2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Augen zu und durch: Linus Zakrzewski (links) von Germania Windeck und Fabian Welt vom SSV 04 Fotos: Bröhl
Augen zu und durch: Linus Zakrzewski (links) von Germania Windeck und Fabian Welt vom SSV 04 Fotos: Bröhl

René Dabers großer Abgang

Der Hennefer verabschiedet sich mit Tor, Sieg und der fast sicheren Rettung

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FC Hennef 05 — VfL Rheinbach 5:1 (1:1)

René Dabers hat schon viele große Momente mit dem FC Hennef erlebt. Drei Meisterschaften, der historische Regionalliga-Aufstieg oder das DFB-Pokal-Match gegen 1860 München — mit 26 Jahren hat er erreicht, wovon Amateurfußballer in der Regel nur träumen. Trotzdem reiht sich auch das Duell am Freitagabend mit Rheinbach in die Liste jener Erlebnisse ein, die Dabers nie vergessen wird. Zum einen machten die lange Zeit abgeschriebenen 05er den Klassenerhalt so gut wie perfekt, zum anderen trug Dabers zum vorerst letzten Mal das Trikot des FCH. Einen Tag nach dem 5:1-Erfolg flog der angehende Jurist auf die Philippinen, um dort im Rahmen seines Referendariats bei der Deutschen Botschaft zu arbeiten. Im September kehrt er zurück, doch ein Comeback wird es so schnell nicht geben. Die berufliche Zukunft hat Vorrang.

René Dabers
René Dabers
René Dabers

„Umso schöner ist es, dass ich mit einem Sieg im Gepäck abreisen konnte”, so Dabers. Und der ist wohl gleichbedeutend mit der Rettung. Denn nach dem sechsten Erfolg in Folge und der erneuten Pleite des FC Inde Hahn (0:3 gegen Wegberg-Beeck) ist es so gut wie amtlich: Der FCH bleibt fünftklassig. Drei Punkte Vorsprung und das um neun Treffer bessere Torverhältnis — schwer vorstellbar, dass man dieses Polster noch verspielt. Zumal Hahn am letzten Spieltag in Herkenrath ran muss. „Das lassen wir uns jetzt nicht mehr nehmen”, so der Hennefer Trainer Sascha Glatzel.

Bereits vor dem Anpfiff war es emotional geworden: Der verletzte Kapitän Florian Schöller überreichte seinem langjährigen Weggefährten Dabers ein Hennef-Trikot mit sämtlichen Unterschriften. „Wäre ich nah am Wasser gebaut, hätte ich ganz bestimmt geweint”, so Dabers. Bevor er unter stehenden Ovationen das Feld verließ, hatte der Mittelfeldakteur einmal mehr seine Klasse gezeigt. Er ackerte unermüdlich, traf zum 2:1 (47.) und bereitete das 3:1 durch Dennis Eck vor (75.). Johannes Jahn per Freistoß (80.) und Denis Wegner (85.) legten nach. Die Führung durch Fabian Montabell (18.) hatte Rheinbach ausgeglichen (34./Maximilian Klemp) — und das in Unterzahl, denn Keeper Luca Degen war für sein Handspiel außerhalb des Strafraums vom Platz geflogen (25.).

Als das Spiel beendet war, waren in Hahn im Übrigen erst 45 Minuten gespielt. Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0. „Wir haben den Videotext eingeschaltet und natürlich wurde der Jubel mit jedem Beecker Tor lauter”, so Glatzel. Gewissheit herrscht jedoch erst in zwei Wochen, nach dem Duell in Friesdorf.

FC Hennef 05: Altmann, Habl, Ehrenstein, Jamann (71. Wegner), Roder, Dabers (90. Niklas), Jahn, Iohara, Viehweger, Montabell (81. Klug), Eck - Trainer: Glatzel

VfL Rheinbach: Degen, Klemp, Klemp, Flohe, Neubauer-Fischer, Takano, Motohashi (26. Nippoldt), Oki (69. Wessel), Ooka, Schirmer, Gärtner - Trainer: Mehl

Schiedsrichter: Dardenne - Zuschauer: 252
Tore: 1:0 Montabell (18.), 1:1 Klemp (34.), 2:1 Dabers (47.), 3:1 Eck (75.), 4:1 Jahn (80.), 5:1 Wegner (85.)
Rot: Degen (25./VfL Rheinbach/Handspiel außerhalb des Strafraums)



Siegburg 04 — Germania Windeck 5:1 (3:0).

ach dem letzten Heimspiel der Saison stimmte Kinan Moukhmalji versöhnliche Töne an. „Ich habe in der Rückrunde ja viel gemeckert, aber heute gibt es keinen Grund dazu”, sagte der Siegburger Trainer nach dem Derby-Erfolg und dem damit besiegelten Klassenerhalt. Nun peile man noch einen einstelligen Tabellenplatz an, „das würde der Saison insgesamt die Krone aufsetzen”.

Sein Gegenüber Marcus Voike war hingegen einfach nur bedient. „Wir haben heute eindrucksvoll bewiesen, dass wir in der Landesliga vorerst besser aufgehoben sind.” Seine Nachsicht, am Vatertag trainingsfrei zu geben, sei bestraft worden, „anscheinend laufen die Jungs nur, wenn ich die Zügel unter der Woche anziehe”.

Dabei hatte der feststehende Absteiger die erste Großchance verbucht: Nach einem Freistoß schoss Malik Azahaf aber am Tor vorbei. In der Folge spielte nur noch der SSV; die Treffer durch Julian Fälber (9.), Felix Heinz (35./73.) und Fabian Welt (36./61.) fielen zwangsläufig. Das Tor von Burak Gencal diente nur der Statistik (75.). Einziger Wermutstropfen für die 04er: Kurz nach seinem Treffer brach Fälbers Leistenverletzung wieder auf; für den Angreifer ist die Saison damit beendet.

Während die Siegburger über Pfingsten spielfrei haben und erst am 11. Juni die Serie mit der Partie in Hürth beenden, sind die Windecker bereits am Samstag zum letzten Mal im Einsatz; dann empfängt man Borussia Freialdenhoven.

Siegburger SV 04: Heil (46. Vogel), Inger, Caspers, Wieland, Welt, Heinz, Ullmann, Lingen, Günther (65. Radermacher), Fälber (20. Orth), Welt - Trainer: Moukhmalji

TSV Germania Windeck: Brencic, Bröhl, Ümit, Hombeuel, Zakrzewski (46. Jacoby), Azahaf (77. Celik), Gencal, Hori, Daut, Hillmann (46. Kenar), Müller - Trainer: Voike

Schiedsrichter: Heinen (Wegberg) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Fälber (9.), 2:0 Heinz (35.), 3:0 Welt (36.), 4:0 Welt (61.), 5:0 Heinz (73.), 5:1 Gencal (75.)

Aufrufe: 028.5.2017, 21:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor