2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligavorschau
Darf nach seiner zehnten Gelben Karte wieder mitwirken: Fabian Montabell vom FC Hennef. Foto: Bröhl
Darf nach seiner zehnten Gelben Karte wieder mitwirken: Fabian Montabell vom FC Hennef. Foto: Bröhl

Hennefer Hoffnungsschimmer

Wohl nur drei Teams müssen runter – Kapitän Schöller bleibt auch im Abstiegsfall

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Hennef. Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer in tristen Zeiten. Nach jetzigem Stand steigen nur drei Mannschaften aus der Fußball-Mittelrheinliga ab. Gute Nachrichten für den FC Hennef 05, der im besten Falle also „nur“ noch eine und nicht zwei Mannschaften überholen muss. Aktuell schielt man auf den FC Inde Hahn, der sieben Punkte mehr auf dem Konto hat. Der Rückstand auf den davor platzierten Rivalen aus Arnoldsweiler beträgt acht Zähler. Aus der Reduzierung der Absteiger von vier auf drei Teams ergäbe sich also nur ein minimaler Vorteil für den FCH.

Er kommt dann zum Tragen, wenn tatsächlich eine Mannschaft aus der Mittelrheinliga auf- und niemand aus der Regionalliga West in die Mittelrheinliga absteigt. Dass ein Hennefer Ligarivale den Gang nach oben antreten wird, scheint gewiss. Schließlich belegen mit Wegberg-Beeck, Bergisch Gladbach und Herkenrath just jene Vereine die ersten drei Plätze, die für die Vierte Liga gemeldet haben.

Außerdem deutet vieles darauf hin, dass kein Regionalligist aus der West-Staffel in die Mittelrheinliga absteigen wird. Viktoria Köln, der Bonner SC und der 1. FC Köln II befinden sich allesamt fernab jeglicher Abstiegssorgen. Auch bei Alemannia Aachen stehen die Zeichen trotz des Neun-Punkte-Abzugs aufgrund des unlängst gestellten Insolvenzantrags auf Ligaverbleib – zumindest in sportlicher Hinsicht.

Auch sonst dürfte einer weiteren Saison in der Viertklassigkeit aber nichts im Wege stehen, schließlich hat der Ex-Bundesligist die Lizenz für die anstehende Regionalliga-Saison fristgerecht beantragt und auch die notwendige Bürgschaft in Höhe von 35000 Euro hinterlegt.

Die Nachricht über einen möglichen Absteiger weniger nimmt man in Hennef nüchtern zur Kenntnis. „Sieben Punkte fühlen sich immer noch verdammt weit weg an“, sagt Kapitän Florian Schöller. Man müsse weniger auf die Tabelle und vielmehr auf die eigene Leistung schauen. Mut macht dem 26-Jährigen die Tatsache, dass man beim jüngsten 2:1-Erfolg über Arnoldsweiler endlich mal einen knappen Vorsprung über die Zeit retten konnte. Späte Nackenschläge hatten die 05er zuletzt immer wieder wichtige Punkte gekostet. „Wenn die Spiele nur 85 Minuten dauern würden, müssten wir uns keine Sorgen machen“, so Angreifer Fabian Montabell.

Er steht im Spiel am Montag (15.30 Uhr) bei Hilal Maroc Bergheim nach verbüßter Sperre aufgrund seiner zehnten Gelben Karte wieder zur Verfügung. Die Flut an Verwarnungen erklärt sich der Ex-Profi folgendermaßen: „Zum einen ist meine Spielweise körperbetont, zum anderen bin ich nicht immer einer Meinung mit dem Schiedsrichter. Aber zehn Gelbe Karten bei 20 Einsätzen sind selbst für mich rekordverdächtig.“

Während der 32-Jährige wieder dabei ist, muss Andy Habl (5. Gelbe Karte) aussetzen. Nicht nur Montabells Rückkehr stimmt den Hennefer Trainer Sascha Glatzel zuversichtlich: „Die Leistung in den fünf Spielen nach der Winterpause war überwiegend gut.“ Den kommenden Gegner hält er für „eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Mindestens fünf Hilal-Akteure haben ohne Weiteres Regionalliga-Format.“ Gegen Bergheim kassierte der Coach mit seinem vorherigen Verein Bad Honnef die einzige Pflichtspielpleite – und zwar im Verbandspokal (0:2).

Vor allem die japanische „Fraktion“ um Toptorjäger Yuki Nishiya flößt dem FCH Respekt ein. „Flinke Spieler wie ihn müssen wir im Verbund bekämpfen“, sagt Schöller. Er hat sich unabhängig vom Klassenerhalt für einen Verbleib in Hennef entschieden: „Ich bin Fan von diesem Verein und werde ihm zur Not auch in die Landesliga folgen.“ Eine gute Nachricht kommt eben selten allein.

Aufrufe: 012.4.2017, 20:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger/Tim MiebachAutor