2024-04-25T14:35:39.956Z

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Nach 27 Sekunden war der Heitersheimer Matchplan bereits Makultur | Archivfoto: Mym
Nach 27 Sekunden war der Heitersheimer Matchplan bereits Makultur | Archivfoto: Mym

FC Heitersheim verteilt Geschenke

Der Tag der ungenutzten Elfmeter +++ Bahlingen erneut mit starkem Auftritt, aber ohne Punkte +++ Viel Arbeit für Mitterer und Rombach

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Acht Tore fielen in der Partie zwischen dem Aufsteiger Heitersheim und dem Freiburger FC II. FCH-Trainer Dennis Klossek ärgerte sich über die Geschenke, die seine Elf an die Verbandsliga-Reserve verteilte. Kurios war an diesem Spieltag auch die Elfmeter-Quote: Von fünf verhängten Strafstößen wurde gerade einmal einer verwandelt. Die Bahlinger wurmt indes mehr, dass sich ihre guten Leistungen derzeit einfach nicht auszahlen wollen.

Masterplan nach 27 Sekunden Makulatur
„Wir haben unterirdisch gespielt und viele Geschenke verteilt“, fasste Dennis Klossek, der Trainer des FC Heitersheim, die 3:5-Heimniederlage gegen den Freiburger FC II zusammen, stellte aber gleich klar: „Ich möchte die Leistung des FFC nicht abwerten, aber bei unserer Niederlage war viel selbst verschuldet.“ Kompakt stehen und möglichst lange das „zu Null“ zu halten, war der Plan gewesen – und dieser war nach nur 27 Sekunden bereits Makulatur, als David Preis auf Vorlage von Ivan Novakovic die Freiburger in Führung schoss. Philipp Anton, Mirco Philipp und Dominik Völkel, die drei Heitersheimer Torschützen, gehörten zu den wenigen, die „Gas gaben“, fand Klossek. Zudem hätte Torwart Maurice Ketterer eine höhere Niederlage verhindert. Das bestätigte auch Gästetrainer Mark Costa: „Ketterer hat einiges herausgefischt.“ Obwohl es auf dem kleinen Kunstrasenplatz des FC Heitersheim „munter hin und hergegangen sei“, durfte Costa das Chancenplus für seine Elf verbuchen. „Am Schluss wurde es noch spannend, als Heitersheim auf 3:5 herangekommen ist, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es noch einmal eng werden würde.“ In der 60. Minute hatte Heitersheim einen Strafstoß ungenutzt gelassen.

Strafstoß-Allergien
Gleich drei Foulelfmeter wurden in der Begegnung zwischen Bad Krozingen und Prechtal/Oberprechtal ausgesprochen – und allesamt wurden sie versemmelt. In der 19. Minute war FCK-Stürmer Tobias Litsch im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter setzte Kaan Boz mit Schmackes an die Latte. Aber auch die Gäste bekleckerten sich in dieser Hinsicht nicht mit Ruhm: Sie erhielten sowohl in der 79. als auch in der 88. Minute Elfmeter zugesprochen und scheiterten zweimal am Bad Krozinger Torwart Tom Kolberg. Am Ende entschieden die Prechtäler die Begegnung mit 3:0 für sich. Für den FC Bad Krozingen ist dies ein großer Rückschlag im Abstiegskampf, zumal sich in Oliver Stegner und in Abwehrspieler Vitali Rudi (Schlüsselbeinbruch) zwei wichtige Akteure Verletzungen zuzogen.


Tore-Allergie

Die einzige Nullnummer des Tages gab es zwischen der SpVgg. Gundelfingen/Wildtal und dem SV Heimbach zu bewundern – sofern man diese Vokabel denn verwenden möchte. Denn ansehnlich war die Partie auf dem kleinen Hartplatz nicht. „Ein ungewohnter Platz“, war denn auch das Erste, was Gästetrainer Mario Rombach im Pressegespräch einfiel. „Wir sind relativ gut in die Partie gekommen und hatten gleich am Anfang Pech mit einigen Abseitsentscheidungen. Ansonsten finde ich, dass es eine gerechte Punkteteilung war. Gundelfingen hatte ein, zwei Chancen, wir aber auch. Wir müssen nach vorne schauen. Irgendwann müssen wir unsere Punkte holen!“ Der Gundelfinger Trainer Marc Mitterer kritisierte, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit lediglich eine Torchance kreieren konnte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu wenig Produktives geleistet und im Spiel nach vorne zu viel falsch gemacht. Daher bin ich froh, dass wir am Ende zu Null gespielt haben und wenigstens einen Punkt mitgenommen haben.“


