2024-05-08T14:46:11.570Z

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Stefan Lex verbringt seinen Urlaub vor allem im heimischen Eitting. Foto: dpa
Stefan Lex verbringt seinen Urlaub vor allem im heimischen Eitting. Foto: dpa

Die große Geste von Stefan Lex und seinen Kollegen

Nach Abstieg mit Ingolstadt

FC Ingolstadt - Andere Profis flüchten nach einem Abstieg möglichst schnell aus der Stadt. Nicht so die Fußballer des FC Ingolstadt. Stefan Lex und Co. stellten sich den Fans und versprachen: Wir kommen wieder.

Der Abstieg des FC Ingolstadt hatte sich lange angedeutet, aber dann wurde es doch nochmal dramatisch: Der HSV gleicht aus, Schalke schießt das 2:1, das aber dann nicht anerkannt wird – Gefühlschaos bei vielen Ingolstädter Spielern. Stefan Lex hat sich nicht auf diese Achterbahn begeben. Er halte nicht so viel von Sachstandsmeldungen, sagt der Eittinger. Nur das Endergebnis zähle – und danach sei er natürlich tieftraurig gewesen. Die Hoffnung sei Ernüchterung und Frustration gewichen. „Natürlich macht man sich Gerdanken, ob man nicht doch volles Risiko hätte gehen sollen. Aber wir wollten den Punkt in Freiburg sichern, da ja Schalke bis in die Nachspielzeit gegen Hamburg geführt hatte.“ Den Schalkern macht Lex keinen Vorwurf. „Mei, wir hätten halt selber gewinnen müssen.“ Sehr ruhig sei es gewesen beim Heimflug aus Freiburg.

Was dann aber kam, „wird es nicht bei vielen anderen Clubs geben“, sagt Lex. Die Mannschaft wollte sich bei den treuen Fans bedanken. Also warteten sieben Profikicker, darunter Stefan Lex, drei Stunden, bis der Sonderzug aus Freiburg gegen Mitternacht am Bahnhof eintraf. Das sei halt der Unterschied zu so manchem Großclub: „Wenn der HSV absteigt, dann müssen die Spieler wahrscheinlich schauen, dass sie möglichst schnell aus der Stadt kommen.“ Beim FCI hingegen haben Spieler und Anhang einfach den Schmerz geteilt. „Die Fans haben es honoriert, wie wir gekämpft haben“, sagt Lex. Und den Fans gefiel, wie sich FCI-Kapitän Marvin Matip nach der Ankunft am Bahnhof vor sie stellte und eine kurze und Rede hielt. „Jetzt wissen alle: Wir greifen wieder an, wir wollen zurück in die Bundesliga!“, sagt Lex.

Bis Mittwoch hatte Trainer Maik Walpurgis der Mannschaft freigegeben. „Die Köpfe sind leer. Wir sollten wieder auf andere Gedanken kommen“, sagt Lex. Jetzt wolle man sich mit einem guten Spiel gegen Schalke aus der Bundesliga verabschieden.

Wie der FCI-Kader in der neuen Saison aussieht? „Da mache ich mir noch keine Gedanken“, sagt der 27-Jährige, „das ist noch viel zu früh.“ Jetzt sei erst einmal Urlaub angesagt, den er aber vor allem zuhause in Eitting verbringen werde. „Ich mit dem Hausbau sehr beschäftigt“, sagt er. Zu mehr als ein paar Kurzausflügen werde es heuer wohl nicht reichen.

Aufrufe: 021.5.2017, 15:37 Uhr
Erdinger Anzeiger - Dieter PriglmeirAutor