2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Martinschledde
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FC Gütersloh dreht Partie gegen TuS Ennepetal zum 3:1-Sieg

Oberligist FC Gütersloh steckt blitzschnellen 0:1-Rückstand weg und schafft überzeugenden Heimsieg. Herausragender Stürmer Exaucé Andzouana macht sein Versprechen war und schießt ein Tor

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Nach Niederschlägen wieder aufzustehen, ist eine der wichtigsten Qualitäten im Leistungssport. Fußball-Oberligist FC Gütersloh bewies sie gestern in doppelter Hinsicht: Vier Tage nach der Kreispokalschlappe in Schloß Holte, der schon zwei Niederlagen in der Oberliga vorausgegangen waren, befreite sich die Mannschaft mit einem 3:1-Heimsieg über den TuS Ennepetal aus einem drohenden Loch. Dabei steckte sie sogar einen 0:1-Rückstand aus der 2. Minute weg.

FC Gütersloh 2000 - TuS Ennepetal 3:1
Schiedsrichter: Tim Zahnhausen (SpVgg Horst.) - Zuschauer: 350
Tore: 0:1 Robin Gallus (3.), 1:1 Exauce Andzouana (44.), 2:1 Saban Kaptan (50. Foulelfmeter), 3:1 Lars Beuckmann (71.)

„Kompliment an die Jungs“, sagte deswegen Trainer Fatmir Vata. „Wir haben uns nach dem Gegentor nicht aus der Ruhe bringen lassen“, brachte Exaucé Andzouana eine der Stärken des FCG auf den Punkt. Eine andere war der Angreifer selbst. Der 23-Jährige gebürtige Kongolese trennte sich manchmal zwar zu spät vom Ball, avancierte aber mit Schnelligkeit, Ballbehauptung, Kopfballdominanz und Nervenstärke im Abschluss zum besten Mann auf dem Platz und zum Matchwinner für sein Team. Das 1:1 erzielte er selbst (40.), das 2:1 per Elfmeter (48., Kaptan) ermöglichte er mit einer strebsamen Strafraumaktion. Ein Zuspiel auf Jannis Flaskamp (55.) hätte ihm eigentlich einen weiteren Assist bescheren müssen, doch der Stürmerkollege jagte den Ball knapp am Tor vorbei.

Unbescheiden wurde Andzouana trotz der eigenen starken Leistung und des überzeugenden Auftritts des gesamten Teams aber nicht. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt“, sagte er und erklärte auch gleich, warum die Ambitionen noch nicht höher sind: „Das Potenzial ist da, aber es wird nicht immer abgerufen.“ Fatmir Vata hat diese Erfahrung offenbar auch mit Andzouana gemacht. „Spielst du selbst, oder schickst du deinen Bruder?“, habe er ihn Freitagabend nach einem Mannschaftsessen bei „Roggi“ gefragt, um ihn anzustacheln, und der Spieler habe ihm versprochen, selbst zu spielen und ein Tor zu machen. „Ein Mann, ein Wort“, kommentierte der Trainer zufrieden-lächelnd die Einlösung des Versprechens.

Es war aber mitnichten eine „One-Man-Show“ im spärlich besetzten Heidewald. Das gesamte Team leistete in der Defensive aufopferungsvolle Arbeit und zeigte in der Offensive vor allem in der zweiten Halbzeit rasante Aktionen. Matthäus Wieckowicz hatte als immer angriffslustiger werdender Rechtsverteidiger ebenso große Anteile am Erfolg, wie Fatih Gürer auf der „Sechs“. Beide waren zusammen mit Flaskamp und Muhammed Bulut neu in die Oberliga-Startelf gekommen, die gegenüber der 1:2-Niederlage in Neuenkirchen ohne Don Niketta, Sinan Aygün, Serge McNichol Strickland und Amir Tahiri auflief.

Fatmir Vata sah sich in seiner Rochade bestätigt. Neben der Chancenverwertung hatte er diesmal nur eine Sache auszusetzen: „Die sind noch angewiesen auf uns.“ Immer wieder mussten der Coach und Co-Trainer Marc Hunt von außen eingreifen. Dennoch: Auch wenn es in der Tabelle am 11. Spieltag noch nicht richtig vorwärts ging (der FCG blieb auf Rang 13), wurde erkennbar, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat.

Aufrufe: 024.10.2016, 06:00 Uhr
Wolfgang TemmeAutor