestens. „Ich habe ihn schon während meiner Zeit beim BV Burscheid trainiert. Serkan ist der Mann für die entscheidenden Tore. Er ist eine echte Waffe”, erklärt Feinbier. Auf weitere Zugänge hat man beim FC Leverkusen in diesem Sommer ganz bewusst verzichtet. „Wir haben letztes Jahr nach dem Aufstieg in die Bezirksliga einen Umbruch vollzogen. Jetzt haben wir eine intakte Mannschaft und das wird sich auszahlen”, sagt der gebürtige Berliner.

Mit Lob für seine Spieler geizt Feinbier in diesen Tagen ohnehin nicht. Alle Akteure hätten sich an seine Trainingsvorgaben für die Sommerpause gehalten und seien fit in die Vorbereitung gestartet. „Wir beginnen nicht bei null”, sagt der Coach. Die Basis ist also gelegt und das Ziel auch schon klar: „Wir wollen in die Landesliga”, sagt Feinbier, wohlwissend, dass Erfolg die beste Antwort auf Kritik jedweder Art ist.

Aufrufe: 020.7.2014, 20:50 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram KämpfAutor