2024-04-20T08:00:28.265Z

Analyse
Zu Fuß trat Karlheinz Schabel den Heimweg aus Bogen an, unterwegs sammelte ihn der Mannschaftsbus des FC Gundelfingen dann aber auf.    F.: Walter Brugger
Zu Fuß trat Karlheinz Schabel den Heimweg aus Bogen an, unterwegs sammelte ihn der Mannschaftsbus des FC Gundelfingen dann aber auf. F.: Walter Brugger

205 Kilometer für einen Sieg

Trainer Schabel muss beim FC Gundelfingen aber nicht sein ganzes Versprechen erfüllen +++ Ein spielender Co-Trainer kommt im Sommer

205 Kilometer Luftlinie beträgt die Distanz zwischen Vöhringen, dem Wohnort von Karlheinz Schabel, und dem niederbayerischen Bogen. Dass Schabel, Trainer beim Bayernligisten FC Gundelfingen, seinen Schützlingen im Vorfeld des Kellerduells beim TSV Bogen versprach, den Heimweg im Falle eines Sieges zu Fuß anzutreten, war also durchaus gewagt.

Doch der 55-Jährige stand nach dem 1:0-Erfolg zu seinem Wort, gab auf der Pressekonferenz im Sportheim noch sein Statement ab, schnappte sich Handy und Geldbeutel – und machte sich per pedes auf den Weg, während seine Spieler noch eine Stunde lang im Bogener Vereinsheim ihren Sieg genossen.

Dass ihr Coach durchaus flott unterwegs war, stellten sie dann bei der Rückreise fest. Eine knappe Viertelstunde musste der Mannschaftsbus fahren, um Schabel einzuholen. Die ganze Wegstrecke nach Hause wollten die Grün-Weißen ihrem Trainer dann aber doch nicht zumuten und ließen ihn einsteigen. „Ein feiner Zug“, meinte Schabel – und fügte mit einem Grinsen an: „Wenn ihr mich tatsächlich hättet laufen lassen, dann wäre das Montagstraining garantiert bis Mitternacht gegangen.“

So aber betätigte sich Karlheinz Schabel einerseits als Vorsänger im Bus und zog andererseits ein zufriedenes Fazit über den ersten Erfolg unter seiner Regie. Wobei auch ihm klar ist: „Das war nur ein erster Schritt Richtung Klassenerhalt. Wenn wir am Samstag gegen den Tabellenführer FC Unterföhring noch mit einem Punkt nachlegen können, wäre das eine feine Sache.“

Unabhängig davon betreibt Schabel aber schon die Zukunftsplanung und bekommt ab Sommer einen neuen Co-Trainer, der zudem als Spieler den Kader verstärkt. Vom württembergischen Kreisligisten SV Beuren kommt nämlich Thomas Schwer. Der 32-Jährige ist dort noch Spielertrainer und weist auch schon höherklassige Erfahrung aus seiner Zeit beim TuS Metzingen (Landesliga) vor.

Aufrufe: 024.4.2017, 21:08 Uhr
Walter BruggerAutor