Bahlingen zum dritten Mal mit leeren Händen

„Wir waren nach der Winterpause zum dritten Mal nicht die schlechtere Mannschaft und stehen am Ende zum dritten Mal mit leeren Händen da – das ist frustrierend“, beschrieb René Labusch, der Trainer der Bahlinger Oberliga-Reserve, die Gemütslage nach der 1:2-Heimniederlage gegen Untermünstertal. Der Personalnotstand – fünf verletzte Stammspieler, dazu Torjäger Benjamin Funk aus beruflichen Gründen verhindert – hatte die Kaiserstühler veranlasst, die A-Jugendspieler Yanick Heiß und Sven Kreutner ins Team zu berufen und die weiteren Lücken mit Spielern aus der spielfreien dritten Mannschaft aufzufüllen. „Wir waren Untermünstertal mindestens ebenbürtig“, meinte Labusch. In der 18. Minute parierte BSC-Torwart Michael Walz einen Distanzschuss aus 22 Metern, aber die Gäste setzten nach und trafen durch Julian Burgert zur Führung. Kurz vor der Pause hatte Bahlingen bei einer Überzahlsituation den Ausgleich auf dem Fuß, aber Piakai Henkel scheiterte an Gästetorwart André Wiedmann. „Für die zweite Halbzeit haben wir uns dann viel vorgenommen und waren auch dominant“, sagte Labusch. Fabian Nopper ließ zwei Gegenspieler stehen und netzte zum 1:1 ein. In der Folge hätte sich das Spielgeschehen in die Hälfte der „Täler“ verlagert, erzählte Labusch. Ein einziger Konter sei den Gästen geglückt. Dieser führte zu einem Eckstoß, und diese Vorlage nutzte Abwehrspieler Marco Bartschat mit einer Direktabnahme zum Siegtreffer für die Untermünstertäler, die damit auf den dritten Tabellenplatz vorrückten. „Danach waren wir bemüht, aber zwingende Chancen haben wir uns keine mehr erspielt“, so Labusch. „Es wäre schön, wenn wir uns nach einem solchen Aufwand auch einmal belohnen würden.“


Teningen erst mit Mühe, dann mit Kantersieg

Nichts Neues für den SV Biengen: In Teningen setzte es eine 0:4- Niederlage. Allerdings hatte sich der Tabellenletzte anfangs in der Defensive verbessert gezeigt. Die Gastgeber hatten so ihre Mühe, gute Chancen zu kreieren. FCT-Trainer Pascal Spöri befand daher: „Wir hatten wenig Möglichkeiten und waren null im Spiel.“ Das 1:0 bezeichnete er als glücklich. Biengen verlor den Ball im Spielaufbau, und auf Vorlage von Marcel Heidenreich traf Florian Rees. In der 40. Minute bekam Teningen einen Freistoß fast an der Torauslinie zugesprochen; Daniel Blanco-Carvalho traf dabei aus spitzem Winkel den Innenpfosten. Gleich nach Wiederanpfiff fiel das 2:0 durch Marcel Heidenreich. „Das tat uns sehr gut“, gestand Spöri. Oder, aus der Sicht des Gegners: „Das war ein Genickschlag“, wie SVB-Trainer Jan Lindemann formulierte, „und schwer zu verdauen.“ In der Folge bemühte sich seine Elf, Druck auf die Teninger aufzubauen, musste aber rasch das 3:0 durch Delil Özcan (er war per Kopf nach einem Eckball zur Stelle) und in der Nachspielzeit gar das 4:0 hinnehmen (Rees hatte an der Mittellinie gelauert und den Konter eingeleitet, den Mathieu Etinof vollendete). Lindemann: „Ich hätte gerne gesehen, dass wir den Anschluss machen, denn ich habe meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit physisch stärker gesehen. Aber ich glaube, wir hätten noch zwei Stunden spielen können. Wir hatten einfach kein Glück!“

Aufrufe: 020.3.2017, 20:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor