2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

FC Gütersloh gewinnt gegen SuS Neuenkirchen mit 1:0

Kaptans Volley-Traumtor aus rund 35 Metern entscheidet das Spiel. FC Gütersloh klettert auf Rang elf.

Die Nachricht über den 1:0-Heimerfolg im Nachholspiel gegen den SuS Neuenkirchen rückte im Heidewald schnell in den Hintergrund. Denn abseits des sportlichen Spektakels, das der FC Gütersloh den nur 182 Zuschauern bot, verkündete die Initiative zur Rettung des insolvenzbedrohten Vereins, dass es auch über den April hinaus weitergeht. Die noch ausstehenden Februargehälter werden in Absprache mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Rainer Eckert noch in dieser Woche überwiesen. Damit gewinnt der FC Gütersloh einen weiteren Monat Zeit und hält den Spielbetrieb in der Oberliga Westfalen vorerst bis Saisonende aufrecht. Das Geld stellen Privatpersonen zur Verfügung.

FC Gütersloh 2000 - SuS Neuenkirchen 1:0
„Schön, dass wir nun endlich wissen wie es weitergeht“, pustete FCG-Trainer Fatmir Vata durch. Der ehemalige Bundesligaspieler merkte zuletzt, dass die letzte Konzentration fehlte und seine Spieler gedanklich nicht immer voll auf der Höhe waren. „Im Vergleich zum vergangenen Sonntag stand aber eine ganz andere Elf auf dem Feld“, lobte Vata und führte an, dass Wille und Leidenschaft zurückgekehrt seien. Gegen Neuenkirchen verzichtete der albanische Trainer auf Routinier Lars Schröder. „Lars kam vor der Partie zu mir und meinte, dass er noch nicht fit sei und es nur für 20 Minute reiche“, erklärte Vata, der Schröder ursprünglich für die Startelf vorgesehen hatte. Dessen Platz in der Sturmspitze nahm dann kurzfristig Jannis Flaskamp wahr.

Die erste Chance der Begegnung bot sich den Gästen aus dem Münsterland. Ein Freistoß von Malte Nieweler segelte knapp am Pfosten vorbei. Berkay Yilmaz im Tor des FCG wäre wohl geschlagen gewesen. Die Hausherren entwickelten vor allem nach ruhenden Bällen Torgefahr. Lars Beuckmann und Simon Schubert fehlte beim Kopfball allerdings die nötige Präzision und Durchschlagskraft.

Ganz anders: Saban Kaptan. Der Spielmacher der Gütersloher war ein ständiger Unruheherd, leitete praktisch jeden Angriff des FCG ein und belohnte seinen couragierten Auftritt mit einem Traumtor. Ein halbhohes Zuspiel von Khalil Rhilane pflückte der 24-Jährige mit der Brust herunter. Noch in der Drehung brachte er den Ball anschließend aus mehr als 30 Metern volley aufs Neuenkirchener Tor. SuS-Keeper Dennis Fischer konnte nur hilflos zusehen, wie der Ball in den Torwinkel einschlug. „Egal was heute in München passiert – das war das Tor des Monats“, jubelte auch Stadionsprecher Rolf Rotthaus. Trainer Vata sprach anschließend von einem „Weltklasse-Treffer.“

In der zweiten Halbzeit hatten die Gütersloher einige brenzlige Situationen zu bewältigen. Daniel Seidel scheiterte jedoch an Yilmaz und Oliver Janning traf nur den Pfosten des Gütersloher Tores. Auf der Gegenseite verpasste es Rhilane gleich zweimal, den Sack zuzumachen. „Unterm Strich war das ein mehr als verdienter Sieg“, freute sich Vata, der mit dem FCG dadurch in der Tabelle auf Platz elf klettert – sechs Punkte vor Roland Beckum und einem potenziellen ersten Abstiegsplatz.

Spielbericht

FC Gütersloh: Yilmaz – Azrioual (46. Sansar), Niketta, Beuckmann, Schubert – Wieckowicz, Gemicibasi – Rhilane, Kaptan, Deljiu (83. Karadag) – Flaskamp (63. Aygün).
Im Aufgebot: Ellguth (ETW), Cesarek, Andzouana, Schröder.

SuS Neuenkirchen: Fischer – Uphoff, Ol. Janning, Holtmann, Sandmann (72. Husmann) – Schütte, Pöhlker, M. Janning (84. Haverkamp), Osterhaus (80. Wessels) – Nieweler, Seidel.
Im Aufgebot: Fiedler (ETW), Schlüter, Roß, Brechler.

Zuschauer: 182

Schiedsrichter: Florian Exner (Beelen); leitete eine ruppige Partie souverän und verfolgte eine konsequente Linie. Sieben Gelbe Karten sprechen für die Härte der Partie. Den ersten Karton verteilte Exner bereits in der ersten Minute.
Assistenten: Patrick Holz und Jürgen Meller

Tore: 1:0 (32.) Saban Kaptan; Der Spielmacher der Gütersloher bekommt einen halbhohen Ball von Khalil Rhilane aus dem Mittelfeld zugespielt. Etwa 35 Meter vor dem Tor nimmt Kaptan das Spielgerät mit der Brust an, und schießt den Ball volley aus der Drehung auf das Neuenkirchener Tor. Dennis Fischer, der bei den Gästen zwischen den Pfosten stand, war etwas zu weit vor seinem eigenen Kasten platziert. Der Schlussmann konnte schließlich nur noch zuschauen, wie Kaptans Geschoss in den linken Torwinkel einschlug.

Aufrufe: 026.4.2017, 22:45 Uhr
Dennis Bleck / FuPaAutor