2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Drin oder nicht? Der Schiri sagt ja. Zum Video geht es unter dieser Vorschau.
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Phantomtor bringt Zehlendorf gegen Kremmen wieder ins Spiel

MIT VIDEOS: Post dreht die Partie gegen den FCK. Ausgangspunkt war ein Treffer, bei dem zunächst nicht einmal der Schütze jubelte.

Abpfiff. Eines Spiels und einer Saison. Die Kreisoberliga-Mannschaft des FC Kremmen hat diese Schlusssirene wohl herbeigesehnt. Im letzten Match beim Post SV Zehlendorf merkte man, dass der FCK dringend an die Ladestation muss. Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung musste der Tabellendritte letztlich eine 3:2-Niederlage hinnehmen und das Spiel sogar in Unterzahl beenden.
Dabei brachte die Gastgeber ein lupenreines Phantomtor überhaupt erst auf die Siegerstraße. Nicht mal der Schütze Alexander Marzilier hatte in der Szene gejubelt. Das Phantom-Tor zählte jedenfalls (39.).

Aber von vorn: Dass der FCK Erholung dringend nötig hat, wurde schon beim Anblick des Kaders ersichtlich. Aufgrund diverser arbeits- und verletzungsbedingter Absagen reiste das Team um Trainer Falk Franke zum wenig bedeutsamen Spiels in den Oranienburger Ortsteil, in dem die Postler nach einer starken Rückrunde längst den Klassenerhalt geschafft hatten. Auf ihrem Platz waren es aber zunächst die Gäste, die hier die entscheidenden Akzente setzten. Mit der ersten Chance gingen sie in Führung. Nach einem Ballgewinn von Nick Neumeier gelangte der Ball über Marc Kaiser und Marius Böttcher schnell in die Spitze zu Patrick Breyer, der in den Strafraum zog und für den mitgelaufenen Niclas Köpke ablegte. Der schloss den Konter aus drei Metern erfolgreich ab – 0:1 (5.).
In Minute 19 passte wieder alles. Patrick Behrendts ideales Zuspiel verarbeitete Kevin Hergt mit einer Berührung und schnipste den Ball im selben Moment zum 0:2 in die Maschen (19.).

In der Folge deutete sich aber an, dass Kremmen das Ergebnis auf die leichte Schulter nahm und Schwierigkeiten hatte, die engagierten Zehlendorfer zu bändigen. Über kleine Erfolgserlebnisse wie Torabschlüsse oder gute Chancen robbten sie sich immer mehr ins Geschehen zurück. Der FCK wirkte zu passiv, teilweise fahrlässig in den Zweikämpfen und kaum bemüht um Laufarbeit. Kurzum: Sparflamme war bei den Gästen angesagt. So auch beim kuriosen 1:2. Eine Ecke von Stephan Roderburg segelte hoch durch den Strafraum. Weder für Tom Driesselmann beim Kopfball noch Alexander Marzilier fühlte sich jemand zuständig. Letzterer spitzelte den Ball auf Tor, Mike Koger fischte ihn von der Linie und leitete den Gegenangriff ein – bzw. wollte es. Der Schiri-Assistent hatte den Ball über der Linie gesehen, der Schiri wertete das Fahnenzeichen umgehend als Tor. Zehlendorf war so zur Pause wieder im Spiel. Auch Trainerfuchs Dietmar Müller wurde wieder wach und stiftete seine Truppe in der Halbzeitpause nochmal zu einem richtigen Aufbäumen an. Auch er beobachtete, wie die Schwarz-Weißen langsam aber sicher den Faden verloren und sich mit planlosen langen Bällen immer mehr selbst aus dem Spiel nahmen. Schon in der 47. Minute hätte es beinahe gerappelt, als Hergt Innenverteidiger Mark Lindemann mit einem unüberlegten Rückpass düpierte. Roderburg spritzte dazwischen und legte auf Philipp Stägemann ab, dessen Tor Lindemann mit großen Einsatz verhinderte. In der 61. Minute wurden die Nachlässigkeiten der Franke-Elf dann wirklich bestraft. Reiter, Behrendt und Köpke schafften es nicht, dass Zusammenspiel von Stägemann und Driesselmann zu unterbinden.
Selten konnte sich Marc Kaiser (rechts) gegen seinen Bewacher Kevin Piller durchsetzen. Die Eingabe bugsierte anschließend Roderburg aus unmöglichem Winkel von der Torauslinie ins lange Eck – 2:2. Kremmen versuchte sich nochmal zu berappeln, brachte im Torabschluss aber nichts Zwingendes zustande außer drei Halbchancen (63., 64. 71.). Die Postler ließen keine Flachpässe in die tiefen Räume mehr zu, weshalb die schnellen Kaiser, Breyer und Köpke nicht zur Geltung kamen. Bei Kremmen musste zu allem Überfluss auch noch Nick Neumeier in der 80. Minute vom Platz, nachdem er ohne Fremdeinwirkung umgeknickt war. Diagnose noch ungewiss.
Da der FCK zur Pause bereits seinen einzigen Wechsler Kevin Nickel aufs Feld geschickt hatte, musste man die Begegnung zu zehnt beenden. Und das 3:2 kassieren. Der zwei Minuten zuvor eingewechselte René Lücke drückte den Ball nach einem Konter über Roderburg zum umjubelten Siegtreffer ein (85.).
Alle Daten und Fakten zum Match sowie die Wahl zum Mann des Tages im: >>>Spielbericht
Aufrufe: 019.6.2017, 11:35 Uhr
Robert RosewaldAutor